2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Vasili Nalmpantis will mit dem TSV Münster noch viel erreichen. Foto: Baumann
Vasili Nalmpantis will mit dem TSV Münster noch viel erreichen. Foto: Baumann

Nalmpantis:"Impuls muss vom Spieler kommen"

Der Trainer von Münster im Gespräch

Vasili Nalmpantnis hat in der Winterpause das Traineramt bei Münster von Marco Fischer übernommen, der zur SpVgg 07 Ludwigsburg gewechselt ist. Noch ist Nalmpantnis mit seiner Mannschaft ungeschalgen, dem 1:1 gegen Zuffenhausen folgte am Sonntag ein 2:0-Sieg gegen Verfolger SC Stammheim. Wir haben nach der Partie mit ihm gesprochen.

Herr Nalmpantis, Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten, fünf Punkte Abstand nun auf den SC Stammheim. Würden Sie von einer Vorentscheidung in der Meisterschaft sprechen?
Vasili Nalmpantis: Nein, auf gar keinen Fall. Wir haben noch viele Spiele vor uns und jedes Spiel wird eine große Herausforderung, auf die wir uns entsprechend vorbereiten müssen. Wir haben auch heute gesehen dass es schwierig wird, wenn wir fahrlässig mit unseren Möglichkeiten umgehen. Wir hätten heute gut und gerne zwei, drei Tore mehr machen können, wenn nicht müssen.

Aber ein Big Point war es dennoch.
Nalmpantis: Natürlich, wenn man den direkten Konkurrenten schlägt, ist das ein Big Point. Aber wie gesagt, es kommen noch viele Spiele, wir sind der Gejagte, alle wollen uns schlagen. Für uns heißt es jetzt dran zu bleiben, an uns zu glauben und weitere Dreier einzufahren.

Wie haben Sie das Spiel insgesamt gesehen?
Nalmpantis: Ehrlich gesagt hätte ich Stammheim einen Tick stärker erwartet, gerade aufgrund des 6:0 gegen Plattenhardt aus der Vorwoche. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben kompakt verteidigt, gut nach vorne gespielt, lediglich im Abschluss waren wir nicht effizient. Dennoch: Wir waren hochkonzentriert, haben verdient gewonnen – und das zu Null – das freut den Trainer besonders. (lacht)

Sie sind jetzt drei Jahre im Verein und sind in der Winterpause von der zweiten Mannschaft „aufgerückt“. Damit liegen Sie gewissermaßen im Trend, auch in der Bundesliga sieht man es immer öfter, dass Vereine ihre Coaches aus den eigenen Reihen holen. Würden Sie es als Vorteil bezeichnen, die Jungs schon gut zu kennen?
Nalmpantis: Absolut! Die meisten kenne ich jetzt schon seit Jahren. Die Mannschaft hat es mir einfach gemacht und daher musste ich auch nicht überlegen, als man mich gefragt hat, ob ich die Aufgabe übernehmen will. Das Arbeiten mit der Truppe macht großen Spaß.

Sie gelten als ein Trainer, der gerne Talente entwickelt. Was hat man hier zukünftig noch von Ihnen zu erwarten, auf wen können sich die Zuschauer in Münster freuen?
Nalmpantis: Da gibt es schon einige Jungs, von denen man noch hören wird, beispielsweise Bernhard Kreis und Jan Schwarz, die heute beide von der Bank kamen. Wir wollen die Schnittstellen zur A-Jugend und zur zweiten Mannschaft künftig noch enger gestalten und wenn ich sehe, dass bei den Jungs eine gute Entwicklung eintritt, dann bekommen sie ihre Chancen. Doch der Impuls muss vom Spieler kommen. Sie müssen zeigen, dass sie unbedingt in die erste Mannschaft wollen. Viele Jungs hier haben Talent; doch sie müssen mir auch zeigen, dass sie etwas erreichen wollen. Das ist – gerade bei jüngeren Spielern – nicht immer der Fall.


Ein bisschen liegt das auch an der Situation in unserem Jugendbereich. Die B-Jugend musste aufgelöst werden, die A-Jugend spielt nicht in der höchsten Spielklasse im Kreis. So ist der Sprung natürlich auch schwer, denn das Niveau im Erwachsenenfußball ist ein ganz anderes. Wir wollen wieder dahin kommen, dass unsere U19 wieder in der Bezirksstaffel spielt und auch die zweite Mannschaft sollte in der A-Klasse spielen, dann wird es für die Jungs einfacher.

Abschließend noch ein Blick nach vorn. Wie sehen Sie das Programm der nächsten Wochen?
Nalmpantis: Jetzt müssen wir zum FC Stuttgart-Cannstatt, erneut ein Gegner aus der Spitzengruppe. Ein Spiel das wir natürlich gewinnen wollen, um unsere Position zu festigen. Dann kommt Plattenhardt, was nicht einfach werden wird. Und dann steht der Pokal an, wir müssen auswärts bei Croatia ran. Das wird richtig schwer, doch wir wollen weiterkommen, unser Ziel ist das Pokalfinale.

Aufrufe: 03.3.2015, 09:00 Uhr
Philipp MaiselAutor