"Man kann es natürlich auch positiv sehen. Wir sind jetzt seit sechs Spielen ungeschlagen. Auf der anderen Seite haben wir viermal in Folge nicht gewonnen. Und das kann auch nicht unser Anspruch sein", lautet Wölppers Beurteilung der Frage, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. Diesmal konnte der MSV mit dem Punkt letztlich gut leben. Erst vier Minuten vor Schluss gelang dem gerade erst eingewechselten Hatim Bentaleb mit seinem ersten Saisontor der Ausgleich. "Das freut mich für Hatim", so Wölpper. Doch der Coach gestand ein: "Wir hatten Glück, dass Bösinghoven den Sack nicht schon vorher zugemacht hat. Zwar hatten wir hinten raus mehr Kraft und noch die Chance zum Sieg. Aber insgesamt ist das Remis schon gerecht."
Nach dem starken Beginn der Zebras, der folgerichtig zum 1:0 durch einen Freistoß von Gökan Lekesiz führte (7.), war es allerdings auch unnötig, dass es überhaupt zum Rückstand kam. Bei einem Rückpass auf Maurice Schumacher, der diesmal im Tor stand, übersah die MSV-Abwehr Angreifer Takehiro Kubo, der das Abspiel dankend zum 1:1 annahm (35.). "Unerklärlicher Weise haben wir von da an 20 Meter tiefer gestanden und uns dem Spiel des Gegners mit langen Bällen angepasst", analysierte Wölpper. Burak Akarca, der diesmal für den verletzten Maik Goralski in die Innenverteidigung rückte, spielte auf Abseits und machte so die Bahn für Kevin Dauser zum 2:1 frei (52.). Wölpper wechselte alle verfügbaren Offensivkräfte ein, um den Rückstand zu egalisieren, und hatte mit Bentaleb das richtige Händchen.