2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Hofft mit dem TuS Nortorf auf die Landesliga-Qualifikation: Kim Hülsen. Foto: Sell
Hofft mit dem TuS Nortorf auf die Landesliga-Qualifikation: Kim Hülsen. Foto: Sell

Nortorfs Hülsen: „Der Einsatz stimmt nicht immer“

Verbandsliga Süd-West: Kim Hülsen vom schwächelnden TuS Nortorf stellt sich kritischen Fragen / Mittlerweile drei Kreuzbandrisse im Team

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Die Verbandsligafußballer des TuS Nortorf stehen eindeutig unter Zugzwang. Wollen die Blau-Weiß-Roten sich endlich von den Abstiegsplätzen absetzen, brauchen sie Freitagabend beim SV Todesfelde II (Anstoß 20 Uhr) unbedingt einen Sieg. Der aktuelle Verletztenstand allerdings verrät, dass die Mittelholsteiner nahezu aus dem letzten Loch pfeifen.

Marvin Sievertsen, bei dem nun doch ein Kreuzbandriss diagnostiziert wurde, sowie Mika Schmahl, Lasse Maaß (beide ebenfalls Kreuzbandriss), Sebastian Jenert (Außenbandanriss), Lars Hülsen (Knieverletzung) und Fabian Jacobs (Adduktorenverletzung) sorgen für tiefe Sorgenfalten am Heinkenborsteler Weg.


Der Courier unterhielt sich vor der Partie in Todesfelde mit TuS-Mittelfeldspieler Kim „Hüller“ Hülsen. Der 24-jährige angehende staatlich geprüfte Elektrotechniker ist optimistisch, dass seine Mannschaft das Thema „Landesliga-Qualifikation“ noch nicht abhaken sollte.


Am vergangenen Wochenende gab es gegen den SH-Liga-Absteiger FC Reher/Puls auf eigenem Platz ein 0:0. War es nach drei Niederlagen in Folge ein gewonnener Punkt, oder werden die zwei Zähler am Saisonende bitter fehlen?
Es war auf jeden Fall ein gewonnener Punkt und ein guter Anfang, um aus unserer Mini-Krise herauszukommen.

In der vergangenen Partie konnte Ihr Trikot eine Textilprobe gegen den FC Reher/Puls nicht bestehen. Ist das zerrissene Jersey derzeit sinnbildlich für die TuS-Situation: Voller Einsatz, aber die Qualität stimmt nicht?
Ich würde eher Gegenteiliges sagen, denn wir haben eine sehr große Qualität in der Mannschaft. Nur stimmt der Einsatz nicht immer, und daran müssen wir arbeiten. In Nortorf herrschen perfekte Voraussetzungen, um leistungsorientiert Fußball zu spielen – angefangen von den Trainingsmöglichkeiten über erfolgreiche Jugendarbeit bis hin zu einem organisierten Umfeld mit guten Trainern und einer intakten Mannschaft. Einen Qualitätsverlust müssen wir leider durch die Schockdiagnose bei Marvin Sievertsen hinnehmen. Er ist das Sinnbild für Einsatz und Qualität beim TuS Nortorf. Er wird uns fehlen.

Ihre Mannschaft zeichnet diese Saison der Wechsel zwischen den Extremen aus. Auf der einen Seite gab es schon Serien mit drei und vier Niederlagen in Folge, aber es war auch schon eine Serie mit vier ungeschlagenen Duellen dabei. Warum fehlt die Konstanz?
Wir haben eine gute Vorbereitung hingelegt und einen Spielstil verfolgt, der extremes Pressing voraussetzt. In den ersten Partien wurden wir für unseren Einsatz nicht belohnt und haben teilweise unglücklich verloren. Darauf folgte die angesprochene Siegesserie, weil unser System ganz gut geklappt hat, bis wir unsere vielen Verletzten nicht mehr kompensieren konnten. Dadurch sank die Trainingsbeteiligung, und wir konnten die nötige Fitness für unseren Spielstil nicht mehr aufbringen. Das Ziel ist es, langfristig unser Spiel zu verbessern. Wir verfolgen weiterhin dieses gemeinsame Ziel, das durch Fleiß und engagierte Leistungen die nötige Konstanz bringen wird.

Ihr Trainer Fabian Doege hat nach der jüngsten Niederlagenserie personelle Konsequenzen gezogen. Fehlt in der jungen Mannschaft die Hierarchie, oder haben nicht alle Akteure die Bedeutung der aktuellen Saison mit der Aufteilung in Landes- und Verbandsliga verstanden?
Klar ist die Erwartungshaltung an uns nach unserer vergangenen Saison gestiegen. Jedoch darf sie uns nicht verrückt machen. Wir haben als Zielvorgabe, uns weiterzuentwickeln und von Spiel zu Spiel zu denken. Niemand setzt voraus, dass wir die Qualifikation für die Landesliga schaffen – und das ist auch in den Köpfen der Spieler verankert. Wir haben eine flache Hierarchie, wo sich jeder einbringen kann.

Morgen geht es zu Todesfelde II. Ist so eine Begegnung unter Flutlicht etwas Besonderes für Sie?
Nein, denn die jüngsten Freitagabendspiele liefen nicht gut für uns. Ungern erinnere ich mich an das bislang letzte Duell in Todesfelde, als wir unter Flutlicht mit 0:8 untergingen. Allein das ist aber Grund genug, dem Negativtrend ein Ende zu setzen und eine Motivation für das morgige Spiel zu schaffen.

Warum schafft Nortorf am Ende die Qualifikation für die Landesliga?
Weil der Verein alle Gegebenheiten erfüllt, die einem Landesligisten entsprechen, und wir eine junge, ambitionierte Mannschaft haben, die sich Herausforderung stellen kann und will. Zudem wäre die Landesliga-Qualifikation eine Belohnung für alle ehrenamtlich mitwirkenden Funktionäre des TuS Nortorf, die fernab der Öffentlichkeit alles für unseren Erfolg auf die Beine stellen.

Aufrufe: 027.10.2016, 19:30 Uhr
SHZ / Interview: Julia NolteAutor