Neumarkter Sparkurs: Abstiegsangst beim ASV

Die Zwillinge Matthias und Thomas Ennich (25) werden den Verein in der Winterpause mit unbekanntem Ziel verlassen. Neuzugänge wird es nach derzeitigem Stand nicht geben. Das Unternehmen Klassenerhalt wird damit noch einmal um ein Stück schwieriger. "Ich bin auf der Suche, aber es ist extrem schwierig", erklärt Trainer Erich Hock unter den gegebenen Umständen. Ein Winterwechsel ohne Geld in die Hand zu nehmen, ist fast unmöglich. Der Etat ist gegenüber dem Vorjahr ein gutes Stück geringer. "Es ist und wird für uns weiter ein steiniger Weg sein. Dessen sind wir uns bewusst", sagt der Neumarkter Chefanweiser, der mit seinem Trainerstab hervorragende Arbeit leistet. So stößt Hock immer wieder an Grenzen. Auch das geplante Trainingslager muss ausfallen. Hock richtet seinen Fokus trotz allem nur auf eines: "Es zählt nur der Klassenerhalt. Alles andere schiebe ich zur Seite."

Das Ziel, die Klasse zu halten, hat Hock nicht aus den Augen verloren. Der 24-malige Meistermacher, so oft hat Erich Hock mit Mannschaften den Titel geholt, ordnet diesem Ziel alles unter. "Ich werde versuchen, die Mannschaft erneut weiterzuentwickeln." Es wartet viel Arbeit auf den Trainer-Guru. Und ganz unzufrieden ist Hock trotz der prekären sportlichen Situation nicht: Die Mannschaft ist im Verlauf der Runde besser geworden. Zwar dauerte es bis zum 18. Spieltag, ehe der ASV Neumarkt mit 3:1 über den ASV Hollfeld als Letzter Nord-Bayernligist sein erstes Heimspiel gewinnen konnte. Bis dahin hatte der ASV immer wieder Rückschläge zu verkraften. Aufgrund der großen Personalrotation begann praktisch schon am ersten Spieltag der Kampf ums Überleben in der neuen Spielklasse. Platz zehn - dort stand der ASV Neumarkt am ersten Spieltag - war die bisher beste Saison-Platzierung. Ab dem dritten Spieltag stand die Hock-Elf immer in der Gefahrenzone. Vier Siege, sechs Unentschieden und zehn Niederlagen mit einem Torverhältnis von 28:44 mit 18 Punkten weist die Bilanz im Winter aus.

Die Abschlussschwäche bereitet Kopfzerbrechen.

Ein Spiel, die wichtige Partie beim Vorletzten SpVgg Selbitz, steht im neuen Jahr als Nachholspiel an. Bei einem Sieg verringert sich der Rückstand zum letzten rettenden Platz, den hat der ASV Hollfeld inne, auf einen Punkt. "Das wäre natürlich extrem wichtig dieses direkte Duell zu gewinnen", weiß Hock, der sich über die Absage im November sehr geärgert hatte. Bitte war auch die 1:3-Niederlage im letzten Spiel des Jahres beim direkten Konkurrenten FSV Erlangen-Bruck. In Erlangen trat die in vielen Spielen erkennbare Krankheit des Patienten wieder deutlich zutage. Auch die Abschlussschwäche bereitet nach wie vor Kopfzerbrechen. Klarste Möglichkeiten blieben immer wieder ungenutzt und so gingen viele Punkte verloren, obwohl Neumarkt in vielen Begegnungen auf Augenhöhe war. Das muss sich 2013 ändern, damit der Kampf um den Bayernliga-Erhalt am Ende nicht doch verloren geht.

* Winterabgang