2024-05-10T08:19:16.237Z

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Kein Kniefall vor Stegen: Der Kirchzartener Sebastian Baumann (links) setzt sich hier im Dreisamtalderby gegen Martin Fischer durch.  | Foto: Benedikt Hecht
Kein Kniefall vor Stegen: Der Kirchzartener Sebastian Baumann (links) setzt sich hier im Dreisamtalderby gegen Martin Fischer durch. | Foto: Benedikt Hecht
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Neuauflage nach zehn Jahren: Kirchzarten traf auf Stegen

Nachklapp: SV Kirchzarten besiegt den FSV Rot-Weiß Stegen im Dreisamtalderby mit 1:0 +++ Axel Damjanov erzielt den Siegtreffer

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Gerade einmal 2,7 Kilometer Luftlinie trennen die Rasenplätze des SV Kirchzarten und des FSV Rot-Weiß Stegen. Mehr Derby geht eigentlich nicht mehr. „Hier herrscht schon eine besondere Rivalität, anders als bei den Derbys gegen Oberried, mit denen eher eine freundschaftliche Verbundenheit besteht“, fasste Kirchzartens Dylan Bamarni den Charakter der Begegnung in Worte. Die Anhänger der beiden Vereine mussten auf dieses Dreisamtalaufeinandertreffen im Ligaalltag allerdings knapp zehn Jahre warten. Letztmals duellierten sich die beiden Klubs in der Saison 2006/07 (0:0, 3:0 für den SVK) um Punkte. Damals, wie auch am vergangenen Freitag, begegneten sich beide Teams in der Landesliga.
Kaum zu glauben: Beteiligte des letzten Aufeinandertreffens sind weiterhin tragende Figuren in beiden Klubs. Stefan Schwär stürmte dereinst für den FSV, mittlerweile coacht er die Stegener, weilte heuer aber im Urlaub und wurde von seinem „Co“ Björn Kuschel, damals ebenfalls im FSV-Trikot, vertreten. Den Kirchzartener Dress streiften Maxhun Haxhija und Dylan Bamarni (mittlerweile beide Spielertrainer beim SVK) sowie ihre Akteure Philipp Scherer und Torjäger Axel Damjanov bereits vor zehn Jahren über.

Neu gemischt wurden die Karten dennoch: Die Rot-Weißen aus Stegen sind seit Jahren eine Konstante in der Landesliga, Kirchzarten betrat als Liga-Comebacker (Aufsteiger) das Spielfeld. Bereits die ganze Woche sei die Vorfreude auf das Derby enorm gewesen, „alle waren im Training viel konzentrierter“, berichtete Damjanov von der Stimmung in der Kabine. Extra einheizen musste der Kapitän seinen Mitspielern nicht. „Sieben Spieler kennen das ja noch aus der Jugend“, erklärte er nach dem Sieg erleichtert. Dass der 30-Jährige sich als Matchwinner herauskristallisierte, nahm er bescheiden auf, lobte vielmehr seine Mitspieler: „Julian (Sutter) und Marco (Gutmann) haben das perfekt vorbereitet.“ Der freistehende Damjanov ließ dem Stegener Torhüter Henning Brüstle keine Abwehrchance – 1:0 – das einzige Tor des Abends (32.).

Als „kritische Phasen“ bezeichnete Bamarni – der in der Nacht in zwölf Stunden die Strecke von Budapest nach Kirchzarten zurückfuhr, um beim Derby anwesend zu sein – die Gelegenheiten der Stegener in der ersten Hälfte. Pech wäre eine weitere mögliche Definition. Einen Schuss von Heiko Hogenmüller klärte Verteidiger Sebastian Baumann für seinen bereits geschlagenen Torhüter vor der Linie (15.), bei der folgenden Ecke kratzte Gutmann einen Hogenmüller-Kopfball von der selbigen, und unmittelbar nach der Kirchzartener Führung scheiterte Martin Fischer am Pfosten. „In den letzten drei Spielen treffen wir einfach nicht mehr“, haderte Kuschel mit dem Schicksal in dem Wissen, dass ein Remis möglich gewesen wäre, zeigte zugleich aber Optimismus für die Zukunft: „Wir werden uns wieder aufrappeln.“

Während auf Stegener Seite Trübsal über die Niederlage regierte, sprudelte es aus dem durch den Sieg euphorisierten Haxhija nur so heraus: „Das war heute unsere beste Saisonleistung. Seit ich vor drei Jahren hier als Trainer angefangen habe, fiebere ich auf dieses Derby hin. Und auf Anhieb hat es geklappt.“ Worte, denen sich Torschütze Damjanov mit einem Grinsen anschloss: „Alle von uns, die mit Stegenern zusammenarbeiten, werden eine sehr schöne Woche im Büro erleben.“

SV Kirchzarten – FSV Rot-Weiß Stegen 1:0. (1:0)
Tor: 1:0 Axel Damjanov (32.). Schiedsrichter: Thomas Engel (Furtwangen). Zuschauer: 350.
Aufrufe: 04.9.2016, 23:00 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor