2024-04-25T14:35:39.956Z

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Entspannt sieht anders aus. Benni Neunteufel will seine Trefferquote noch mächtig aufbessern. F: Wagner
Entspannt sieht anders aus. Benni Neunteufel will seine Trefferquote noch mächtig aufbessern. F: Wagner

»Neuner« muss jetzt Tore sprechen lassen

Bayernliga-Torschützenkönig Benjamin Neunteufel im Abstiegskampf beim FC Wels

Seit etwas mehr als einem halben Jahr spielt Benjamin Neunteufel nun schon beim österreichischen Regionalligisten FC Wels. Mit Tabellenplatz 13 und fünf erzielten Treffern sind sowohl die Bilanz der Oberösterreicher als auch des Bayernliga-Torschützenkönigs der Vorsaison ausbaufähig. Im Abstiegskampf der 16er-Liga hat sich der 28-Jährige noch mindestens fünf "Neuner"-Tore vorgenommen, um seine Verpflichtung zu rechtfertigen.

"Es war schon eine Umstellung", berichtet Neunteufel, der beim Ex-Bayernligisten SV Schalding-Heining in der Vorsaison mit 25 Treffern brillierte und in Liga 3 der benachbarten Alpenrepublik weiter auf den großen Durchbruch wartet. "Es ist vieles neu. Aber ich habe bereits einiges gelernt und bin überzeugt, dass ich von den Erfahrungen noch profitieren werde." Sportlich spielt der klassische Mittelstürmer auf einem höheren Niveau wie in den vergangenen Jahren, was sich an der eigenen Trefferquote stark bemerkbar macht. "Man kann es zwar schlecht miteinander vergleichen, ich denke aber schon dass die Regionalliga in Österreich einen Tick stärker ist als die Bayernliga. Ich habe eine Zeit gebraucht, bis meine Form stimmte und ich in unser Spiel integriert war", meint Neunteufel, der sich im Saisonverlauf das eine oder andere Tor mehr gewünscht hätte.

Zwar agierten die Welser-Fußballer in vielen Partien sehr defensiv, dies lässt der Angreifer aber nicht als Ausrede für seine Ausbeute gelten. "Schalding war ja auch keine Bayernliga-Spitzenmannschaft. Und ich habe trotzdem meine Tore gemacht." In der Rückrunde hofft der Mann mit der Rückennnumer 9 auf Besserung und setzt sich ein ehrgeiziges persönliches Ziel. Neben dem schnellstmöglichen Ligaerhalt hat sich der niederbayerische Mittelstürmer "10-15 Saisontreffer" vorgenommen. Dies wäre seiner Meinung nach ein "akzeptabler Schnitt."

»Achtwöchige Vorbereitung. Das ist schon happig.«


Etwa 90 Kilometer beträgt die einfache Fahrstrecke von seinem Wohnort in die zweitgrößte Stadt Oberösterreichs. "Es bleibt schon viel Zeit auf der Strecke. Aber das wusste ich ja vorher", sagt Neunteufel, der sich mit seinen Teamkollegen schon mitten in der Vorbereitung auf die im März beginnende Rückrunde befindet. "Wir hatten drei Wochen ein Heimprogramm zu bestreiten und absolvieren jetzt eine achtwöchige Vorbereitung. Das ist schon happig", erklärt Neunteufel, der in den vier bisher absolvierten Testspielen zweimal einnetzen konnte. Außer mittwochs und sonntags steht der Passauer derzeit täglich auf dem Fußballplatz. Ob sich der Ex-Schaldinger die Reise- und Trainingsstrapazen beim FC Wels übers Saisonende hinaus antun will, steht indes noch nicht fest. "Es gab noch keine Gespräche", berichtet der 28-Jährige. "Ich habe noch keinerlei Anfragen für die kommende Saison vorliegen. Deshalb lasse ich das alles auf mich zukommen. Wels ist mein erster Ansprechpartner, aber vieles wird hier wohl vom Klassenerhalt abhängen."

»Wenn ich wechsle, dann mindestens auf Bezirksebene.«


Auch eine Rückkehr nach Bayern kann sich der ehemalige Schaldinger gut vorstellen. "Prinzipiell ist vieles möglich. Über kurz oder lang würde mich eine Aufgabe als Spielertrainer bestimmt mal reizen, aber auch ein Engagement als Spieler ist denkbar. Wenn ich aber wieder nach Deutschland wechsle, dann möchte ich mindestens auf Bezirksebene angreifen." Eine Rückkehr zum SV Schalding-Heining scheint aber äußerst unrealistisch. "Ich hatte in Schalding eine schöne Zeit und kann mir dort auch nichts nachsagen lassen. Zwar verlief mein Abschied nicht unbedingt optimal, aber ich habe immer meine Leistung gebracht." Der Fokus von Neunteufel liegt aber beim FC Wels, beim dem er sich mit guten Leistungen für eine Vertragsverlängerung empfehlen will. "Ich möchte meine Verpflichtung rechtfertigen", sagt Neunteufel entschlossen, der dann noch schmunzelnd hinzufügt. "Sonst wollen mich die Welser am Ende gar nicht weiterverpflichten. Das sollte nicht passieren." Der "Neuner" muss jetzt das tun, was er am besten kann: Tore sprechen lassen.

Aufrufe: 031.1.2012, 10:47 Uhr
Thomas SeidlAutor