2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Nur noch vier Punkte Vorsprung

SV Nauheim unterliegt Bensheim nach Abwehrpatzern mit 2:4

Im Spitzenspiel der Gruppenliga kassierte der SV 07 Nauheim nach Abwehrpatzern eine 2:4-Niederlage gegen den FC 07 Bensheim.

So hatten sich die Gruppenliga-Fußballer des SV 07 Nauheim ihr letztes Spiel vor der Winterpause nicht vorgestellt. Dass der Gegner des Spitzenreiters, FC 07 Bensheim, nach dem Schlusspfiff auf dem Spielfeld umherhüpft und singend lästert: ,,Gegen Bensheim kann man mal verlieren." Der Tabellenzweite von der Bergstraße gewann das gestrige Spitzenspiel mit 4:2 (2:1) - und hat damit den Rückstand gegenüber den Nauheimern auf vier Punkte verkürzt.

Für den SV 07, der sich mit Abwehrpatzern selbst schlug, war es eine völlig unnötige Niederlage. ,,Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft mit mehr Chancen und Spielanteilen", sagte SV-Trainer Christian Lang: ,,Aber effektiver waren wir heute nicht."

Die 200 Zuschauer, die den Kunstrasenplatz im Nauheimer Sportpark säumten, sahen zunächst ein unspektakuläres Spiel. Die beiden führenden Teams dieser Liga bekämpften sich im Mittelfeld so hartnäckig, dass ihnen lange kaum ein durchdachter Spielzug gelang. 20 Minuten vergingen bis zum ersten Torschuss: Der Nauheimer Fabio de Leo versuchte es aus spitzem Winkel, doch FC-Torhüter Nino Suserski war mit Fußabwehr zur Stelle.

Fünf Minuten später patzte die Nauheimer Hintermannschaft erstmals, als sie nach einer Ecke den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam. Die Kugel landete beim Bensheimer Tim Rettig, der aus knapp 20 Metern ins linke untere Eck traf - 0:1. Den schnellen Ausgleich verhinderte Suserski. Der ehemalige Walldorfer Rot-Weiße tauchte nach einem Kopfball von de Leo schnell ab, um die Kugel um den Pfosten zu lenken (29.). Dafür war Suserski beim Freistoß von Petro Mina Alves machtlos: Aus 18 Metern zirkelte der Stürmer den Ball über die Mauer zum 1:1 (38.).

Dabei hätte es bis zur Halbzeitpause bleiben können, wenn Jan Gerlach die Kugel im eigenen Strafraum nicht hätte aufdotzen lassen. Offensichtlich hatte ihn kein Mitspieler gewarnt, dass sich Florian Frölich hinter ihn geschlichen hatte. Der Ball sprang also über Gerlach direkt zum Bensheimer Torjäger, der dieses Geschenk zum 1:2 gerne annahm (42.).

Eine noch unglücklichere Figur gab Gerlach in der 51. Minute ab, als er eine scharfe Flanke des Bensheimers Benedikt Saltzer ins eigene Tor bugsierte. Obwohl der Abwehrspieler danach sehr unsicher wirkte, ließ ihn Trainer Lang im Spiel. Nach Einschätzung des Übungsleiters hätte er Gerlach mit einer Auswechslung psychologisch keinen Gefallen getan, und seine Leistung sei keineswegs schlecht gewesen. Im Gegenteil: ,,Er hatte in der ersten Halbzeit sehr, sehr gute Zweikampfwerte", sagte Lang.

Trotz dieser Rückschläge gab sich der SV 07 nicht geschlagen. Während die Nauheimer drängten, ermahnte FC-Trainer Ronald Borchers seine Mannschaft lauthals, bloß nicht nachzulassen. Zu recht, denn nach einer Freistoß-Flanke von Mina Alves köpfte Marco Kures den Anschlusstreffer (70.). Sieben Minuten danach spritzte der eingewechselte Sahardid Maau in eine Hereingabe von Alves, traf aber den Ball nicht voll - Torhüter Suserski hielt.

In der Schlussphase hatte der SV 07 erst Glück bei einem Bensheimer Konter, als da Costa den Ball hoch über die Latte schoss. Aber nachdem SV-Torhüter Sven Pavone einen 20-Meter-Schuss von da Costa nur abgeklatscht hatte, preschte Frölich heran und drosch den Ball zum 2:4 ins Netz (90.).

,,Wir haben ein wichtiges Spiel verloren", so Lang, ,,aber wir haken das ab und arbeiten weiter". Außerdem, und insofern gab Nauheims Trainer den FC-Fußballern sogar recht: ,,Gegen Bensheim kann man auch zu Hause mal verlieren."

SV 07: Pavone - Gerlach, Duvnjak, Tollkühn, Mina Alves, Bolbach (80. Fuhrmann), Rosin (62. Wolf), de Leo, Kurek (74. Maau), Lombardo, Dennis Lang.

Tore: 0:1 Rettig (25.), 1:1 Mina Alves (38.), 1:2 Frölich (42.), 1:3 Gerlach (51./Eigentor), 2:3 Kurek (70.), 2:4 Frölich (90.).

Schiedsrichter: Ova (Geisenheim).

Zuschauer: 200.

Aufrufe: 013.12.2015, 20:34 Uhr
redAutor