Oberzell gewinnt das eigene Turnier

Beim neunten Anlauf hat es endlich geklappt: Zum ersten Mal stand Gastgeber Oberzell beim eigenen TWS-Wintercup im Finale, zum ersten Mal konnte Kapitän Anderson Gomes dos Santos den Sieges-Schampus in die Luft stemmen.

Drei Verletzte bei Oberzell

"Die Jungs haben am Samstag gegen Laupheim eine gute Leistung gezeigt", freute sich Oliver Wittich, der beim SVO nach dem gesundheitsbedingten Ausfall von Achim Pfuderer mit Daniel Marin als Co-Trainer an der Linie stand. Wittich hatte gegen Laupheim zum ersten Mal mit einem 4-1-3-2 eine neue taktische Variante mit zwei Spitzen ausprobiert. "Das hat gut geklappt", meinte der Coach. "Gut, dass wir jetzt taktisch variabler sind." Wittich stellte auch im Finale in der zweiten Halbzeit auf dieses System um – prompt schossen Marcel Freisinger und dos Santos das Team zum Sieg. Der ist allerdings teuer erkauft: In Jason Müller (Handverletzung), Manuel Volk (Sprunggelenk) und Felix Heimpel (Schulter) ging der SVO mit drei Verletzten aus dem Turnier.

Trainer Michael Steinmaßl hatte seinen SV Kehlen im Finale am Sonntag ohne Taktgeber David Bernhard ("eine Vorsichtsmaßnahme") aufs Feld geschickt. An die starke Leistung vom Samstag in den ersten 45 Minuten der Partie gegen den FC Wangen konnte der SVK so nicht mehr anknüpfen. "Gegen Wangen mussten wir in Halbzeit zwei dem Tempo der ersten 45 Minuten Tribut zollen", meinte Steinmaßl. Auch tags drauf im Finale war seinen Spielern – wie auch auf der anderen Seite beim SVO – die Müdigkeit anzumerken. Trotzdem hatten die Kehlener Chancen, scheiterten aber an einem sehr gut aufgelegten Christoph Gehweiler im Oberzeller Tor. Ganz sicher ein belebendes Element: Zugang Armin Selak. Gegen Wangen ein Tor geschossen und eines vorbereitet, auch gegen Oberzell immer wieder ein Unruheherd – "wir werden an ihm noch unsere Freude haben", meinte Michael Steinmaßl.

Bereits am 9. Januar ist der FV Olympia Laupheim wieder in die Vorbereitung eingestiegen. Das Unmögliche soll möglich gemacht werden: Trainer Hubertus Fundel und sein Team wollen die neun Punkte auf den Relegationsplatz noch aufholen. Dort steht der FC Wangen – und den besiegte Laupheim beim Wintercup immerhin mit 3:1. Das Rezept für die Aufholjagd in der Rückrunde war zu erkennen: Olympia versucht hinten sicher zu stehen und bei Ballgewinn schnell nach vorne zu spielen. Mit Erfolg: Hubertus Fundel zählte im kleinen Finale 7:2 Torchancen zugunsten seines Teams – und er hatte auch beim 1:2 gegen Oberzell am Vortrag sein Team vorne gesehen: "Bis zur 70. Minute hat meine Mannschaft sehr gut gespielt. Dann hat einmal die Absicherung gefehlt und wir haben ein Tor nach einer Standardsituation bekommen."

Zu viele Fehler bei Wangen

Zwei Niederlagen mit insgesamt sechs Gegentoren – Wangens Trainer Adrian Philipp verließ nachdenklich den Oberzeller Kunstrasenplatz. "Es fehlt noch ein gutes Stück – wir machen momentan zu viele einfache Fehler und machen vorne aus unseren Chancen zu wenig Tore." Eine Halbzeit eins zum Abwinken ("eine Katastrophe") hatte Philipp am Samstag gegen Kehlen gesehen – und einen "ordentlichen" Durchgang zwei. In der Partie gegen Laupheim hatte der Coach dann eine Steigerung ausgemacht: "Wir haben defensiv kaum etwas zugelassen – bis auf die letzten 20 Minuten." Eine klare Erkenntnis: Die Wangener brauchen ihren Kapitän Simon Wetzel – der laboriert an einer Knieverletzung. "Simon ist kaum zu ersetzen", meinte Adrian Philipp.

Samstag

SV Oberzell – FV Olympia Laupheim 2:1 (0:0) – Tore: 0:1 (48.), 1:1 Eigentor (71.), 2:1 Anderson Gomes dos Santos (76.)

FC Wangen – SV Kehlen 2:3 (1:3) – Tore: 0:1 Johannes Beier (13.), 1:1 Mario Vila Boa (21.), 1:2 Armin Selak (38.), 1:3 Nikolai Hack (44.), 2:3 Vila Boa (52.).

Sonntag

Spiel um Platz drei: FV Olympia Laupheim – FC Wangen 3:1 (0:0) – Tore: 1:0 Lukas Mangold (70.), 1:1 Thomas Maas (72.), 2:1, 3:1 Giovanni Baumann (77., 85.).

Finale: SV Oberzell – SV Kehlen 2:0 (0:0) – Tore: 1:0 Marcel Freisinger (49.), 2:0 Anderson Gomes dos Santos (85.) – Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Oberzells Mohamed Mirey (90.).