2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Den nächsten Dreier im Visier hat der FC Amberg (hinten Frank Lincke, vorne Julian Ceesay). F: Brüssel
Den nächsten Dreier im Visier hat der FC Amberg (hinten Frank Lincke, vorne Julian Ceesay). F: Brüssel

Nur ein Sieg gegen krisengebeutelten SVM zählt

Fußball-Bayernligist FC Amberg nimmt im Heimspiel am Samstag um 16 Uhr Memmelsdorf nicht auf die leichte Schulter +++ Timo Rost: "Papier ist geduldig!"

Papier ist geduldig. Das weiß Timo Rost, Trainer des Fußball-Bayernligisten FC Amberg, zu genüge. Daher schaut er auf die Platzierung des SV Memmelsdorf, der am Samstag um 16 Uhr im Stadion am Schanzl, erst gar nicht. „Das ist uns wurscht. Wir konzentrieren uns lediglich auf uns. Uns ist es egal, wo der Gegner in der Tabelle steht“, sagt er.

Muss er in der Tat nicht, wenngleich er eingesteht, dass „das Tableau nicht lügt“. Und da stehen die Oberfranken mit nur zehn Punkten aus 29 Spielen abgeschlagen auf dem letzten Rang, der Gang in Landesliga ist wohl kaum mehr abzuwenden, wenngleich der Relegationsplatz angesichts des Rückstandes von acht Zählern rechnerisch noch machbar ist.

Bereits vor der vergangenen Saison war für die Oberfranken um Ex-Trainer Hans-Jürgen Heidenreich das Saisonziel ganz klar definiert. Nichts anderes als der direkte Klassenerhalt sollte in dieser so ausgeglichenen und starken Liga am Ende herausspringen. Mit 39 Punkten und Platz 13 gelang dieser Schritt auch ziemlich punktgenau. Allerdings hatte die Mannschaft während der Saison viele Rückschläge wegstecken müssen und rettete sich erst am letzten Spieltag mit dem 2:0-Sieg im Derby gegen den VfL Frohnlach. Und wie in der vergangenen Spielzeit auch, genoss heuer der Ligaerhalt oberste Priorität.

Allerdings konnten die Memmelsdorfer bei weitem nicht an die Leistungen aus dem letzten Jahr anknüpfen. So zogen sie Anfang November, nachdem damals erst sechs Punkte aus 19 Begegnungen zu Buche gestanden waren, die Reißleine und trennten sich von Heidenreich. Es folgte Anfang Januar dann Rücktrittswell, bei der Interimstrainer Thomas Schulz aus beruflichen Gründen aufhörte und zudem drei Funktionäre ihren Rücktritt bekanntgaben: Sportkoordinator Andreas Saal stellte ebenso wie Spielleiter Horst Grasser und Co-Trainer Markus Grasser seinen Posten zur Verfügung. Neuer Mann auf der SVM-Bank wurde der 71-jährige Rolf Lamprecht, der aber den SV seither auch nicht auf Kurs brachte.

Lediglich ein magerer Saisonsieg steht auf der Habenseite, datiert ist dieser vom 29. November mit dem 1:0 gegen Erlangen-Bruck. In den letzten zehn Partien setzte es neun Niederlagen, lediglich gegen den TSV Neudrossenfeld gab es ein 1:1. Da liest sich die Amberger Statistik, wenngleich sich der FC im Hinspiel beim 1:0 schwer tat und viele Chancen ausließ, hingegen ganz anders: Mit 59 Zählern ist man nur einen Punkt vom ausgegebenen Saisonziel entfernt und steht auf dem zweiten Tabellenplatz. Zudem wurden elf der letzten 13 Spiele gewonnen und sich am Wochenende mit 2:1 beim bisherigen Angstgegner SSV Jahn Regensburg durchgesetzt.

„Da hatten wir vor allem in der ersten Halbzeit einen bärenstarken Auftritt“, blickt Rost zurück. Der Amberger Coach bezeichnete diese Leistung als „die beste, die er bislang von seiner Elf gesehen“ habe. „Regensburg hätte sich nicht beschwere dürfen, wenn wir 4:1 geführt hätten.“ Allerdings war er dann mit dem zweiten Durchgang nur mehr bedingt zufrieden. Das seien seine Jungs zu selbstsicher gewesen und hätten die 2:0-Führung nur noch verwaltet. Dennoch: „Dieser schon fast historische Erfolg hat meinen Akteuren im Saisonendspurt sicherlich nochmals einen Kick gegeben“, weiß Rost.

Und mit einem enormen Selbstbewusstsein soll auch gegen den SV Memmelsdorf agiert werden. „Wir sind fünf Spiele vor dem Saisonende nur noch einen Zähler von unserem Ziel weg – das ist schon richtig stark“, so der FC-Trainer, der erst nach dessen Erreichen über weitere Vorgaben sprechen will. Er warnt daher seine Spieler vor allzu großer Überheblichkeit und mahnt „vollste Konzentration“ an. „In der Liga gibt es keine leichten Gegner. Wir nehmen daher jeden ernst und wollen auch gegen Memmelsdorf unser Spiel durchziehen“, gibt Rost als Marschroute aus. Dazu kann personell aus dem Vollen schöpfen, denn auch der zuletzt angeschlagene André Karzmarczyk hat in der Zweiten Spielpraxis gesammelt und die Sicherheit gewonnen, dass seine Verletzung ihn nicht mehr einschränkt.

Aufrufe: 024.4.2015, 16:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor