Nur 45 Minuten Paroli geboten

„Personell sind wir inzwischen hart an der Grenze“, sagte Ingelheims Trainer Tobias Lautz. Mit Julius Haas und Aaron Brendle fehlen ihm schon seit geraumer Zeit zwei Innenverteidiger. Kurzfristig kamen auch noch Philipp Kögler und Christopher Becker hinzu, die sich krank abgemeldet hatten. Thomas Malchus musste nach 24 Minuten wegen einer Zerrung durch Lukas Pieper ersetzt werden. So stand eine Abwehrformation auf dem Feld, die so noch nie zusammengespielt hatte. Das machte sich bemerkbar. Es gab viele Abstimmungsprobleme, aus denen Anspielfehler und Ballverluste resultierten, und zum Schluss ließen beim Tabellenletzten, der noch weitere Stammspieler ersetzen musste, auch noch die Kräfte nach.
Bei der Führung nutzten die Gäste ein Tohuwabohu in der Ingelheimer Abwehr. Nach einem Freistoß von der rechten Seite landete der Ball nach mehreren Stationen genau vor den Füßen von Steffen Sprau, der ihn aus drei Metern nur über die Linie schieben musste (15.). In der Folge vergaben die Gastgeber zwei Mal die Chance zum Ausgleich. Nico Dannenberg und Jonathan Trost waren beim Abschluss aus guter Position zu unkonzentriert (22. und 41.).
Nach dem Seitenwechsel überboten sich die Gäste zunächst im Auslassen bester Chancen zur Vorentscheidung: Quincy Henderson / Stefan Maul (53.), Christoph Weis / Maul (58.) und Maul allein gegen Torwart Jascha Eimann (64.) ließen hundertprozentige Gelegenheiten aus: Der Knoten aus Sicht der Pfälzer platzte nach einem Bilderbuchkonter über die rechte Seite: Henderson passte in die Mitte zu Tobias Leonhard, der leitete den Ball weiter nach links zum eingewechselten Maximilian Buchholz, und der schloss überlegt ins lange Eck ab (70.). Keine 120 Sekunden später fiel die Vorentscheidung: Diesmal profitierte Leonhard von einem Pass von Maul und stellte auf 3:0. Die Partie war gelaufen, ein Ingelheimer Aufbäumen gab es nicht mehr. Rieschweiler spielte die verbleibenden Minuten nun routiniert runter und kam gegen entkräftete und zunehmend resignierende Rheinhessen noch leicht zu den Treffern vier (Henderson in der 77. Minute) und fünf (Leonhard, 89.).
„Die erste Halbzeit hatte etwas von einem 1.Mai-Ausflug. Wir sind in Führung gegangen, haben aber nicht die Kontrolle über das Spiel bekommen und Ingelheim hatte auch gute Chancen“, wusste SG-Trainer Björn Hüther, dass der 1:0-Pausenstand in einer bis dahin mäßigen Partie etwas glücklich war. „Wir haben es trotz der vielen Ausfälle 45 Minuten ganz ordentlich gemacht“, bilanzierte Tobias Lautz. „Dann leisten wir uns katastrophale Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, hinten raus hat dann auch die Kraft gefehlt und so war der Sieg für Rieschweiler letztlich auch verdient“, räumte Ingelheims Trainer ein.

Spvgg. Ingelheim: Eimann - Graffert, Bäcker, Staegemann, Dannenberg - Hourle, Malchus (24. Pieper), Maaß (46. Aryan) - Yadav (68. Fischer), Trost, Schön.
SG Rieschweiler: Jan - Kreiser (73. Becker), Sprau, Megel, Seliger (46. Buchholz) - Riehmer, Frank -Henderson (80. Schulz), Weis, Leonhard - Maul.
Tore: 0:1 Sprau (15.), 0:2 Buchholz (70.), 0:3 Leonhard (72.), 0:4 Henderson (77.), 0:5 Leonhard (89.).
Zuschauer: 52.

- Schiedsrichter: Sascha Fischer (Hauptstuhl).