2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Seit nun neun Spielen hat Fiam Italia nicht mehr verloren. F: Wolff
Seit nun neun Spielen hat Fiam Italia nicht mehr verloren. F: Wolff

"Null Bock auf Druck"

A-Ligist SC Fiam Italia Mainz unter Benno Graci ungeschlagen +++ Essen gehen für den Zusammenhalt +++ Drei Neuzugänge +++ Zwei Punkte auf Platz zwei

Mainz. Benno Graci ist bereits der vierte Mann, der in dieser Saison an der Seitenlinie des SC Fiam Italia steht. Zuvor Co-Trainer beim TSV Schott, scheint Graci nun der richtige Mann für Fiam zu sein - unter ihm verlor der A-Ligist noch kein Pflichtspiel.

Saisonverlauf

Neun Spiele dauerte es, dann war Benno Graci da. Fiam Italia hatte mit Platz zehn den Saison-Tiefpunkt erreicht und ausgerechnet Tabellenführer Türkgücü war der nächste Gegner. Drei Spiele in Folge waren verloren gegangen, drei mehr also als bei Türkgücü in der ganzen Saison. Dennoch stand es nach 90 Minuten 3:1 - das perfekte Debüt für Graci (Wobei dieser schon am dritten Spieltag für ein Spiel übernahm und 4:3 gegen Barbaros gewann). Seitdem hat Fiam "Ruhe reingekriegt", wie es der Trainer formuliert. In zehn Spielen unter ihm hat der Tabellenfünfte noch keines verloren, der Relegationsplatz ist nur noch zwei Punkte entfernt. "Der Druck ist jetzt erstmal weg. Ich bin absolut zufrieden, dass wir nicht mehr da unten stehen. Alles andere ist momentan zweitrangig", freut sich Graci, weiß aber auch: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns."


Das lief gut

Fiams Spielstil liegen unter anderem physische Gegebenheiten zu Grunde - "Wir haben da vorne keine großen Stürmer, Flanken bringen uns nicht weiter", meint der Trainer, unter dem der SC ein gepflegtes Kurzpassspiel etabliert hat. Die Ergebnisse sprechen für sich: seit neun Spielen steht Italia ohne Niederlage da, Graci verwandelte kurzerhands Tabellenplatz zehn in Platz fünf.


Das muss besser werden

"An der Kondition können wir noch ein bisschen arbeiten", sagt Graci. "Das ist wichtig für mein Kurzpassspiel, damit wir auch nach 75 Minuten noch saubere Pässe an den Mann bringen können". Auch habe sein Team gegen tief stehende Mannschaften noch Probleme: "Wenn wir das Spiel machen müssen, hakt es noch manchmal", so Graci. Außerdem: Fiam Italia spielt sehr oft unentschieden. In den letzten neun Spielen wechselten die Ergebnisse stets zwischen Sieg und Unentschieden. Es scheint, als MÜSSTE Italia nach einem gewonnenen Spiel Unentschieden spielen, um dann wieder gewinnen zu können. Das letzte Spiel war übrigens ein Sieg...


Nächstes Spiel

In Nierstein könnte Gracis Truppe theoretisch den Sprung auf Platz zwei bewerkstelligen. Zumindest, wenn das Unentschieden ausbleibt. Der Trainer steht dabei vor einer personellen Aufgabe: Der eingeplante Sechser kann aufgrund eines Wechsels in den nächsten paar Spielen nicht auflaufen. "Das Sechser-Problem haben wir gelöst.", sagt Graci, der weitere Internas nicht verraten will - "Für den Fall, dass einer von Nierstein das liest", schmunzelt er.


Personalien

Samir Ouachchen - Zuletzt beim Italclub unter Vertrag, wechselte der Mittelfeldspieler im Winter von einem zum anderen italienischen Verein. "Samir hat sich von Anfang an voll reingehängt im Training. Das gefällt mir sehr gut, auch wenn er in anderen Mannschaften reichlich Scheiße gebaut hat.", sagt Ouachchens neuer Trainer.

Marc Gruber - Nicht nur beim Italclub wurde der SC Fiam fündig: "Marc ist aus Budenheim gekommen. Dort hat er meistens auf der Sechs gespielt, ich plane mit ihm eher als Verteidiger. Da haben wir mit Luca Serratore einen Mann, der gesetzt ist, die anderen Positionen sind noch umstritten. Marc ist technisch nicht der Stärkste, wir haben ihn wegen seiner Zweikampfstärke geholt, das mag ich sehr an ihm".

Filippo Accomando - Der Offensivspieler stand zuvor beim Bezirksligisten Fonthana Finthen auf dem Platz. Graci: "Im Zweikampf ist Filippo noch ein bisschen zu brav, das kriegen wir aber hin!"


Stimmung

Zur Verbesserung der Teamchemie hat Graci seine eigene Taktik: "Jeden Freitag nach dem Training treffen wir uns noch alle und gehen essen oder so", berichtet der Trainer, welcher die Laune seiner Jungs momentan als "überragend" beschreibt. "Wir wollen wieder ein familiäres Feeling herstellen, das kommt jetzt so langsam zurück. Alle sind erstmal froh, dass wir uns aus dem Dreck herausziehen konnten. Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel weiter, haben null Bock auf Druck. Klar wären wir froh über den Aufstieg, wenn das nicht klappt ist das aber auch nicht tragisch. Jetzt gerade machen alle gut mit und jeder hat Lust, sich zu verbessern. Das ist die Hauptsache."


Prognose

"Türkgücü ist wohl durch.", sagt Graci. "Dahinter stehen dann hoffentlich wir, sonst werden wir uns irgendwo in den besten fünf einfinden. Zwölf Spiele sind noch eine Menge, da kann alles passieren. Wie gesagt: Wir machen uns keinen Druck, der führt nur zu ängstlichem Auftreten."

Aufrufe: 016.2.2016, 07:30 Uhr
Anton SchroederAutor