Gewohnte Szenen am Biener Busch am Samstagabend. Hängende Köpfe, enttäuschte Zuschauer und ein fast ratloser Coach. Wie in der vergangenen Saison gelang es auch jetzt wieder den Bienern nicht, gegnerische Standardsituationen zu bewältigen beziehungsweise diese in gefährlichen Situationen zu vermeiden. Bereits im ersten Spiel beim SV Bad Bentheim (1:1) kassierten die Emsländer das Gegentor nach einem Standard.
"Offensive in der Krise"
"Ein super dummes Foul", haderte Manemann mit dem unnötigen Einsteigen von Foppe in der 53. Minute. Viel hatte man sich vorgenommen. Man wolle stabiler stehen, und zu Hause sowieso allgemein besser spielen. Tatsächlich agierte die Defensive mit Frank Gerdelmann, Rene Hillebrand, Daniel Thole und Hendrik Eling überaus souverän, ließ nur in der zehnten Minute eine Chance zu. Doch Melles Ahmet scheiterte an den stark parierenden Florian Hillebrand. "Die Defensive war wirklich stark", lobte Manemann seine Hintermannschaft, fand aber zugleich deutliche Worte für seinen Angriff: "Die Offensive ist aktuell nicht landesligatauglich, sie ist einer Krise."
Kaum gefährliche Szenen
Die größte Möglichkeit hatte noch Simon Schäfer, der freisthend an Melles Keeper Florian Munz scheiterte (47.). Nach dem Gegentreffer machten ausschließlich die Gastgeber das Spiel. Das Problem: Bis zum Strafraum kamen die Biener problemlos durch, doch am Ende scheiterten sie an Kleinigkeiten. Sei es ein Felix Schulten, der kurz vor dem Abpfiff den Ball nicht annehmen konnte oder eine Flanke von Andre Beyer, die leichtfertig ungenutzt blieb. "Ein Remis wäre sicherlich drin gewesen"; bilanzierte Gerdelmann, der in den Schlussminuten als Spitze für Unruhe sorgte. "Aber bei Melle sieht man einfach die Abgebrühtheit, das hat der Gegner clever gemacht." Cleverness, die der Manemann-Elf fehlte.