2024-05-02T16:12:49.858Z

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Rassistisch beleidigt worden? Dany Quintero | Foto: Uwe Rogowski
Rassistisch beleidigt worden? Dany Quintero | Foto: Uwe Rogowski

Nach Spielabbruch: Rheinfelden kontert Vorwürfe

FSV contra Bahlinger SC +++ Spielwertung gegen beide Teams wohl fix

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Am vergangenen Wochenende wurde die Landesligabegegnung zwischen dem Bahlinger SC II und dem FSV Rheinfelden nach Handgreiflichkeiten und Rudelbildung in der 87. Minute von Schiedsrichter André Huchthausen abgebrochen. Das ist Fakt und beide Seite bestreiten nicht, dass es zu Rangeleien kam. Doch zu den genauen Vorfällen, die die Tumulte auslösten, gehen die Meinungen der Parteien auseinander.

Wohl sicher ist, dass beide Mannschaften am Grünen Tisch ins Leere schauen werden. "Zu 99 Prozent wird die Partie für beide Mannschaften mit 0:3 gewertet", informiert Sportrichter Reinhold Hege die Badische Zeitung. Das Urteil ist zwar noch nicht endgültig gefallen, doch es geht wohl nur noch um die Höhe der jeweiligen Geldstrafen und um die Länge der Sperre einzelner beteiligter Spieler.

„Als Ausländerverein beschimpft worden“

Die Kaiserstühler bleiben bei ihrer Ausführung, dass der am Boden liegende Benjamin Funk von zwei Rheinfelder Spielern getreten worden sei. „Was davor geschehen ist, habe ich nicht gesehen“, sagt der BSC-Vorsitzende Dieter Bühler.

Vorstandschaft und Spielleitung des FSV schildert in einem Brief an die Badische Zeitung ihre Sicht der Dinge: "Die Behauptung, zwei Rheinfelder Spieler hätten Funk getreten, ist völlig aus der Luft gegriffen und entspricht nicht der Wahrheit." Joachim Sperker, sportlicher FSV-Leiter, sagt: "Funk hatte sich vor dieser Szene bereits zwei Tätlichkeiten geleistet und in dieser Situation noch eine. Danach ist er zu Boden gegangen. Unser Kapitän kam dazu geeilt, hat sich über ihn gebeugt und gefragt was das soll." Der FSV gibt in einer Stellungnahme ferner an, dass er von Bahlinger Anhängern als Ausländerverein beschimpft worden sei, insbesondere der kubanische Torwart Dany Quintero sei rassistisch beleidigt worden. Dem Schiedsrichter sind diese Äußerungen nicht aufgefallen, zumindest werden sie in seinem Bericht an das Sportgericht nach BZ-Informationen nicht erwähnt. Auch Bühler gibt an, keine ausländerfeindlichen Äußerungen gehört zu haben.

Noch einen weiteren Vorwurf äußert der FSV: "Dass unseren Spielern noch das warme Duschwasser abgestellt wurde, passt in das Bild, das der gastgebende Verein abgab." Von verantwortlicher Bahlinger Seite werden diese Vorwürfe als Blödsinn zurückgewiesen. "Unsere Spieler, die Schiedsrichter und die Gästespieler erhalten ihr Duschwasser aus dem selben System, da können wir nicht das warme Wasser abdrehen. Es kann nur nach einer Weile etwas kühler werden, da der Boiler leer ist, dann dauert es halt einen Moment", so Bühler.

"Das Problem bei dem Spiel war, dass von Außen, insbesondere von dem neuen Trainer Roland Tranzer, unheimlich viel Gift in die Partie gebracht wurde", führt Sperker weiter aus. Auch wäre es ein Unding, dass Offizielle und Zuschauer bei der Rudelbildung aufs Feld rennen, weit und breit aber keine Platzordner in Sicht gewesen seien. "Die Meute war danach nur schwer zu beruhigen, daher geht das voraussichtliche Urteil auch in Ordnung", betont Sperker.

Aufrufe: 026.3.2015, 20:02 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor