2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Zum ersten Mal konnte sich der TSV Dinkelscherben bei der 34. Augsburger Landkreismeisterschaft in die Siegerliste eintragen. Stehend von links Michael Wenni, der zum besten Torwart gewählt wurde, Max Gschwilm, Daniel Wiener (bester Spieler), Christian Wink, Thomas Kubina, Trainer Michael Finkel, Johannes Miller, Simon Geldhauser. Vorne von links: Benedikt Kitzinger, Alexander Berchtenbreiter, Chr
Zum ersten Mal konnte sich der TSV Dinkelscherben bei der 34. Augsburger Landkreismeisterschaft in die Siegerliste eintragen. Stehend von links Michael Wenni, der zum besten Torwart gewählt wurde, Max Gschwilm, Daniel Wiener (bester Spieler), Christian Wink, Thomas Kubina, Trainer Michael Finkel, Johannes Miller, Simon Geldhauser. Vorne von links: Benedikt Kitzinger, Alexander Berchtenbreiter, Chr

Neue Sportart, neuer Sieger

Der TSV Dinkelscherben holt durch einen 3:2-Sieg gegen Außenseiter TSV Leitershofen erstmals den Landkreis-Titel +++ Das Turnier vor über 600 Zuschauern in der Diedorfer Schmuttertalhalle übertrifft alle Erwartungen

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Mit diesem Sieger hat niemand so wirklich gerechnet. Der TSV Dinkelscherben hat sich zum ersten Mal die Landkreiskrone im Hallenfußball geholt. Im Finale vor über 600 Zuschauern in der Diedorfer Schmuttertalhalle besiegte der Bezirksligist den TSV Leitershofen mit 3:2. Auch mit diesem Endspiel hatten nur die Wenigsten gerechnet. Der Kreisklassist war die Überraschungsmannschaft des Tages. Doch damit nicht genug. Das Turnier übertraf auch alle Erwartungen, zeigte, dass auch die neue Sportart Futsal durchaus begeistern kann. Die Spiele im K.o.-System hatten jedenfalls eine Menge Pfeffer intus.

Schon im ersten Viertelfinale gab es die erste Sensation, als der TSV Leitershofen durch zwei Treffer von Markus Bröll den Rekordmeister und Titelverteidiger TSV Bobingen mit 2:1 aus dem Wettbewerb kickte. Sehr zur Freude der Stadtberger Stadträtin Michaela Schuster. Die Sportbeauftragte des Landratsamtes konnte aber auch mit der Resonanz der Endrunde zufrieden. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt forderte Hallensprecher Andi Winkel die Zuschauer auf, enger zusammenzurücken.

Richtig Stimmung kam beim Budenzauber auf, als der TSV Diedorf und FC Horgau mit Unterstützung ihrer Fans aufeinander traf. Die beiden Kreisligisten lieferten sich eine hitzige Partie, in der die Horgauer bei einer 3:1-Halbzeitführung schon wie der sichere Sieger aussah. 35 Sekunden vor Schluss gelang Youngster Maximilian Mayer der 4:4-Ausgleich, der ein Sechsmeterschießen erforderlich machte. Als Pechvogel entpuppte sich Dennis Czifra, der am Kasten vorbei zielte. Fabian Tögel behielt die Nerven und stellte den 9:8-Endstand her.

Alles schien nach Plan zu laufen, als Ayhan Kara-Idris den als hohen Favoriten gehandelten VfR Foret gegen den SV Schwabegg mit 2:0 in Führung gebracht hatte. Doch dann nahmen es die Hallen-Rastellis eine Spur zu locker und wurden gnadenlos bestraft. Trainersohn Florian Wiest stellte auf 2:2. Zu allem Überfluss sah VfR-Torhüter Fatih Korkmaz nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums von Schiedsrichter Florian Heilgemeier die Rote Karte. Eine völlig unverhältnismäßige Bestrafung, wenn man sah, wie Schwabegger Spieler nach wesentlich gröberen Fouls mit der Gelben Karte „belohnt“ wurden, weil die Regeln keine Zeitstrafen mehr vorsehen. Trotzdem konnten sich die Schützlinge von Jimmy Arslan am Ende mit 5:3 durchsetzen. 36 Sekunden vor dem Abpfiff besorgte Rudi Kine mit dem einzigen Zehn-Meter-Strafstoß des gesamten Turniers den Endstand.

Ebenfalls auf hohem Niveau begegneten sich die beiden Bezirksligisten TSV Dinkelscherben und TSV Neusäß, denen beide der Turniersieg zugetraut wurde. Dinkelscherben schien auf der Siegerstraße, als Neusäß’ Seppi Guggenberger die Gelb-Rote Karte erhielt. Doch Hakan Senyuva traf in Unterzahl zum 2:1. Der zum besten Spieler gewählte Daniel Wiener sorgte mit dem 2:2-Ausgleich für ein weiteres Sechsmeterschießen, denn Max Gschwilm scheiterte Sekunden vor der Schlusssirene am Pfosten. Erneut wurden den bedauernswerten Torhütern die Bälle um die Ohren geballert. Senyuva drosch das träge Spielgerät über das Gehäuse.

Der TSV Leitershofen lebte in erster Linie von den kraftvollen Aktionen der Gebrüder Markus und Dominik Bröll. Beim 4:2-Sieg im Halbfinale gegen den FC Horgau drehten jedoch Karim Alouache, Fabian Zimmermann und Benedikt Gerstmeier nach einem 1:2-Rückstand den Spieß noch zum 4:2 um.

Die nächste Überraschung hatte das zweite Halbfinale parat. Mit sage und schreibe 5:1 fegte der TSV Dinkelscherben den VfR Foret vom Parkett. Und das lag nicht nur daran, dass für Rotsünder Fatih Korkmaz nun Feldspieler Mehmet Er zwischen die Pfosten musste. Dinkelscherben stand vor allem in der Defensive bombensicher und ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als Ayhan Kara-Idris mit seinem vierten Turniertreffer wie eine Klapperschlange zum 0:1 zuschlug. Daniel Wiener stellte auf 2:1 für die Lilia-Weißen. Und während die Kombinationsrädchen des ausgebrannt wirkenden VfR Foret immer mehr an Präzision verloren, erhöhten Max Gschwilm und Cosmin Ulican innerhalb von 15 Sekunden auf 4:1. Am Ende mussten die Foreter froh sein, durch Christian Wink nur noch einen weiteren Treffer kassiert zu haben.

Nun mal so richtig in Fahrt gekommen, sorgten Daniel Wiener, der es ebenfalls auf vier Turniertore brachte, und Christian Wink im Endspiel für einen Blitzstart und eine 2:0-Führung nach 70 Sekunden. Der TSV Leitershofen kämpfte unverdrossen. Mit dem schönsten Tor des Tages kam der Außenseiter nochmals auf 3:2 heran, als Karim Alouache mit der Brust auf Patrick Augustin ablegte. Michael Wenni, der von den Trainern der beteiligten Mannschaften zum besten Torhüter gewählt wurde, hielt gegen Dominik Bröll und Martin Gawronski den Sieg fest. Alles in allem ein verdienter Erfolg für die Truppe aus der Reischenau, deren Name nun zum ersten Mal auf den Pokal der Kreissparkasse Augsburg graviert wird.

Aufrufe: 025.1.2015, 20:21 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor