2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Und immer daran denken: Die Defensive nicht vernachlässigen. Trainer Dieter Kurth hat seinen Spielern vor dem heutigen Vergleich mit der zweiten Mannschaft des TSV 1860 München deutlich gemacht, was er erwartet.F: Kolb
Und immer daran denken: Die Defensive nicht vernachlässigen. Trainer Dieter Kurth hat seinen Spielern vor dem heutigen Vergleich mit der zweiten Mannschaft des TSV 1860 München deutlich gemacht, was er erwartet.F: Kolb

"Offensiv, aber doch nicht offen!"

SpVgg-Trainer Dieter Kurth hofft im Heimspiel gegen die kleinen Löwen auf besseres Umsetzen der Taktik

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Der Start ist mit nur einem Zähler aus vier Partien missglückt, das Programm der nächsten vier Wochen mit drei Spielen gegen die aktuell ersten Fünf der Regionalliga-Tabelle ist heftig, dennoch sagt Trainer Dieter Kurth vor dem heutigen Heimspiel der SpVgg Oberfranken Bayreuth gegen 1860 München II (18.30 Uhr): „Gar nicht so dumm, dass nun so schwere Brocken kommen.“

Denn diese hohen Hürden haben in den Augen des 51-Jährigen auch ein Gutes: Ein Satz, der in letzter Zeit öfter mal zu hören war und der Kurth auf die Palme bringt, wird den Spielern angesichts der Begegnungen gegen die kleinen Löwen, in Augsburg, gegen Ingolstadt und in Illertissen wohl nicht mehr so leicht über die Lippen kommen: Wir schaffen das schon irgendwie; und wenn es heute nichts wird, dann gewinnen wir eben das nächste Mal. „Nein“, sagt der Coach ganz entschieden, „so geht das eben in dieser Klasse nicht. Um Erfolg zu haben, muss man immer hundert Prozent bringen und vor allem seine taktischen Pläne umsetzen.“

Und gerade an Letztgenanntem hat es gehapert. Laut Trainer konnte die Mannschaft bisher nicht umsetzen, was man sich vorgenommen hatte. Gegner wie Schweinfurt (3:5) oder jüngst Heimstetten (0:4) wollten die Altstädter auskontern. Die SpVgg-Verantwortlichen am Spielfeldrand sehen dies, mahnen auch nach einem Rückstand weiter Geduld an, doch dies werde auf dem Platz nicht gehört. Kurth formuliert es so: „Wir wollen offensiv spielen, klar, aber doch nicht offen! Noch viel stärker muss bei uns das defensive Denken einkehren.“ 13 Gegentore in vier Spielen geben diesen Worten ein starkes Gewicht.

Natürlich werde er jetzt nicht acht Abwehrspieler aufstellen, sagt Kurth. Er wird nur an das Auftaktspiel gegen Wacker Burghausen (1:1) erinnern, „als alle im Team auch gut nach hinten gearbeitet haben“. Diese Linie sei allerdings in den folgenden Partien verlassen worden. Leider herrsche bei seinen Akteuren die Meinung vor, ein Rückstand müsse sofort wettgemacht werden. Sie stürmten nach vorne – und damit ins offene Messer.

Wie man dem heutigen Gegner beikommen kann, hat Dieter Kurth auf Bildern vom Spiel der Sechziger beim VfR Garching gesehen. „Der Aufsteiger kann uns als Vorbild dienen. Er hat den Münchnern keinen Raum gelassen und schnell umgeschaltet.“ Der Lohn war das 1:1 in der Nachspielzeit, der bisher einzige Punktverlust des TSV 1860 II.

Über die heutigen Gäste sagt der Altstädter: „Die haben schnelle Außenspieler und mit Robert Glatzel einen ganz gefährlichen Stürmer. Aber in der Defensive haben sie auch ihre Problemchen.“ Gutes Stichwort. Auch Kurth selbst hat Sorgen: Philipp Hannemann, Torwart Andreas Sponsel (jeweils Fußprellungen) und Michael Eckert (Pferdekuss) sind angeschlagen, Alexander Schreckinger wird mit einer Adduktorenverletzung wohl ausfallen. Dafür ist Miroljub Zivkovic nach seiner Sperre wieder frei. Und auch Perparim Gashi steht nach einer „Denkpause“, die er in der Reserve nutzte, wieder im Kader. In den soll Florian Ascherl nach seinem Muskelanriss im Adduktorenbereich in der kommenden Woche zurückkehren.

Ob die Bayreuther ihren Kader, aus dem nach nur vier Runden wegen diverser Verletzungen und Sperren schon 20 Spieler Regionalliga-Einsätze vorweisen können, eventuell noch einmal nachbessern? „Kann sein“, lautet die Antwort des Trainers, „wobei unser Budget eigentlich ausgereizt ist.“ Mit der Vereinsführung bestehe „ein sehr guter Austausch“, sagt Kurth. Dort sehe man die Lage „objektiv“. Kurths Sicht der Dinge: In Schweinfurt sei die Mannschaft „zu leichtfertig“ zu Werke gegangen, in Heimstetten habe sie zu viel gewollt.

Die bisherige Altstädter Bilanz gegen die zweite Mannschaft des TSV 1860 München ist übrigens ernüchternd: zehn Niederlagen in zehn Spielen (5:27 Tore); in der Regionalliga Süd gab es zuletzt im Dezember 2005 vor 2000 Zuschauern eine 1:2-Heimniederlage. „Diese Serie müssen wir stoppen“, sagt Trainer Dieter Kurth. „Das heißt aber nicht, dass wir unbedingt gewinnen müssen. Dieses Denken muss aus dem Kopf. Wir müssen kleine Schritte nach vorne machen.“

Aufrufe: 01.8.2014, 16:10 Uhr
Jürgen Schott / NKAutor