2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Gut im Spiel, unglücklich im Abschluss: Sebastian Szymanski.	Foto: Ben
Gut im Spiel, unglücklich im Abschluss: Sebastian Szymanski. Foto: Ben

,,Muss ich mir auf den Deckel schreiben"

RL SÜDWEST: +++ Wenig attraktive Nullnummer hätte Szymanski in Sieg ummünzen können +++ Trier im Griff, aber vorne drückt der Schuh +++

Wetzlar. Es gibt Nullnummern, die haben trotz fehlender Tore einen Erinnerungswert. Die Partie in der Regionalliga Südwest zwischen dem SC Teutonia Watzenborn-Steinberg und Eintracht Trier lieferte nur wenige Argumente, um sich für diese Kategorie zu empfehlen – und das vor allem wegen einer nahezu ereignislosen ersten Halbzeit, in der in und rund um die beiden Strafräume so gut wie nichts geschah. Durch dieses Remis verpassten die Grün-Weißen den Sprung bis auf Rang acht und müssen stattdessen weiter mit Position zwölf vorlieb nehmen.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg - Eintracht Trier 0:0

Wenn etwas haften blieb, dann waren es die hochkarätigen Angriffsaktionen der Pohlheimer im zweiten Abschnitt, über die sich vor allem Rafael Szymanski noch etwas länger ärgern wird. Denn der 29-Jährige, der in der Startelf erneut den Vorzug gegenüber Markus Müller erhalten hatte, hatte drei hochklassige Einschussmöglichkeiten, um seinen Farben den durchaus verdienten dreifachen Punktgewinn zu bescheren. „Ich würde nicht sagen, dass ich uns zwei Punkte verloren habe. Aber gewonnen habe ich sie für die Mannschaft auch nicht. Das muss ich mir auf den Deckel schreiben“, bilanzierte der Hessenliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison in der Nachschau und schob nach: „Es war nicht unser bestes Spiel, allerdings dennoch ein ordentliches. Wir haben zwar nicht so flüssig kombiniert, waren gleichwohl besser als Trier und haben keine Chance zugelassen. Man bekommt eben nicht zehn Chancen, und wenn man dann wie ich drei hat, muss man eine davon machen.“

Das Resümee von Teutonen-Coach Francisco Copado fiel durchwachsen aus: „Wir haben zwei Zähler liegen lassen, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Wir haben in der ersten Halbzeit versucht, Fußball zu spielen, konnten aber nicht den Druck entwickeln, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir wussten, dass Trier nach dem Spiel am Mittwoch Kräfte gelassen hat und haben uns für die zweite Hätte vergenommen, das Tempo weiter hoch zu halten und mit mehr Mut nach vorne zu spielen. Es sollte nicht sein, aber wir wissen, wo der Schuh drückt. Wichtig war das „zu Null“, dass wir defensive Ordnung finden. Nach vorne müssen wir uns verbessern und arbeiten daran.“

Copado baute gegen den bis dato Vorletzten des Klassements exakt auf die Anfangsformation, die in der Vorwoche mit 4:0 gegen Nöttingen gewonnen hatte. Die lediglich 478 Zuschauer sahen bemühte Watzenbomer, denen im letzten Drittel jedoch zu wenig einfiel, um die beiden Vierer-Reihen der Trierer zu knacken. Zahlreiche Ungenauigkeiten führten dazu, dass Ballstafetten, zumal zielorientiert in die Spitze, Seltenheitswert besaßen. So verliefen viele Aktionen auf beiden Seiten schnell im Sande, Stückwerk hüben wie drüben war die Folge. Bezeichnend: Der Freistoß von Triers Gladrow in Minute 43 erwies sich als die einzige Halbchance vor dem Seitenwechsel.

Danach baute die Eintracht, die im Gegensatz zu den Grün-Weißen unter der Woche im Punktspieleinsatz gewesen war, langsam aber sicher ab. Die Teutonia und insbesondere Rafael Szymanski dagegen legten zu. Der Sturmhüne vergab auf Vorarbeit von Barbaros Koyuncu den ersten Hochkaräter gegen Keeper Keilmann, den Abpraller köpfte Abdenour Amachaibou am Ziel vorbei (54.). In der 69. Minute schickte Amachaibou Szymanski auf die Reise, der frei vor Keilmann auftauchte und verzog. Vier Minuten darauf konnten die Gäste den Eckball von Amachaibou nicht aus der Gefahrenzone klären. Sebastian Bartels Schuss wurde geblockt, Szymanski traf im zweiten Versuch nur den Außenpfosten. „Da hatten wir einen Schutzengel auf unserer Seite“, meinte Triers neuer und in der zweiten Begegnung weiterhin ungeschlagener Trainer Oscar Corrochano, der von einem „dreckigen“ und „glücklichen Unentschieden“ für seine Truppe sprach.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Dauth - Spang, Koutny, Bartel, Adomah - Ficara (46. Azaouaghi), Kotzke, Goncalves (66. Müller) - Koyuncu, Szymanski (76. Weinecker), Amachaibou.

Eintracht Trier: Keilmann - Riedel, Henneböle, Schneider, Heinz - Telch - Gladrow, Dittrich (84. Dartsch), Lienhard (77. Blum), Anton - Alawie (63. Szimayer).

Tore: Fehlanzeige. - Schiedsrichter: Göpferich (Bruchsal). - Gelbe Karten: Ficara, Amachaibou / Anton, Alawie. - Zuschauer: 478.



Aufrufe: 09.10.2016, 08:00 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor