2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Sowohl der MSV Neuruppin, hier in Blau, als auch Neustadt, in Rot-Schwarz, melden für die kommende Saison eine Reserve an. Archiv-Foto: Matthias Haack
Sowohl der MSV Neuruppin, hier in Blau, als auch Neustadt, in Rot-Schwarz, melden für die kommende Saison eine Reserve an. Archiv-Foto: Matthias Haack

Neuruppin und Neustadt melden wieder Reserven an

Bei Schwarz-Rot sucht man noch nach einem Coach, der MSV hat sogar schon ein Trainergespann für die neue Zweite.

Altbekannte kehren zurück auf die Bühne des Kreisfußballs: Für die neue Spielrunde meldeten sowohl der SV Schwarz-Rot Neustadt als auch der MSV 1919 Neuruppin zweite Männermannschaften an.

Damit unterfüttern die beiden hochrangigsten Vereine ihre Teams aus der Brandenburgliga wieder. Schwarz-Rot hatte seine Zweite (Vorletzter der Kreisliga) vor drei Jahren aufgelöst und fusionierte mit dem Zernitzer SV. In der 2. Kreisklasse trat eine Spielgemeinschaft Zernitz/Neustadt II an. Ein Jahr später verschwand Neustadt aus der Bezeichnung der SpG. Stattdessen ging es für Neustadt I steil bergauf: aus der Landesliga in die Brandenburgliga.

Einen noch radikaleren Schnitt gab es im Sommer 2012 beim MSV II. Trainer Volkmar Rechenberg sah keine Perspektive mehr für eine Zukunft seiner Mannschaft, die ihre Landesklasse-Saison zwar auf einem Abstiegsplatz beendet, dennoch durch den Verzicht vom SV Dannenwalde die Klasse gehalten hätte. Personell bedingt schickt der MSV seitdem lediglich eine Männermannschaft ins Rennen, die permanent zur Liga-Spitze zählt. Die damaligen Spieler der zweiten schlossen sich weitgehend Vereinen auf niederer Ebene an.

Und nun wagen Neustadt und Neuruppin einen Neubeginn - 15, 16 Zusagen von Spielern liegen Ronald Otto auf dem Tisch. Doch inwieweit die Kandidaten zu ihrem Wort stehen oder "wir vielleicht sogar mehr werden", wollte der Abteilungsleiter aus Neustadt nicht festzurren. Auch in der Trainerfrage sei noch alles offen. Die Fäden in der Hand hält im organisatorischen Bereich jedoch Lutz Rogalski.

Einen wesentlichen Schritt weiter ist der MSV: Mit Guido Grashoff und Gunnar Reblin steht das Trainergespann schon ein viertel Jahr vor dem heißen Start fest. Dieses Erfolgsduo führte zwei Jahre lang die A-Junioren des Vereins in der Brandenburgliga, zunächst auf den siebten Tabellenplatz, derzeit ist ihre Elf abstiegsbedroht. Klar, dass sich der Großteil der künftigen Männermannschaft aus diesem Altersbereich rekrutieren wird. "Uns liegen weitere Zusagen von Spielern vor, die dieses Projekt mit anschieben wollen", sagte Gunnar Reblin. Doch auf eine Zahl festlegen wollte er sich zum jetzigen Zeitpunkt ebenso wenig wie die Neustädter.

Entscheidend sei, so Abteilungsleiter Jens Reckmann, "dass unsere Jugend nun eine Perspektive innerhalb des Vereines hat". Damit meint er auch jene, die nicht in den Männerkader des Brandenburgligisten vorstoßen können oder wollen, die aber die fußballerische Ausbildung genossen haben, um zwischen Kreisklasse und Landesliga für frischen Wind zu sorgen. "Uns steht es zweifellos gut zu Gesicht", wenn der Verein mit der umfangreichsten Nachwuchsarbeit im Kreis eine Basis schaffen kann, die langlebig angelegt sei. Der MSV plant sogar, seine drei Juniorenmannschaften auf Großfeld um eine zweite C-Jugend zu erweitern. Im Kleinfeldbereich drückt ohnehin kein Schuh, so hoch ist der Zulauf.

Dass Neuanmelder im Fußballkreis auf unterster Ebene einsteigen, ist kein Muss. Dennoch legt sich Ronald Otto fest: "Wir beginnen in der 2. Kreisklasse." Es könnte in der nächsten Saison also durchaus zu vier heißen Derbys kommen - jeweils zwei zwischen den ersten und zweiten Mannschaften. Es sei denn, der Vorstand des Fußballkreises taktet den MSV II auf höherer Ebene ein. "Das neue Team hat das Potenzial", nimmt Reckmann kein Blatt vor den Mund, "nur gibt es von unserer Seite garantiert kein Drängeln auf eine Einstufung oberhalb der 2. Kreisklasse."

Vielmehr obliegt es den Gremien im Fußballkreis, auf die die An-, Um- und Abmeldungen so zu reagieren, dass ein Spielbetrieb möglich bleibt. Die Gefahr besteht nämlich, dass Gegenwind aufkommt, wenn "Übermannschaften" die Liga ergänzen und kleine Vereine wie die Maus vor der Schlange erstarren. Bis 14. Juni besteht für die Vereine die Möglichkeit, ihre Planungen für die Runde 2016/2017 zu melden.

Aufrufe: 029.5.2016, 09:43 Uhr
MOZ.de / Matthias HaackAutor