Nicht blenden lassen

Die Viktoria hat auf einem guten vierten Tabellenplatz überwintert und würde bei einem Auswärtsdreier zumindest bis zum Sonntag auf Rang zwei in der Tabelle vorrutschen. Der Auftritt im Fußballkreis Offenbach, auf den ersten Blick eine lösbare Aufgabe für den einzigen Büdinger Kreisvertreter, der das Hinspiel klar und deutlich mit 5:0 für sich entschieden hatte. Die damalige Obertshausener Mannschaft ist allerdings mit der aktuellen Truppe wohl nicht mehr zu vergleichen. Die Kickers belegen zwar immer noch einen Abstiegsplatz, doch zeigte das Formbarometer des heutigen Gastgebers in den letzten Wochen vor der Winterpause doch deutlich nach oben. Nach dem im Oktober vollzogenen Trainerwechsel hat der heutige Niddaer Gegner von den letzten acht Partien nur zwei verloren.

„Ich lasse mich von der aktuellen Tabellensituation nicht blenden. Wir sollten wissen, dass das ein hartes Stück Arbeit wird, denn Obertshausen wird in diesem ersten Heimspiel im neuen Jahr alles dransetzen, den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend weiter fortzusetzen“, teilte Niddas Coach Stephan Belter mit. Aufgefallen ist Belter auch, „dass Obertshausen in den letzten Wochen vor der Winterpause wesentlich kompakter aufgetreten ist und nur wenige Gegentore kassiert hat“. In der Tat stehen die Kickers zwar auf dem 16. Tabellenplatz, haben im bisherigen Rundenverlauf aber nur ein Gegentor mehr kassiert als die Viktoria. Was die Stabilität der eigenen Abwehr betrifft, so haben die Testspiele bereits gezeigt, dass es da für Belter noch einiges zu tun gibt. 21 Gegentreffer in fünf Partien ist nicht unbedingt ein zufriedenstellender Wert. Ins Gewicht fällt hier natürlich die 0:10-Schlappe gegen Verbandsliga-Tabellenführer Teutonia Watzenborn/Steinberg. Ein Ergebnis, das Belter allerdings nicht überbewerten wollte. In den anderen Testspielen lief es dann auch schon deutlich besser.

Gegen Eintracht Wetzlar, einem weiteren Verbandsligisten, hielt sich die Niederlage beim 2:3 in Grenzen. Ansonsten gab es gegen die beiden Kreisoberligisten VfR Lich (6:2), SG Ober-Wöllstadt (7:3) und den Gruppenligisten Olympia Fauerbach (4:3) ausschließlich Siege. „Wir kassieren noch zu viele einfache Tore, müssen vor allem im Aufbauspiel und bei Standards einfach konzentrierter zu Werke gehen“, so Belter.

Aufgrund der Tatsache, dass man wegen widriger Platzverhältnisse nur selten auf dem großen Spielfeld trainieren konnte, verlief die Vorbereitung nicht unbedingt optimal. „Ein Handicap, das wir allerdings nicht alleine hatten“, so Belter. Mit Marco Filges (Foto, links) ist ein Spieler des SSV Lindheim hinzu gekommen. „Der Marco hat sich nahtlos eingefügt und wird in Obertshausen auch spielen“, war von Belter zu erfahren. Der Ex-Lindheimer wird die Zehnerposition im offensiven Mittelfeld einnehmen, während Sven Diedrich zusammen mit Jonathan Jung auf der „Doppel-Sechs“ agieren wird.

Die personellen Sorgen halten sich vor dem ersten Pflichtspiel im neuen Jahr in Grenzen. Lucas Schmidt hat sich im Testspiel gegen Ober-Wöllstadt eine Bänderverletzung zugezogen und muss passen. Auch der langzeitverletzte Michael Meinzer steht noch nicht zur Verfügung. „Er ist einfach noch nicht soweit“, teilte Belter mit. Zudem muss der Viktoria-Coach kurzfristig auf Maurice Ludwig (beruflich verhindert) verzichten.

SC Viktoria Nidda (Kader): Höhl, F. Böck, Kneifl, Möller, Dickmann, Divkovic, Rauch, Jonathan Jung, Roloff, Reiss, Kuhl, Diedrich, Filges, Jannik Jung, Dashyan, Geier, Jusufi.