2024-05-08T14:46:11.570Z

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In Niederhof gibt es für das Fußballtraining vorerst keinen Kunstrasenplatz. | Symbolfoto: Patrick Seeger
In Niederhof gibt es für das Fußballtraining vorerst keinen Kunstrasenplatz. | Symbolfoto: Patrick Seeger

Niederhof: Kunstrasen-Trainingsplatz steht im Abseits

Der Murger Gemeinderat verschiebt das 350 000-Euro-Projekt auf 2018

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Der Murger Gemeinderat spart im Haushaltsplan für 2017 bei den Investitionen Projekte im Wert von rund 800 000 Euro ein oder verschiebt sie auf später - so etwa sehr zur Enttäuschung der in der Sitzung am Montagabend anwesenden Fußballer den Bau eines Kunstrasenplatzes im Ortsteil Niederhof. Mit einer Mehrheit von 14 zu zwei Stimmen bei drei Enthaltungen wurde der Bau des Kunstrasenplatzes in Niederhof auf 2018 verschoben.
Das Projekt hätte 350 000 Euro gekostet, davon wäre ein Siebtel durch Zuschüsse finanziert worden. Der Erste Vorsitzende des SV Niederhof, Oliver Zurnieden, erinnerte daran, dass der Gemeinderat einen solchen Trainingsplatz schon für 2016/17 angedacht hatte. Bei sieben Mannschaften im Jugendbereich sei die Dringlichkeit größer als je zuvor, denn der kleine Platz sei nicht mehr bespielbar. Christian Keller (FW, selbst Spieler des SV Niederhof beziehungsweise der neuen Aktiv-Spielgemeinschaft mit dem FC Binzgen) und die Niederhofer Ortsvorsteherin Edith Becker (FW) plädierten für den Bau, während Klaus Bossert (Grüne) darauf hinwies, dass Murg einen hervorragenden Kunstrasenplatz "für alle Vereine" habe. Angesichts der Aufgaben wie dem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses und der Kinderkrippe, der Renovierung des Schulhauses und der Fertigstellung der Neuen Murger Mitte "wäre ein zweiter Kunstrasen in einem Ort mit 7000 Einwohnern ein reiner Luxus, den ich niemandem vermitteln kann".

Der Oberhofer Ortsvorsteher Roland Baumgartner (FW) erinnerte daran, dass die Kosten für den Niederhofer Platz ursprünglich auf 170 000 Euro taxiert worden waren. Otto Frommherz (CDU) bat, das Projekt lediglich um ein Jahr zu verschieben, während die SPD-Räte Herbert Steinmeier und Detlef Rüdiger den Platz ganz streichen wollten.

Ebenfalls einen Sparbeitrag leisten muss die Feuerwehr, denn die Beschaffung des Löschfahrzeugs für den Katastrophenschutz für 320 000 Euro wurde bei einer Enthaltung auf 2019 verschoben - allerdings verfallen dann auch Zuschüsse des Landes von 90 000 Euro. "Eine Beschaffung wäre zum jetzigen Zeitpunkt wenig sinnvoll, denn wir müssten dafür die alten Gerätehäuser in Hänner oder Oberhof umbauen", sagte Bürgermeister Adrian Schmidle. Und schließlich sei der Bau eines gemeinsamen neuen Gerätehauses für den Ausrückebereich Nord vorgesehen. Hingegen hielt der Gemeinderat an der Sanierung der Sabine-Spitz-Halle für 940 000 Euro fest.

Für den Weiterbau der Neuen Murger Mitte sind Mittel von 1,9 Millionen Euro vorgesehen, und Zuschüsse in Höhe von 340 000 Euro werden erwartet. Da sah der Gemeinderat keine Kürzungsmöglichkeit. Die Sanierung des Rathauses für mehr als 1,5 Millionen war ohnehin erst für 2018 geplant, aber immerhin möchte man im nächsten Jahr neue Möbel für 50 000 Euro beschaffen. Mit einer Mehrheit von zehn zu fünf Stimmen bei vier Enthaltungen beschloss der Gemeinderat, an der Umgestaltung des Murger Friedhofs für 100 000 Euro festzuhalten. Die Nachfrage nach neuen Grabarten müsste man sonst durch provisorische Lösungen befriedigen, erklärte Gabriele Döbele-Kreutz (CDU).

Bei drei Enthaltungen beschloss der Gemeinderat, 90 000 Euro zur Sanierung des Hotzenhauses bereitzustellen; Zuschüsse von 45 000 Euro werden erwartet. 2018 soll die Gemeinde mit mehr als 700 000 Euro in Vorleistung treten, allerdings dürften auch Zuschüsse von 300 000 Euro fließen. Für 2019 erwartet die Gemeinde Zuschüsse von einer halben Million, so dass das Baudenkmal den Haushalt mit nicht mehr als 100 000 Euro belasten dürfte. Rat Frommherz setzte für den Fall, dass die Zuschüsse nicht wie vorgesehen fließen sollten, einen Sperrvermerk durch.

Die Kosten für die Sanierung der Ledergasse könnten mehrere Hunderttausend Euro betragen, erklärte der stellvertretende Bauamtsleiter Karl-Heinz Peter. Der Planungskostenansatz wurde um ein Drittel auf 20 000 Euro reduziert. Vorgesehen sind auch Planungskosten von 25 000 Euro für die Gestaltung des Mühle-Areals. "Das sind Schubladenpläne, aber wir wollen vorbereitet sein", erklärte Schmidle. Man müsse nämlich bald eine Kinderkrippe im Ortskern bauen, auch sei der Bau eines Ärztehauses dort schon angedacht worden. Weil der Ausbau des Glasfasernetzes langsamer vonstattengeht, wurde der Kostenansatz von einer Viertelmillion auf 100 000 Euro reduziert. Verschoben wurden der Spielplatz an der Hauensteiner Straße (60 000 Euro) und die Sanierungsmaßnahmen an der Dorfstraße Niederhof (20 000). Gestrichen wurde der Erwerb von Forstgrundstücken (50 000), hingegen hielt der Rat an der Sanierung des Trimm-dich-Pfades im Thimos (20 000 Euro) fest.
Aufrufe: 030.11.2016, 00:00 Uhr
Michael Gottstein (BZ)Autor