2024-05-10T08:19:16.237Z

Transfers

Mustafi-Deal macht Amateure reich

Nordhessischer Kreisoberligist SV Rotenburg profitiert vom Transfer des Nationalspielers Shkodran Mustafi

Warmer Geldregen für den nordhessischen SV Rotenburg. Der 40 Millionen-Euro-Wechsel von Weltmeister Shkodran Mustafi vom FC Valencia zum FC Arsenal spült dem Amateurclub eine sechsstellige Summe in die Kasse.

So etwas hat Dieter Kollmann in seiner Karriere als Vereinsfunktionär wohl noch nie erlebt. Der Finanzvorstand des Fuldaer Kreisoberligisten SV Rotenburg verwaltet seit heute eine prall gefüllte Geldschatulle, die den üblichen Etat des kleinen Clubs um ein vielfaches übersteigt.

Möglich macht es eine Regelung des europäischen Fußballverbandes UEFA. Diese besagt, dass auch die Ausbildungsvereine anteilig an einem Transfer von Fußballprofis partizipieren müssen. Für den SV war Mustafi zwei Jahre in der Jugend am Ball, ehe er 2006 über den Hamburger SV und den FC Everton bei Sampdoria Genua in Italien landete. Dort ging sein Stern auf und er wechselte nach der WM 2014 zum FC Valencia. 40 Millionen Euro überweist der FC Arsenal nun für den 24-Jährigen an die Spanier und macht Mustafi damit zu einem der teuersten deutschen Spieler aller Zeiten. Sehr zur Freude seines Jugendvereins SV Rotenburg, der als Konsequenz aus diesem Deal rund 200.000 Euro erhält.

Die UEFA nennt diese Ausgleichszahlungen „Solidaritätsmechanismus“. Vereine, die einen Spieler zwischen dem zwölften und 23. Lebensjahr gefördert haben, werden laut dieser Regelung anteilig an dem Transfererlös bedacht. 0,5 Prozent aus dem Mega-Deal fließen nun an den SVR.

Geld, das in die Jugendarbeit fließen muss - so besagen es die Regulatorien des Verbands. Kein Problem für Kollmann, der sich nun aber erst einmal mit den Verantwortlichen des Weltclubs Arsenal London auseinandersetzen muss. Denn automatisch bekommen die Nordhessen das Geld nicht überwiesen. Kollmann muss eine Rechnung stellen - ganz offiziell.

Aufrufe: 031.8.2016, 10:21 Uhr
Frank LeberAutor