Nachbarschaftsderby in Kempen

Gibt es an der Tabellenspitze denn nächsten Führungswechsel? Vieles spricht dafür, denn der Tabellenerste VfR Fischeln II ist spielfrei, da seine Partie gegen Meerbusch in den Oktober verlegt wurde. Wenn der SSV Strümp mit seiner tollen Offensivpower auch die Hürde Brüggen nimmt, würde er wegen der besseren Tordifferenz an den Grünhemden vorbei ziehen.

Dies kann auch der Hülser SV, der gegen den SV Grefrath den vierten "Dreier" hintereinander anpeilt. Allerdings müsste es schon einen Erfolg mit drei Treffern Unterschied geben. Und da werden die Grefrather, die wieder auf den zuletzt gesperrten Torjäger Daniel Obst zurückgreifen können, etwas dagegen haben. Sie würden nämlich, wenn es die nächste Niederlage gäbe, erst einmal in die Bedeutungslosigkeit mit Tendenz in die Abstiegsregion zurückfallen.

Bereits zu einer für die Kreisliga A eher ungewöhnlichen Anstoßzeit um 13 Uhr steigt das Kempener Derby zwischen dem SV Thomasstadt und TuS St. Hubert. Vor vier Jahren kam es zum letzten offiziellen Aufeinandertreffen beider Mannschaften in einem Meisterschaftsspiel. In der Saison 2009/2010 reichte den St. Hubertern vor der Rekordkulisse von 1060 Zuschauern am letzten Spieltag ein 1:1-Unentschieden, um anschließend die Rückkehr in die bezirksliga zu feiern. Beide sind ganz am Ende, wie auch geografisch, noch Nachbarn. Dies können die Gastgeber, die letzten Sonntag eine feine Vorstellung abgeliefert haben, aber gravierend ändern, wenn sie gewinnen. In der Tat spricht aktuell herzlich wenig dafür, dass der TuS etwa die Nase vorn hat. Diese Negativeinschätzung gilt auch für Aufsteiger ATS Krefeld, der nach Dülken fährt. Die Platzherren sind zwar schlecht aus den Startlöchern gekommen, haben sich augenscheinlich aber gefangen, was die jüngsten Ergebnisse auch deutlich untermauern. Wohin führt der Weg des SV St. Tönis? Nach einem glücklichen Sieg in der ersten Begegnung gegen Dülken wurde dreimal verloren. Allerdings gab es allesamt Niederlagen gegen Teams die zuletzt aus der Bezirksliga abgestiegen waren. Dennoch ist die Auseinandersetzung der St. Töniser beim Neuling TSV Boisheim, dessen Kampfkraft ist ebenso gefürchtet ist wie sein knüppelharter Aschenplatz, schon Richtung weisend. Bei einer weiteren Schlappe müsste die Saisonprognose, nämlich "besser als in der vergangenen Spielzeit" (da wurde die Dünwald-Auswahl Sechster), schon erstmals ernsthaft überdacht werden. Trotz der vielen, unter anderem auch selbst verschuldeten Ausfälle kann sich der TSV Bockum vorne erstmals mit ins Gespräch bringen, wenn das Heimspiel gegen Neuling Viktoria Anrath gewonnen wird. Obwohl Anrath schon realistisch die neue Klasse eingeschätzt hat, waren viele Vorstellung schon ernüchternd. Ganz anders der BV Union Krefeld. Die Laible-Auswahl scheint nahtlos an das vorige Jahr anzuknüpfen. Und gegen den TSV Kaldenkirchen ist der nächste positive Schritt gut möglich.