Noch ein paar offene Baustellen

„Schade, ich hätte gerne gewonnen“, bedauerte der Altstädter Coach Dieter Kurth, „doch hat man auch gesehen, welche Baustellen noch offen sind“. Nicht in die Karten blicken ließ sich der 51-Jährige, ob er der gleichen Formation wie gestern im Ernstfall das Vertrauen schenkt. „Wir haben noch einige taktische Varianten ausprobiert. Doch nehme ich schon an, dass ein Großteil am Donnerstag auf dem Platz stehen wird.“ So wurde beispielsweise Tobias Ulbricht noch geschont, nicht ausgeschlossen ist, dass er gegen die Oberbayern beginnen wird. Zumal auf der Position des Stoßstürmers sowohl Timothy Nicolaus, als auch Perparim Gashi mit Licht und Schatten agierten.
Die Altstädter begannen viel versprechend, ließen die Oberpfälzer mit geschicktem Pressing kaum zur Entfaltung kommen. Der gerade erst geholte Neuzugang Dominik Stolz hatte keine Probleme, sich im Team einzufinden, war stets anspielbar und schob zusammen mit Matthias Heckenberger sowie Kristian Böhnlein und Marius Strangl immer wieder an. „Doch haben wir auch viele Leichtsinnsfehler gemacht“, meinte Stolz, und Kurth ergänzte, dass man zuweilen schlecht im Raum postiert war. „Und die Standardsituationen haben mir überhaupt nicht gefallen, weder hüben noch drüben“, kritisierte Kurth. So resultierte sowohl das 0:1 (18.) durch den Ex-Amberger Friedrich Lieder, als auch das 1:3 (56.) durch den eingewechselten Stefan Graf aus Altstädter Fehlern in der Vorwärtsbewegung, und beim 1:2 durfte Peter Schecklmann die erste Weidener Ecke unbedrängt einköpfen (30.). Dagegen ging von den Freistößen oder Ecken der Spielvereinigung kaum Gefahr aus.
Erfreulich aus Bayreuther Sicht war indes vor allem im ersten Durchgang das schnelle Umschalten in den Angriffsmodus. Sehenswert war die Vorlage von Alexander Schreckinger aus der eigenen Hälfte in den Lauf von Mino Kayser, der dann alleine vor Torwart Dominik Forster keine Probleme mehr hatte und zum zeitweiligen 1:1 einschob (28.). Nach dem Wechsel machte sich allerdings das Kleinfeldturnier in Allershausen vom Vortage bemerkbar. „Da haben wir nicht mehr so schnelle Beine gehabt“, gab Stolz zu. Was ihn allerdings nicht hinderte, seine bekannten Qualitäten vom Elfmeterpunkt zu zeigen: Einen an Gashi verwirkten Strafstoß verwandelte er sicher zum 2:3 (75.). Zu mehr sollte es allerdings nicht mehr reichen. Doch bei Gluthitze blieben auch die Aktionen der Wasserwerker erfolglos, die Altstädter Abwehr um Torwart Erik Arkenberg wurde nicht mehr gefordert. Der 24-Jährige Tscheche wurde gestern getestet. Ob er einen Vertrag erhält, konnte der Sportliche Leiter Wolfgang Mahr noch nicht sagen.

Statistik:
SpVgg Oberfranken Bayreuth: Arkenberg – Böhnlein, Zitzmann, Ascherl (67. Zivkovic), Strangl – Heckenberger (59. Gallo) – Kayser, Schreckinger, Hiemer (59. Root), Stolz – Nicolaus (67. Gashi).
SpVgg SV Weiden: Forster – Wildenauer, Kohl (79. Schuster), Wendl, Scherm – Burger (78. Klahn), Schecklmann, Schneider, Hegenbart (78. Geber) – Egeter (39. Graf), Lieder (78. Koppmann).
SR: Kreye (SSV Warmensteinach);
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Lieder (18.), 1:1 Kayser (28.), 1:2 Schecklmann (30.), 1:3 Graf (56.), 2:3 Stolz (75. – Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Schreckinger, Strangl – Scherm