Neuzugang kommt zum Nulltarif

Ursprünglich hatte Markus Berchtenbreiter, der Abteilungsleiter des FCA, verlauten lassen, dass er seinem Spieler keine Freigabe erteilen würde. „Uns geht es dabei nicht ums Geld, sondern ums Prinzip“, wollte er ein Exempel statuieren. „Da schien kein Weg daran vorbeizuführen“, bezeichnete Meitingens Abteilungsleiter Torsten Vrazic die Situation als „aussichtslos“, nachdem er mit Berchtenbreiter über einen Wechsel gesprochen hatte.

Nun hat Marco Lechner doch die Freigabe. Nicht jedoch, weil sich beiden Seiten inzwischen über eine Ablöse geeinigt hätten, sondern weil man beim Abstiegskandidaten eine ganz wichtige Frist versäumt hat. Wenn sich nämlich ein Spieler bei seinem Verein abmeldet, hat der den Pass mit dem Vermerk der Freigabe oder Nichtfreigabe innerhalb von 14 Tagen auszuhändigen oder zuzusenden. Diese Angaben können auch online gemacht werden. Wird der Spielerpass nicht innerhalb der Frist eingereicht beziehungsweise online abgemeldet oder eine Erklärung über den Verbleib abgegeben, gilt der Spieler als freigegeben. Dieser Fall ist eingetreten.

Nachdem sich Marco Lechner am 23. Dezember abgemeldet hat, was seitens des FC Affing mit Stempel und Unterschrift bestätigt wurde, und weder der Pass noch eine Online-Eintragung vorlag, ist der Spieler also am 8. Januar frei gewesen.

Verblüfft musste Torsten Vrazic dann feststellen, dass vonseiten des FC Affing die Abmeldung auf den 28. Dezember datiert war. Von Betrug will der Meitinger Fußball-Boss nicht sprechen. Er zeigte sich lediglich verwundert, dass sich sein Affinger Kollege, den er von seinem Fauxpas in Kenntnis setzen wollte, nicht bei ihm gemeldet hatte: „Er ist nicht ans Telefon gegangen, hat keine Internet-Anfragen oder Mails beantwortet.“

Am Montag rief Markus Berchtenbreiter nun zurück. Ihm sei ein Versehen unterlaufen, tat der Affinger Funktionär kund. Weder Absicht noch böser Wille stecke dahinter. Für Vrazic ist die Angelegenheit damit erledigt. Er kann sich über einen Neuzugang zum Nulltarif freuen.