2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Das Volksparkstadion: Die Maulwürfe sollen für ihre Spiele und Trainingseinheiten künftig zahlen.  ©MZV
Das Volksparkstadion: Die Maulwürfe sollen für ihre Spiele und Trainingseinheiten künftig zahlen. ©MZV

MSV bringt Maulwürfe in Notlage

RSV soll jetzt jedes Jahr mehrere tausend Euro fürs Volksparkstadion zahlen / Fußball-Sparte droht das Aus

Der MSV Neuruppin will künftig jedes Jahr mehrere tausend Euro vom RSV Maulwürfe für die Nutzung des Volksparkstadions. Für die Fußball-Sparte der Maulwürfe könnte dies das Aus bedeuten.

"Wir sind wirtschaftlich dazu nicht imstande", sagte der erste Vorsitzende des Ruppiner Sportvereins, Marian Kemnitz, dem RA. Bis jetzt war die Nutzung der Anlage immer kostenfrei. Die Maulwürfe haben als einziger Sportverein mit Fußball-Abteilung keine eigene Sportstätte in der Stadt. Im Juni dieses Jahres war zeitweise sogar von Forderungen über 11 000 Euro pro Jahr die Rede.

Für die aktuelle Spielsaison sind 3000 Euro zu zahlen. Die Summe darf in drei Raten erbracht werden. Zur nächsten Saison sind 6000 Euro fällig. Der Betrag soll danach schrittweise weiter steigen.

Der MSV als Stadionpächter ist regelmäßig Gastgeber überaus publikumswirksamer Fußball-Teams, wie in diesem Jahr des SV Werder Bremen und des FC Union Berlin. Noch dazu erhält er jährlich einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 115 000 Euro von der Stadt für die Bewirtschaftung der Anlage. Trotzdem reicht das Geld offenbar nicht aus. Es sei "notwendig und legitim, Fremdnutzer an den Kosten zu beteiligen", sagte der MSV-Präsident Jochen Thormeyer auf Nachfrage. Zur Deckung der Bewirtschaftungskosten müsse der MSV jedes Jahr "einen fünfstelligen Ergänzungsbetrag" zum Zuschuss der Stadt leisten, so der Präsident. Der Grund seien "steigende Kosten bis hin zum Mindestlohn". MSV-intern wird zudem überlegt, auch andere "Fremdnutzer" künftig zur Kasse zu bitten. "Wobei Nutzungsumfänge" im Einzelfall zu betrachten sind, erklärte Thormeyer.

Der 2009 bewilligte Betriebskostenzuschuss für den MSV ist jedoch an Bedingungen geknüpft. Unter anderem wird das Geld nur "unter Abzug der Einnahmen aus der Bewirtschaftung des Stadions" gezahlt. Dazu gehören laut Stadtsprecherin Michaela Ott "Mietzahlungen, Gebühren und Entgelte aus Drittnutzung". Das heißt: Würden die Betriebskosten des MSV 115000Euro im Jahr nicht übersteigen, müsste er darüber hinausgehende Einnahmen - wie die von den Maulwürfen - der Stadt zurückgeben. Geld, das der MSV mit Turnieren und Wettkämpfen einnimmt, darf indes laut dem Pachtvertrag separat zu den Bewirtschaftungskosten geführt werden. Eine Gegenrechnung wird nicht verlangt.

Aufrufe: 07.11.2015, 14:44 Uhr
MOZ.de / Daniel DzienianAutor