2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Die DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden trifft am Sonntag auf die zweite Garde von Hellas Schierstein. F: Parker
Die DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden trifft am Sonntag auf die zweite Garde von Hellas Schierstein. F: Parker

Multikulti und ohne Moneten

Trainer-Dreigestirn hat bei Schwarz-Weiß viel vor +++ Flüchtlinge integriert

Wiesbaden. Große Töne spucken, das ist nicht die Art von Sebastian Pippig. Doch der 34-Jährige scheut sich nicht, beim Fußball-B-Ligisten DJK SC Schwarz-Weiß die mittelfristigen Ziele selbstbewusst zu formulieren. „Ich sehe den Verein auf Dauer definitiv in höheren Klassen. Wir wollen schon schnellstmöglich in die A-Liga“, sagt er vor dem Auftaktspiel bei Aufsteiger Hellas Schierstein II (So., 12.45 Uhr), ohne den Aufstieg im Spieljahr 16/17 „als Muss“ anzusehen. Zusammen mit Carsten Horz und Pierre Gersdorf bildet Pippig beim Rheinhöhen-Club, der 2016 auf sein 60-jähriges Bestehen zurückblickt, das Trainer-Dreigestirn.

Mehr noch: Die drei verstehen sich in der Zusammenarbeit mit Abteilungsleiter Detlev Hofmann, Jugendchefin Claudia Groß und deren Stellvertreter Willi Rischer quasi als Projektleiter. So entwickeln Horz und Gersdorf gerade ein durchgängiges Gesamtkonzept für die Trainer und Betreuer der 20 Teams. Schließlich will sich der 700 Mitglieder zählende Verein (darunter 383 Kinder und Jugendliche), der sein gemeinschaftliches Engagement an den Grundsätzen des katholischen Sportverbands „Deutsche Jugendkraft“ orientiert, für die Zukunft wappnen. Und in der Liga-Gegenwart bestehen. Wobei sich Schwarz-Weiß abseits monetärer Pfade bewegt, stattdessen auf stetig nachrückende Eigengewächse baut. Und darüber hinaus Flüchtlingen Aufnahme und sportliche Plattform bietet. „Bei uns ist jeder willkommen. Aber wir laufen Gefahr, an Kapazitätsgrenzen zu stoßen“, erläutert Detlev Hofmann (58) mit Blick auf den einen verfügbaren Kunstrasen auf dem dichtbevölkerten Rheinhöhen-Areal, wo auch die Vereine VfR, SV Blau-Gelb, MFFC und SKC Munzur ihre Heimstätten haben.

Davon abgesehen lebt Schwarz-Weiß mit Spielern aus Somalia, Afghanistan, Syrien, Vietnam, Jamaika, dem Irak und den USA den Multi-Kulti-Gedanken. Siyaad Saadaq fungiert bespielsweise als Dolmetscher für seine somalischen Landsleute. Ansonsten verläuft die Verständigung auf Englisch oder Deutsch – oder mit Händen und Füßen. „Die Anbindung ans Team und das Gemeinschaftsgefühl sind gegeben. Es gibt keine Konflikte, alles läuft absolut reibungslos. Und wenn es im Einzelfall einmal nicht passen sollte, wird darüber offen gesprochen“, streicht Pippig heraus.



Aufrufe: 011.8.2016, 14:00 Uhr
Stephan NeumannAutor