Neuer Chef und neuer Platz für den TSV Pyrbaum

Sabine Murphy machte es kurz und schmerzlos. Bereits im Vorfeld war sie an den Vorstand herangetreten und hatte angekündigt, sich nach vier Jahren nicht mehr zur Wahl zu stellen. Nach einem kurzen Dankeschön an die Fußballer übergab sie das Wort an Dirk Lippmann, den Vorsitzenden des Hauptvereins. Der wiederum wollte Sabine Murphys Licht nicht unter den Scheffel stellen. In aller Ausführlichkeit dankte er der Abteilungsleiterin für ihren unermüdlichen Einsatz, noch nie sei die Sonnwendfeier so erfolgreich gelaufen. Mindestens genau so unkompliziert wählten die Anwesenden Markus Hierl einstimmig zum Nachfolger. Dessen Stellvertreter ist Karl-Heinz Dietrich. Kassier bleibt Thomas Meyer, Jugendleiter Stefan Fiederer.

Unkompliziert läuft es auch im sportlichen Bereich. Peter Pölloth, Spielleiter der 2. Mannschaft, hielt sich bezüglich eines möglichen Aufstiegs bedeckt. Gerade weil seine Mannschaft derzeit in der B-Klasse auf dem 2. Platz steht, wolle er mit Lob sparen. „Sonst ruhen die sich auf ihrem Erfolg aus“, sagte er mit einem Lächeln. Gleiches gelte für die 1. Mannschaft, die in der Kreisklasse ebenfalls auf Platz zwei rangiert.

Das was nachkommt, hat ebenfalls Substanz. Jugendleiter Stefan Fiederer freut es, dass über ein Drittel der 300 Mitglieder Jugendliche und Kinder seien. 17 Betreuern stünden ihnen zur Verfügung. Überrumpelt habe sich Fiederer gefühlt, als der SV Seligenporten vergangenes Jahr im Mai überraschend die Spielgemeinschaft mit Pyrbaum kündigte. „Im Mai wurde ich informiert, im Juni musste ich die Mannschaften melden.“ Unter anderem deshalb werde die Spielerdecke von der C-Jugend aufwärts dünner. „Erstmals konnte ich keine A-Jugend melden.“

Ob es in bewährter Form für die TSV-Jugend weitergehe, bezweifelte er. Denn: Viele junge Spieler im Alter zwischen zehn und 14 Jahren entscheiden sich zu einem Vereinswechsel. „Nach Feucht, nach Neumarkt, nach Wendelstein“, ziehe es laut Fiederer den Nachwuchs. „Die Vereinstreue fehlt.“

Noch in diesem Jahr hat sich der TSV Pyrbaum ein großes Ziel gesetzt: Der B-Platz soll verlagert werden. „Es kann losgehen“, sagte Vorsitzender Dirk Lippmann, auch in Bezug auf die finanzielle Lage. Durch Mehreinnahmen in Höhe von 8000 Euro im vergangenen Jahr sei ein „tolles Polster“ entstanden. Hinzu kommt noch die Stütze der Gemeinde, die sich großzügig an dem Projekt beteiligt. Auf dem Gelände unterhalb des Maibaums wird ab Ende April das neue Rasenspielfeld aus dem Boden gestampft. Ausgerüstet mit einer entsprechenden Drainage wird dem Rasen ein langes Leben prophezeit. Eine selbst entlüftende Beregnungsanlage ist ebenfalls Teil der Baumaßnahme. In Eigenregie wird der TSV das Aufstellen der Flutlichtmasten, den Bau deines Technikhauses und des Ballfangnetzes durchführen.

Der Bau des Rasenplatzes werde laut Lippmann in etwa zwei Wochen deutschlandweit ausgeschrieben. Der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag. Der Vereinsvorsitzende rechnet mit Kosten von bis zu 350000 Euro. Je nach Witterung sei bis Ende dieses Jahres oder Anfang 2016 mit der Fertigstellung zu rechnen. An die anwesenden Fußballer appellierte er: „Helft mit, da habt ihr die nächsten 15 Jahre was davon.“

Für das alte Spielfeld, das direkt an das Vereinsheim grenzt, gibt es bereits Pläne. Bürgermeister Guido Belzl informierte, die Gemeinde wünsche sich hier eine Spiel- und Freitzeitanlage. Konkrete Vorstellungen habe er noch keine, denkbar sei ein vielfältiges Angebot, von Bolzplatz bis Boccia-Anlage.