Neue Nummer eins im Moerser Fußball

Damit ist es für ihn aber auch genug mit der Euphorie. Stattdessen konzentriert sich der Coach auf seine Aufgabe, die auch im zweiten Jahr der Landesliga-Zugehörigkeit "Klassenerhalt" lautet. "Für uns geht es darum, mindestens fünf andere Mannschaften hinter uns zu lassen, um sicher drin zu bleiben. Alles, was darüber hinaus noch drin ist, nehmen wir gerne mit, sehen es aber als Zugabe an." Zumal die ersten fünf Plätze aus seiner Sicht bereits vergeben scheinen: "Der FSV Duisburg, der VfL Rhede, der 1. FC Kleve sowie unsere Nachbarn VfB Homberg und SV Sonsbeck dürften schwer zu kriegen sein. Da kommen wir oben wohl nicht ran", wagt Weyen eine Prognose. Wobei er den FSV Duisburg sogar als Titelanwärter Nummer eins einschätzt: "Das ist aber nur meine persönliche Tendenz, die nicht unbedingt durch Fakten untermauert wird."

Mit seinem eigenen Kader und dem bisherigen Verlauf der Saisonvorbereitung ist er zufrieden. Verletzungen gibt es nicht zu beklagen, einzig die zahlreichen Urlaube der Spieler stören ein wenig. "Aber das ist ja ganz normal und bei allen Vereinen so. Ich sehe uns auf jeden Fall in der Breite besser aufgestellt als im Vorjahr", erklärt der Trainer.

Gewinner der Vorbereitung ist bislang Innenverteidiger Patrick Wafo, der vom GSV Moers kam. "Er hat sich schon als echte Verstärkung präsentiert", lobt Weyen. Dagegen müssten die Neuen, die aus der Kreisliga kamen, noch aufholen: "Sie haben Nachholbedarf in Sachen Tempo und Robustheit, müssen ihre Spielweise noch anpassen. Aber daran arbeiten wir gemeinsam im Training", so Sascha Weyen.

Für die etablierten Spieler wird sich wenig ändern, denn an der erfolgreichen Spielweise der vergangenen drei Jahre will der Coach nichts ändern: "Wir wollen weiter aus einer sicheren Defensive heraus unsere Chancen suchen. Eine Tiki-Taka-Mannschaft wird es hier nicht geben, das ist nicht mein Stil und dafür haben wir auch nicht die richtigen Spieler", winkt Weyen ab. Bislang haben die Repelener im Rahmen der Vorbereitung die Schwerpunkte auf Kondition, Schnellkraft und Ausdauer gelegt - also an den Grundlagen gearbeitet. "Die Mannschaft wird auf den Punkt fit sein", verspricht daher der Coach, den auch die 1:5-Testspielpleite gegen Bezirksligist SV Scherpenberg nicht vom Plan abbringt:

"Daraus lässt sich gar nichts ableiten. Klar wird man darauf angesprochen und es ärgert einen auch, aber damit muss es gut sein." In den nächsten Wochen wollen sich Weyen und sein Trainerteam um Ex-Kapitän Michael Grintz und Rainer Schweers noch der taktischen Ausrichtung und der Technik widmen, um am 16. August einen erfolgreichen Saisonstart hinlegen zu können.

Dass der neue Moerser Topklub sich auch mit den Oberliga-Absteigern SV Sonsbeck und VfB Homberg messen darf, ist für den Coach nach eigener Aussage nur eine Randnotiz - ganz im Gegensatz zu seinen Spielern: "Die reden schon relativ viel darüber, nach meinem Geschmack schon fast zu viel. Jetzt ist erst einmal interessant, dass wir gut starten. Und das wird schwer genug, denn im Gegensatz zum Vorjahr werden wir dieses Mal von Beginn an von der Konkurrenz ernst genommen."