2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gerhard Dittich (l.), Vorsitzender des Spielausschusses,  erklärte im Beisein  des Vorsitzenden Rolf Müller, dass das Norweger Modell bereits mit Erfolg in Hessen eingeführt sei.  Foto: Giesen
Gerhard Dittich (l.), Vorsitzender des Spielausschusses, erklärte im Beisein des Vorsitzenden Rolf Müller, dass das Norweger Modell bereits mit Erfolg in Hessen eingeführt sei. Foto: Giesen

"Norweger Modell" für die Kreisliga D

Beim Staffeltag Änderungen in der untersten Spielklasse vorgestellt, es fehlen zudem nach wie vor Schiedsrichter

Volles Haus beim Staffeltag des Fußballkreises Berg. Lediglich sieben von 91 Vereinen schickten keinen Vertreter zur Versammlung in Vilkerath, die vom Vorsitzenden Rolf Müller eröffnet wurde.

Im Fokus stand vor allem die kommende Saison, die bei den Männern am 21. August für alle Ligen beginnt. Die Frauen starten eine Woche später. Zuvor müssen die gemeldeten Senioren-Teams allerdings schon im Kreispokalwettbewerb ran, der am 26. Juli mit der Vorrunde der gemeldeten Teams aus den D- und C-Ligen eröffnet wird und am 9. August bereits die vierte Runde abschließt. Die Termine der Frauenkonkurrenz stehen, bis auf die Endspiele, noch nicht fest. Finaltag für alle ist der 25. September.

In einer Abstimmung wurde derweil per Handzeichen der Vereinsvertreter mehrheitlich beschlossen, dass das Heimrecht, bis inklusive der vierten Runde, dem Team zugesprochen wird, das in der niedrigeren Spielklasse aktiv ist. Bislang wurde lediglich bis zur zweiten Runde bei entsprechender Auslosung getauscht.

Änderungen gab es auch im Liga-Spielbetrieb – und zwar für die Kreisliga D. Statt bislang drei Staffeln wird es künftig derer vier geben. Für die zusätzliche Staffel wird zur kommenden Saison das sogenannte „Norweger Modell“ eingeführt, das beinhaltet, dass nach vorheriger Absprache der Vereine nicht zwingend mit jeweils elf Spielern angetreten werden muss, sondern eine Mannschaftsstärke von neun oder zehn Spielern möglich wird. Damit sollen Vereine animiert werden, auch bei unklarer Kaderstärke ein Team für die D-Liga zu melden und zudem die Gefahr gemindert werden, wegen Spielermangels das Team während der Saison aus dem Spielbetrieb zurückziehen zu müssen.

In Hessen ist das Modell bereits eingeführt und die Erfahrungen seien positiv gewesen, sagte der Vorsitzende des Spielausschusses Gerhard Dittich. Zudem wird zur neuen Spielzeit eine Auszeit eingeführt, die nicht nur aus taktischen Gründen genommen werden kann, sondern auch deeskalierend wirken soll, wenn auf dem Platz einmal die Gemüter hochkochen sollten. Eine Sperre nach der fünften Gelben Karte wird auf Kreisebene erst zur übernächsten Saison eingeführt.

Der Rückblick auf die erste Halbserie der aktuellen Spielzeit fiel weitgehend positiv aus. Im Jugendbereich sei der Fußballkreis gut aufgestellt. In sieben Altersklassen wurden Hallenturniere um den Kreispokal ausgetragen – bei den Mädchen haben 50 Teams teilgenommen. „Das gibt es im Verband nicht noch einmal“, sagte der Mädchenbeauftragte Karl Fassbender. Und überhaupt gebe es eine erfreuliche Entwicklung bei der Anzahl an Meldungen für Jugendteams. Der Kreis liegt dabei an dritter Stelle im Fußball-Verband Mittelrhein.

Der Vorsitzende der Kreisspruchkammer, Stefan Flock, zog in Sachen Spruchkammerverfahren ein positives Fazit für die Hinrunde, forderte die Vereine jedoch auf, in Fällen von Diskriminierung, auf und neben dem Fußballplatz, energisch durchzugreifen. Verfahren würden nicht auf Kreisebene durchgeführt, sondern von der Verbandsspruchkammer – und dort drohen massive Geldstrafen. „Diskriminierung ist ein Tabu. Die Vereine sind in der Pflicht, beispielsweise einen auffälligen Zuschauer umgehend von der Platzanlage zu verweisen“, sagte Flock. Der Fußballkreis Berg habe diesbezüglich aber eine weiße Weste vorzuweisen, erklärte der Spruchkammervorsitzende.

Michael Bernhardt, scheidender Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses, verkündete zwar eine höhere Anzahl an Schiedsrichtern alsvor drei Jahren, – aktuell sind es 225, 195 waren es 2013 – doch das seien immer noch zu wenig. Statistisch gesehen würden pro Spieltag 46 Schiedsrichter fehlen, mit der Folge, dass in den D-Ligen und im Jugendbereich nicht alle Spiele besetzt werden könnten.

Aufrufe: 024.2.2016, 11:00 Uhr
KSTA-OVZ/Thomas GiesenAutor