SV Seligenporten - VfR Garching 2:0 (0:0)
Es war zum Haareraufen. Reihenweise beste Möglichkeiten ließen die Gäste aus Garching liegen und bekamen die Quittung für die mangelnde Chancenverwertung im Schlussdrittel der Partie durch zwei Einzelaktionen serviert. Der bärenstarke VfR-Kapitän Dennis Niebauer hätte selbst in Minute 22 - Heber an die Latte - und in Minute 41 - im Eins-gegen-Eins gegen SVS-Keeper Dominik Brunnhübner - für das 0:1 sorgen können. Den Nachschuss der zweiten Niebauer-Topchance setzte Stefan Prunitsch Zentimeter neben den linken Pfosten. Sieben Minuten später die nächste Topchance: in der Nachspielzeit der ersten Hälfte versprang Dominik Räder der Ball, fiel Prunitsch vor den Schlappen, Brunnhübner klärte per Glanzparade. In Durchgang zwei setzte sich die zerfahrene Partie fort, dem SVS war die Nervosität im Abstiegskampf deutlich anzumerken. Und Garching hatte weiterhin die besseren Aktionen im Spiel und behielt die spielerische Oberhand. Doch dann kam Minute 69, dem auffälligen SVS-Neuzugang Vignon Amegan gelang ein Ballgewinn, weitergeleitet auf Marcel Mosch und der stand plötzlich alleine vor VfR-Schlussmann Stefan Wachenheim und markierte den überglücklichen SVS-Führungstreffer. Damit nicht genug, denn acht Minuten vor Schluss legte Joker Patrick Schwesinger das 2:0 obendrauf. Lucas Genkinger verlor im Spielaufbau den Ball, Schwesinger nutzte den Fauxpas, überlief zwei VfR-Verteidiger und knallte den Ball wuchtig in die Maschen (82.). Und schon war er endgültig perfekt: der äußerst glückliche Auftaktsieg des SVS, sowie der ärgerliche Fehlstart der Garchinger mit 0:6 Toren aus zwei Partien. Das Risiko der "Klosterer" hatte sich gelohnt, beim Stand von 0:0 zwei Stürmer ins Spiel zu bringen. Auch wenn diese riskante Taktik beinahe ins Auge gegangen wäre.
Schiedsrichter: Eduard Beitinger (Regensburg) - Zuschauer: 160
Tore: 1:0 Marcel Mosch (69.), 2:0 Patrick Schwesinger (82.)
SV Seligenporten: Dominik Brunnhübner, Vignon Amegan (77. Patrick Hobsch), Julian Schäf, Denny Herzig, Dominik Räder, Jiri Ptacek (38. Pascal Worst), Nikola Mladenovic, Marco Christ, Rico Röder (67. Patrick Schwesinger), Christopher Schaab, Marcel Mosch - Trainer: Florian Schlicker
VfR Garching: Stefan Wachenheim, Tobias Gürtner (83. Oliver Hauck), Lucas Genkinger (88. Thomas Niggl), Daniel Steinacher, Mike Niebauer, Robert Rudnik, Georg Ball, Daniel Suck, Dennis Niebauer, Gerrit Arzberger (73. Dennis Vatany), Stefan Prunitsch - Trainer: Daniel Weber
SV Seligenporten - VfR Garching (Fr 19:00)
(Bilanz: kein Sieg SVS - kein Remis - 1 Sieg VfR - Hin: 1:2)
Der SV Seligenporten startete mit dem Vergleich der beiden letztplatzierten Teams beim FC Eintracht Bamberg. Die Klosterer lagen zur Halbzeit mit 0:2 zurück, konnten aber immerhin noch ein 2:2 erkämpfen. "Wir hätten in Bamberg gewinnen müssen", schätzt Seligenportens Assistenztrainer Serdal Gündogan ein. Die gleiche Devise gilt nun für die erste Heimpartie gegen den VfR Garching. "In unserer jetzigen Situation müssen wir immer punkten, auch gegen Garching. Dazu ist es wichtig, dass wir unsere Fehler abstellen, die uns in Bamberg zu Beginn unterlaufen sind", sagt Gündogan. "Wir müssen gewinnen, zumal wir daheim spielen. Die Mannschaft wird alles dafür tun und wird ihre Leistung abrufen." Gündogan hat sich im Verlauf dieser Woche intensiv mit dem Gegner beschäftigt, der am Samstag dem FV Illertissen deutlich mit 0:4 unterlag: "Ich habe mir das ganze Spiel angeschaut und festgestellt, dass Garching da nicht schlecht mitgespielt hat. Illertissen war stark, aber Garching auch gefährlich. Das Ergebnis täuscht ein wenig." Und der SVS-Assistent hat auch die Stärken des Gegners erkannt: "Garching ist vor allem nach vorne sehr gefährlich. Daher stellt auch dieses Spiel wieder eine sehr schwere Aufgabe dar. Da müssen wir schon hellwach sein und eine ganz starke Leistung bringen, damit wir die drei Punkte in Seligenporten behalten können."
Die Premiere hat der VfR Garching vermasselt und durch das 0:4 gegen Illertissen sind die Oberbayern in noch größere Gefahr geraten. Ausrutscher sind ab sofort verboten, denn die Konkurrenz sind dem VfR im Nacken. Auf jeden Fall ist man sich aber im Norden Münchens bewusst, wo die Punkte geholt werden müssen. Dazu sagt Co-Trainer Günter "Eddy" Edahl: "Illertissen ist eines von diesen erfahrenen Teams, die man nicht unbedingt schlagen muss." Edahl hat aber auch erkannt: "Wir haben uns aber auch blöd angestellt und schon vorzeitig Ostergeschenke verteilt." Doch mehr gibt es und wollen die Verantwortlichen dazu gar nicht sagen: "Das Spiel ist abgehakt und der Fokus richtet sich auf Seligenporten." Auch in Garching ist die erste Leistung des Gegners beleuchtet worden: "Seligenporten hat in Bamberg das Spiel noch fast gedreht und damit natürlich bei uns aufhorchen lassen. Mit den Neuzugängen erwartet uns dort die eine oder andere Unbekannte." Beim VfR setzen die Verantwortlichen in diesem "Endspiel" auf die eigenen Stärken: "Die Offensivleistung gegen Illertissen war soweit in Ordnung. Aber die Fehler gehören abgestellt und es muss noch mehr Herzblut aufs Feld gebracht werden", weiß Edahl. Und daraus ergibt sich auch die Zielsetzung für das Freitagsmatch am Kloster: "Wir wollen und müssen dort was Zählbares holen."