2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Nievenheim steigt in die Oberliga auf

Ein begeisterndes 7:1-Schützenfest (3:1) im letzten und alles entscheidenden Saisonspiel

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"Das ist schon 'ne Hausnummer", stellte Sascha Pelka, ungemein abgeklärter Innenverteidiger des Landesligisten VdS Nievenheim, nach dem Kantersieg beim Wuppertaler SV II und dem damit verbundenen Aufstieg in die Oberliga Niederrhein mit berechtigtem Stolz fest.

Fanden auch die rund 250 mitgereisten Anhänger, darunter die komplette Drittvertretung des VdS, und sangen: "Champions-League kann jeder! Scheiß auf die 1. Liga! Werdet zur Legende! Wir sind alle Nievenheimer Jungs!"

Bis zum befreienden Jubel im alten Stadion an der Nevigeserstraße, das seine besten Jahre längst hinter sich hat, hatte der Meister allerdings einige bange Minuten zu überstehen. Die Gewissheit, dass ihnen im Fernduell mit Düsseldorf-West (unterlag letztlich in Cronenberg mit 0:1) nur ein Sieg ganz sicher den Titel bescheren würde, lähmte den Tabellenführer sichtlich. "Die Jungs waren so was von nervös", verriet Trainer Marko Niestroj. Gift für das angegriffene Nervenkostüm der mit einer Serie von fünf Siegen in Folge angereisten Gäste hätte eigentlich das frühe 1:0 (9.) von Alekss Regza aus abseitsverdächtiger Position für die wie aufgedreht startenden WSV-Bubis sein müssen.

Doch der VdS blieb erstaunlich cool - und zeigte Klasse: Keine zehn Minuten nach dem Rückstand bediente Salvatore "Der Rote" Franciamore seinen Kollegen Stephan Volk auf der linken Außenbahn. Dessen Flankenball wuchtete Kai Pelzer aus zehn Metern per Kopf zum Ausgleich in die Maschen. Ein fantastisches Tor!

Die personell dezimierte Mannschaft von WSV-Coach Wolfgang Bergemann ("Die Jungs habe ich mir auf der Straße zusammengesucht.") blieb zwar auch in der Folge gefährlich, offenbarte in der Abwehr jedoch große Lücken. Das perfekte Szenario für einen Künstler wie Franciamore: In der 30. Minute streichelte der Rotschopf die Kugel genau in den Lauf des flinken Kevin Scholz, der nach kurzem Sprint alleine vor Wuppertals Keeper Maximilian Schmidt eiskalt zum 2:1 vollendete. "Danach hast du gesehen, wie bei denen schon die Köpfe runtergingen", hatte der Torschütze erkannt. Das nutzte der Spitzenreiter gnadenlos aus: Noch vor der Pause hielt Kevin Buttchereit beim 3:1 (38.) seinen Fuß in einen eigentlich ziemlich verunglückten Schuss Stephan Volks. Zusätzliche Sicherheit gab das Ergebnis in Cronenberg, wo bis zum Seitenwechsel keine Tore gefallen waren.

Ehe die Sache endgültig durch war, hatten die Nievenheimer indes noch eine Schrecksekunde zu verkraften: Nach einer Rettungsaktion des starken Torhüters Kelvin Sanchez Del Villar landete die Kugel genau in den Füßen von WSV-Kapitän Murat Gümüstas. Der visierte aus rund 40 Metern das leere Gehäuse an, traf aber nicht (49.). Viel besser machte das auf der anderen Seite Pelzer: Sein Prachtschuss aus 20 Metern zum 4:1 (62.) war das Produkt schieren Willens und unbändiger Kraft. Damit was der Widerstand der Hausherren gebrochen. Genug hatte der Meister aber noch lange nicht: Der eingewechselte Salvatore "Der Schwarze" Franciamore legte dem in dieser Spielzeit 25 Mal erfolgreichen Alexander Hauptmann den Treffer zum 5:1 (79.) auf. Kevin Scholz, von Krämpfen geschüttelt, verabschiedete sich mit seinem 13. Saisontor und dem 6:1 aus der Partie. Weil der ebenfalls eingewechselte Kevin Schmidt kurz zuvor Pech mit seinem Kopfball an den Pfosten gehabt hatte, durfte er in der 90. Minute noch den Handelfmeter zum 7:1-Endstand verwandeln.

Aufrufe: 025.5.2014, 21:55 Uhr
NGZ / Dirk SitterleAutor