Nasse Asche, Legionellen und eine Absage

Als die Gäste am Sonntag auf der Anlage ankamen, habe man ihnen von Seiten des Gastgeber mitgeteilt, dass die Duschen in der Kabine nicht benutzt werden könnten, weil sie verseucht seien. "Als ich dann nachgefragt habe, um was für eine Verseuchung es sich da handelt, konnte man mir das nicht näher sagen", erklärte Saarns Trainer Kevin Weber. Damit war für mich klar, dass ich die Mannschaft dort auf keinen Fall in die Duschen lassen würde."

Nun war die Frage, wie es weiter gehen soll. "Unser Problem war, dass wir dann nach dem Spiel auf der nassen Asche, wo man anschließend entsprechend aussieht, noch 45 Minuten von Duisburg zurück nach Mülheim hätten fahren müssen. Einige meiner Spieler mussten danach direkt arbeiten, das war ihnen so nicht zuzumuten", führte Weber weiter aus. "Hätte man uns vorher etwas gesagt, hätten wir alte Klamotten mitgebracht und irgendetwas, um uns einigermaßen sauber zu bekommen. Aber wir wussten ja noch nicht einmal etwas davon. Stattdessen hieß es, andere Mannschaften hätten sich nicht so angestellt."

Nach einem Gespräch mit dem Schiedsrichter setzte sich dieser schließlich mit Staffelleiter Hans-Jürgen Kasper in Verbindung. "Mit wurde dann berichtet, der Staffelleiter habe gesagt, dass defekte Duschen grundsätzlich kein pauschaler Absagegrund seien, er eine Entscheidung im Ermessen des Schiedsrichters belassen würde. Und der hat dann entschieden, das Spiel abzusagen", schildert Weber. "Nach der Entscheidung wurde es dann auf der Anlage etwas ungemütlicher. Da waren wir froh, als wir auf dem Weg nach Hause waren."

Auf Nachfrage von FuPa bestätigte Neuenkamps Fußball-Obmann Ralf Kortz die Duschen-Situation am Wochenende. "Es ist richtig, dass es sich um eine Legionellen-Problematik gehandelt hat. Die Auswertung der Wasser-Proben hat acht bis zehn Tage gedauert, seit Mittwoch ist die Anlage aber wieder freigegeben", erklärt er. "Richtig ist allerdings auch, dass wir gerne gespielt hätten. Am Vormittag hat es ein Kreisligaspiel der Frauen auf dem Platz gegeben. Da gab es natürlich auch keine Duschen, und es ist ganz normal gespielt worden. Und auch da musste der Gegner anschließend ein Stück fahren", fügt Kortz an. "Die Frage, ob ein Trainer des Gastes das Risiko eingeht, die Mannschaft dort duschen zu lassen, stellte sich so aus unserer Sicht übrigens nicht, weil die Duschen vom Vorstand aus unumstößlich gesperrt waren."

Im Sommer hätte das Spiel wohl stattgefunden, war aus Sicht beider Seiten die klare Aussage des Schiedsrichters. Entscheidend ist aber vor allem, dass ab sofort unabhängig vom Wetter in Neuenkamp wieder gespielt werden kann - zumindest, was die Duschen anbetrifft.