2024-04-25T14:35:39.956Z

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<b>F: Rolf Heinemann</b>
<b>F: Rolf Heinemann</b>

Nievenheim hat noch was gutzumachen

Erinnerung ans 0:8-Debakel in Bocholt lastet noch immer schwer auf den im Tief steckenden Oberliga-Kickern

0:8 - am vierten Spieltag schien die Abfuhr in Bocholt alle Experten, die dem Neuling VdS Nievenheim von vorneherein die Tauglichkeit für die Oberliga Niederrhein abgesprochen hatten, zu bestätigen. Dass der Aufsteiger die Hinrunde mit 20 Punkten auf einem Nichtabstiegsplatz beendete, hat an dieser Meinung offenbar gar nichts geändert.

Natürlich hat VdS-Trainer Marko Niestroj das Debakel im legendären Stadion "Am Hünting" keineswegs vergessen. Nach gerade mal einer Viertelstunde hatten seine Schützlinge bereits mit 0:4 zurückgelegen. "Schlechter geht es nicht. Das war das schwächste Spiel unter meiner Leitung. So etwas will ich nie mehr erleben", sagt Niestroj und nimmt seine Jungs in die Pflicht: "Wir haben gegen Bocholt noch was gutzumachen!" Wenigstens braucht er sich um die Motivation des aktiven Personals keine Gedanken zu machen: "Eigentlich sollte es vor dem Anpfiff reichen, einfach die Trikots hochzuwerfen und zu gucken, wie sich die Spieler darum reißen. So heiß müsste jeder sein." Wäre die psychologische Seite damit geklärt, bleibt noch die Beschäftigung mit den höchst unterschiedlichen Leistungsebene der Kontrahenten. Wie Nievenheim zählt Bocholt als Aufsteiger, fällt qualitätsmäßig aber so gar nicht in diese Kategorie. Niestroj bringt die Sache auf den Punkt: "Bocholt hat mehr Potenzial, ist besser besetzt als wir."

Daraus macht sein forscher Kollege Manuel Jara auch gar keinen Hehl. Aus seinen Ambitionen, mit seinen Jungs den Durchmarsch in die Regionalliga bewerkstelligen zu wollen, hatte er nie ein Geheimnis gemacht. Nach nur einem mageren Pünktchen aus den vergangenen vier Spielen und angesichts eines auf elf Zähler angewachsenen Rückstands auf Tabellenführer SSVg Velbert hat der Trainer das Thema Aufstieg zwar auf Wiedervorlage in der kommenden Saison gelegt ("Wenn du einmal einen Standard ausgerufen hast, kannst du nicht einfach zurück - und das wollen wir auch gar nicht."), doch seine aggressive Öffentlichkeitsarbeit sieht er auch mit dem aktuellem Wissen nicht als Fehler an: "Wir haben nicht den Einheitsbrei wie andere formuliert, sondern unsere Ziele extra hoch angesetzt."

Auch Niestroj hat sich seine Gedanken zur Zukunft seines sportlichen Arbeitgebers gemacht. Ob er die auch nach dem 1. Juli noch aktiv mitgestalten wird, ist dabei noch gar nicht sicher. "Grundsätzlich ist Nievenheim ein Volltreffer", stellt er klar. "Darum würde ich sehr gerne weitermachen, muss aber schauen, ob ich das mit meinem beruflichen Engagement vereinbaren kann."

Unabhängig von seiner Person sieht er Verein und Mannschaft bestens aufgestellt. Mit Blick auf die laufenden Vertragsgespräche, die in bislang elf Fällen zu einem positiven Abschluss gekommen sind (die NGZ berichtete), steht für ihn außer Frage, "dass wir für die nächste Saison eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen werden - egal, ob wir dann in der Oberliga spielen, wovon ich hundertprozentig überzeugt bin, oder in die Landesliga absteigen." Bis dahin will er weiterhin an sich arbeiten, "denn ich lerne im Moment ganz, ganz viel. Das bringt mir mehr als fünf Jahre als Spieler."

Aufrufe: 012.3.2015, 21:20 Uhr
NGZ / Dirk SitterleAutor