Nach einem torlosen Remis in Karlshöfen beendete Selsingen den ersten Seriendurchgang wenigstens auf Rang elf und somit keinem Abstiegsplatz. Verantwortlich für das enttäuschende Abschneiden machte Holsten neben dem Fehlstart die „nicht immer optimale Einstellung“ sowie fehlende Motivation. Im spielerischen Bereich habe es gehapert und es sei für eine Selsinger Mannschaft untypisch, dass man in einigen Spielen regelrecht eingebrochen sei und viele Gegentore bekommen habe.
Nach einer ordentlichen Wintervorbereitung, zu der auch viele Gespräche gehörten, lief es in diesem Jahr deutlich besser. Das Team legte dank einer veränderten Spielweise und neuen Grundordnung vor allem in fußballerischer Hinsicht zu. Es wurde konzentrierter aufgebaut und mehr gegen den Ball gearbeitet. Hinzu kam die starke Moral. So konnten in mehreren Partien Rückstände gedreht werden. Ausgezahlt hat sich die Leistungssteigerung vor allem nach dem dritten Spiel des Jahres und einer 1:2-Niederlage beim TV Sottrum. Anschließend gab es fünf Siege in Folge, wobei die Spiele gegen den TuS Westerholz (7:0) sowie in Karlshöfen und Scheeßel (jeweils 4:1) besonders gut gelangen. Mit dieser Serie war das Abstiegsgespenst spätestens am drittletzten Spieltag verscheucht. Es folgte die bittere 1:4-Heimniederlage gegen den FC Alfstedt/Ebersdorf und zum Serienabschluss der bereits erwähnte Auswärtserfolg in Visselhövede. Im Kreispokalwettbewerb schied Selsingen im Halbfinale beim Ligakollegen Heeslinger SC II aus.
Überzeugt haben den Trainerstab um Pascal Holsten, Jan-Christoph Riggers (Co), Otto Winkelvos (Torhüter) und Sarah Lange (Physiotherapeutin) vor allem die Angreifer Carsten Müller (14 Tore/16 Vorlagen)und Fabian Wodke (12/8) sowie die Außenbahnspieler Hanke Wehber (6/10) und Simeon Burfeind (7/6). Als besonders eifrige Arbeiter gegen den Ball waren Benjamin Burfeind, Kevin Knubben und Marius Zeuschner in der Rückrunde maßgeblich am Umschwung beteiligt. Die meisten Einsätze bekamen Carsten Müller, Fabian Wodke und Keeper Patrik Ehlers (alle 26), wobei der Letztgenannte jede Minute dabei war.
Trotz des guten Abschneidens blickt Pascal Holsten mit gemischten Gefühlen auf die Saison zurück. Man habe eine schwache Hinrunde sowie ansprechende zweite Serie gespielt und gesehen, „dass Fußball häufig auch Kopfsache ist und wie nahe Erfolg und Misserfolg beieinander liegen.“ Mit diesen Erkenntnissen will Selsingen in die neue Saison starten. Dazu soll die Spielweise verbessert und mehr Einsatz gezeigt werden. Auch möchte Holsten mehr Konstanz sehen. Das Ziel sei nicht abhängig vom Tabellenplatz. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, sagt Holsten. Die Marschroute habe sich zuletzt bewährt.
Am Kader wird sich kaum etwas verändern. Mit Eick Gerken (SV Ahlerstedt/Ottendorf) gibt es lediglich einen Abgang und die bereits eingesetzten Juniorenspieler Lukas Schotmann, Marek Schotmann und Jelle Brünjes gehören nun fest zum Team. Da es innerhalb des JFV Concordia keine U19-Mannschaft geben wird, rücken bereits Julian Burfeind, Lukes Böhme und Jannik Lüdemann in den erweiterten Kreis auf.
LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball im Kreis Rotenburg
Dieser Artikel stammt von der Bremervörder Zeitung