Nullnummer im Stadion am Roten Steg

Die personelle Situation bei den Rotblauen hatte sich etwas entspannt. Jakub Süsser, Johannes Aschenbrenner und Stefan Hofner standen nach längerer Verletzungspause wieder in der Startelf. Trotzdem experimentierte FCK-Coach Peter Gallmaier. Er beorderte Libor Tafat ins Sturmzentrum und ließ die beiden Youngster Felix Hornberger und Moritz Graßl über die Außen angreifen. Morina saß zunächst auf der Bank. Dazu agierte mit Christoph Klavers ein weiterer Jungspund in der Innenverteidigung. ,,Wenn nicht jetzt, wann dann?", begründete Gallmaier seine überraschende Aufstellung.

Gallmaier wollte experimentieren

Die Karether begannen forsch. Sie attackierten früh, der Spielaufbau der Badstädter war damit in den Anfangsminuten schon problematisch. Auch die erste nennenswerte Möglichkeit gehörte dem TSV. Maximilian Vogl setzte sich am Flügel durch, an seiner scharfen Hereingabe rutschen Lehner und Seiler haarscharf vorbei (14.). Und die Karether setzten nach. Die Defensive der Badstädter war zweimal nicht im Bilde und FC-Torhüter Stefan Riederer musste in den folgenden Minuten jeweils gegen Maximilian Vogl kräftig zupacken. Nach einer knappen halben Stunde bekamen die Rotblauen die Partie mehr und mehr in den Griff. Jakub Süsser steckte für Felix Hornberger durch, seinen Flachschuss konnte TSV-Keeper Thomas Rachner im Nachfassen entschärfen (31.). Zwei Minuten später folgte eine Glanztat von Rachner. Süsser brachte einen Freistoß zu Libor Tafat, dessen Kopfball lenkte der lange TSV-Keeper mit den Fingerspitzen über die Latte. Die Partie war jetzt deutlich intensiver. Im Gegenzug versuchte sich war der starke Maximilian Vogl als Vorbereiter. Seine Hereingabe schoss Kapitän Michael Kirner aus zehn Metern über das Tor. Den Schlusspunkt im Durchgang eins setzten die Hausherren. Doch beim Kopfball von Johannes Aschenbrenner war Rachner zur Stelle und lenkte den Ball zur Ecke.

Mehr Druck nach der Pause

Bad Kötztings Trainer reagierte zur Pause, schickte Torjäger Ismail Morina auf den Platz. Die Badstädter hatten jetzt deutlich mehr Schwung. Hornberger dribbelte sich an den Strafraum, sein Schuss zischte um Zentimeter vorbei (52.). Der TSV Kareth Lappersdorf war unter Druck, dennoch fehlten bei der Gallmaier-Elf die zündenden Ideen, um die TSV-Defensive zu überraschen. Die Karether kamen nur noch ansatzweise zu Kontermöglichkeiten. Mit Tobias Lotter und Jan Masek verstärkte Gallmaier nochmals die Offensive. Die beiden hatten die nächste Möglichkeit für die Rotblauen. Masek flankte und Lotter köpfte genau in die Arme von Rachner (79.). Die Bad Kötztinger Führung lag in der Luft. Zweimal stand Jan Masek im Blickpunkt. Sein Schuss aus spitzem Winkel wurde zunächst geblockt, der anschließende Seitfallzieher ging um Zentimeter neben den Pfosten (84.). Am Ende war es ein gerechtes Ergebnis, beide Teams hatten jeweils eine Hälfte lang Vorteile. Zufriedener konnten nach diesen 90 Minuten die Karether sein, die sich in der abgelaufenen Woche mit dem Auswärtssieg in Schierling und mit diesem Punkt am Roten Steg wohl den Klassenerhalt gesichert haben.

Sepp Schuderer (TSV Kareth-Lappersdorf): ,,Ein 0:0 ist für die Zuschauer nicht so interessant. Ich bin aber mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. In der ersten Halbzeit waren wir gut im Spiel, hatten die eine oder andere Möglichkeit zur Führung. Nach der Pause war Bad Kötzting deutlich besser. Aber wir haben wenig zugelassen. Immerhin haben wir nicht gegen irgend jemanden gespielt, sondern gegen den Tabellendritten. Noch dazu hatten die Gastgeber wieder eine bessere Mannschaft als zuletzt. Jetzt haben wir 40 Punkte und können die letzten drei Partien beruhigt angehen."

Peter Gallmaier (1. FC Bad Kötzting): ,,Mir schon klar, wie das Spiel laufen wird. Typisch eben, wenn eine Mannschaft noch dringend Punkte braucht und die andere die Saison mehr oder weniger abgeschlossen hat. Ich wollte experimentieren und habe mit Hornberger und Graßl zwei ganz Junge nach vorne gestellt. Dass da viel daneben geht, ist klar. Mit Hofner und Aschenbrenner sind zwei Spieler aufgelaufen, die lange verletzt waren. In Durchgang eins war unser Spiel zu langsam und zu kompliziert. Die zweite Hälfte war gut. Viele Möglichkeiten gab es nicht, daher geht das 0:0 in Ordnung."