Nievenheim ist bereit für die Oberliga

Trainer Marko Niestroj wollte die gelungene Generalprobe gegen den A-Jugend-Bundesligisten aber nicht überbewerten: "Vorbereitungsergebnisse interessieren mich eigentlich nicht. Das war heute eine gute Trainingseinheit, am Sonntag kommt dann der Ernstfall. Nichtsdestotrotz haben wir gut gespielt." Gegen eine überraschend passive Fortuna hatten seine Schützlinge die Partie über weite Strecken im Griff, ohne dabei ein hohes Tempo zu gehen. Konter ließ sie kaum zu und erspielte sich selber eine Reihe guter Torchancen. Diese initiierte meist Salva Franciamore, der auch in der kommenden Spielzeit Dreh- und Angelpunkt beim VdS sein wird. Kevin Scholz vollstreckte im Strafraum nach 54 Minuten zum einzigen Treffer, jeweils nach Franciamore-Vorlagen hätte er noch zweimal nachlegen können (78./79.). Zu diesem Zeitpunkt spielten die Gastgeber bereits in Unterzahl, nachdem Torwart Tim Wiesner gegen Franciamore weit vor dem eigenen Tor zu spät kam und mit Gelb-rot vom Platz geschickt wurde (60.). In der Nachspielzeit hätte Kai Pelzer bei einem Lattenkopfball fast noch auf 2:0 gestellt.

Die Elf für das Premierenheimspiel scheint Niestroj in weiten Teilen im Kopf zu haben: "Sieben Plätze sind vorerst vergeben, beim Rest gibt es noch Fragezeichen. Wir haben noch eine harte Trainingswoche vor uns, nach der ich mich entscheiden werde." Großartig unterscheiden dürfte sich die Startelf von der des Vorjahres aber kaum. In Jimmy Mbiyavanga und Samir Saysay begannen gegen die Fortuna nur zwei Neuzugänge, Ersterer musste schon nach einer halben Stunde mit einer Knöchelverletzung vom Feld und wird gegen TuRU höchstwahrscheinlich fehlen. Einen sehr guten Eindruck machte nach seiner Einwechslung vor allem Offensivallrounder Pascal Tonou, der mit seiner Athletik eine Option für die rechte Außenbahn sein dürfte.

Probleme hatte Nievenheim hingegen noch beim Umschalten in die Defensive und der Absicherung des Mittelfelds. Obwohl Niestroj mit Hochdruck daran arbeitet, den Spielern eine defensivere Spielweise einzuimpfen, standen gerade die vier Offensivakteure in einigen Situationen zu hoch. "Wir wollen zwar weiterhin unseren Fußball spielen, müssen diese Abläufe aber einfach verinnerlichen. Wir können jetzt einfach nicht mehr so spielen wie in den letzten Jahren. So etwas wird in der Oberliga eiskalt bestraft", meint der Trainer.