Morina entscheidet hart umkämpftes Derby

Trotz frostigen Temperaturen und Schneefall hatten doch knapp 500 Zuschauer den Weg an den Roten Steg gefunden. Das Derby litt phasenweise unter den schwierigen Platzverhältnissen. FC-Coach Peter Gallmaier musste seine Elf auf einer Position umstellen. Johannes Aschenbrenner war nicht dabei, dafür stand Wolfgang Liebl in der Startelf. Für die Rotblauen begann die Partie perfekt. Jakub Süsser steckte auf Libor Tafat durch, der lief auf Lams Keeper Moritz Riedl zu. Karl-Heinz Hofmann rutschte Tafat in die Parade, und Schiri Thomas Zippe zeigte auf den Punkt. Ismail Morina verwandelte zur 1:0 Führung (5.).

Die Gallmaier-Elf war danach klar Chef im Ring, die Osserbuam hatten argen Probleme in der Defensive. Im Blickpunkt immer wieder Ismail Morina, der auf Grund seiner Leichtfüßigkeit bestens mit den schwierigen Platzverhältnissen zurecht kam. In der 8. Minute tanzte er Vogl aus, doch Moritz Riedl klärte mit einer tollen Fußabwehr zur Ecke. Zwei Minuten später war Riedl erneut zur Stelle und fischte dem durchgebrochenen Morina den Ball vom Fuß. Die Rotblauen attackierten die Osserbuam weiter früh. Trantina nach einer Balleroberung aus 18 Metern - Riedl musste beim tückischen Flachschuss nachfassen (13.).

Erst nach einer Viertelstunde das erste Lebenszeichen der SpVgg, doch Pittonis Flankenball in einer Überzahlsituation war zu harmlos. Die Partie wurde nun ausgeglichener, für die Osserbuam probierte es Bernhard Seiderer zwei Mal binnen weniger Minuten aus der Distanz, ohne Bad Kötztings Keeper Stefan Riederer vor Probleme zu stellen. Gefährlicher blieben die Gastgeber - der Ball von Trantina, der immer wieder mit Tempo in die Lücken stieß, rutschte abgefälscht am Pfosten vorbei (20.). Dann beruhigte sich die lebhafte Partie, blieb aber im Mittelfeld umkämpft.

Die Führung der Badstädter zur Pause war verdient, die Osserbuam spielten zwar teilweise gefällig, doch die Offensive um Torjäger Pavel Dobry fand bis dahin nicht statt. Das sollte sich auch nach der Pause kaum ändern. Im Gegenteil - die Partie verlor deutlich an Qualität, denn die Rotblauen verwalteten nur noch das Ergebnis. Morinas Schuss ans Außennetz in Minute 56 war zunächst noch die gefährlichste Aktion nach dem Wiederanpfiff. Die SpVgg Lam übernahm folgerichtig die Initiative. Auch mit einer rustikalen Gangart. Josef Gmach räumte Filip Trantina an der Mittellinie um - erstmals ein wenig Derbystimmung auf den Rängen. Die Badstädter gerieten nun mit vielen schnellen Ballverlusten unter Druck, doch richtig gefährlich wurden die Lamer kaum. Die besseren Möglichkeiten hatten die Bad Kötztinger. In der 74. Minute schoss Tafat, frei vor dem Lamer Keeper drüber. Drei Minuten später machte es ihm Morina nach. Das hätte sich beinahe gerächt. Die Osserbuam warfen alles nach vorne und kamen zu etlichen Standards. Eine davon ermöglichte ihnen die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Nach einem Eckball traf Parry zunächst den Pfosten, Kapitän Wolfgang Koller reagierte am schnellsten, setzte das Leder ans Außennetz (84.). Eine Minute später musste er nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot runter. Lam drückte weiter, liefen aber in gefährliche Konter. Morina war um Bruchteile von Sekunden eher am Ball als der herauseilende Moritz Riedl, der Bad Kötzting Torjäger foulte. Morina brachte das Leder aus 40 Metern zwar noch aufs Tor, die Kugel rollte aber um Zentimeter am Pfosten vorbei. Der Keeper der SpVgg hatte Glück, dass er nur Gelb bekam (88.).

Dann war Schluss am Roten Steg - jubelnde Rotblaue und enttäuschte Osserbuam verließen das umgeackerte Spielfeld. Wie schon im Hinspiel siegten die Badstädter glücklich. Sie konnten mit Ausnahme der guten Anfangsphase in diesem Derby nicht an die gute Form der vergangenen Wochen anknüpfen. Die SpVgg Lam steigerte sich zwar gegenüber dem Derby gegen Cham, musste trotzdem mit leeren Händen die Heimreise antreten.

Roland Fuidl (SpVgg Lam): ,,Eine Analyse fällt mir sehr schwer. Wir haben phasenweise überlegen agiert und hatten die eine oder andere Torchance. Leider konnten wir die nicht nutzen. Die Elfmeterentscheidung kann ich nicht richtig beurteilen, jedenfalls mussten wir 85 Minuten diesem Tor hinterherlaufen. Einen Vorwurf kann ich der Mannschaft nicht machen, sie hat alles versucht. Es ist uns nicht gelungen, mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause zu gehen. Wir werden aber den Kopf nicht in den Sand stecken und weiterkämpfen."

Peter Gallmaier (1. FC Bad Kötzting): ,,Es war schon ein wenig glücklich für uns, gerade weil Lam kurz vor Ende der Partie eine dicke Möglichkeit zum Ausgleich hatte. Unverdient war der Sieg aber nicht, denn wir hatten deutlich mehr Torchancen. Wir sind sehr gut gestartet und hätten nach der Führung nachlegen müssen. Danach haben wir uns zu sehr auf dieser Führung ausgeruht, Lam ist besser ins Spiel gekommen. Die SpVgg hat uns dann auch mit großer Härte den Schneid abgekauft. Trantina und Morina sind immer wieder sehr hart attackiert worden. Das hätte der Schiedsrichter früher unterbinden müssen."