2024-04-25T14:35:39.956Z

Aufreger der Woche
Symbolfoto: Rinke
Symbolfoto: Rinke

Morddrohung gegen Schiedsrichter

Ein Referee beschimpft den anderen weit unter der Gürtellinie und wurde bereits vom Pfeifen ausgeschlossen.

Nach dem Eklat beim Kreisligaspiel der Fußballfrauen SG Crussow gegen die SpG Dobberzin/Kerkow am Sonntag schlagen die Wellen hoch. Der 21-jährige Jung-Schiedsrichter Florian Wittig ist während des Spiels respektlos beschimpft worden und es gab eine Morddrohung gegen ihn. Nach einem Sonderbericht über das Spiel soll jetzt das Sportgericht entscheiden.

Zur Last gelegt werden die respektlosen Äußerungen, Bedrohungen und Unterstellungen Stephan Dürrmann (31). Er ist selbst Schiedsrichter, pfeift für den Verein Grün-Weiß Dobberzin und hat bei dem Spiel in Crussow zugeschaut. Während der Partie sollen Worte wie "Schiri, du Arschloch" und "Dich müsste man totschlagen" gefallen sein. "Das geht entschieden zu weit! Das war schäbig und herabwürdigend", kommentierte Mirko Wittig, Vizepräsident von Traktor Schönermark, zudem Vorsitzender des Spielausschusses im Landesverband und 2. Vorsitzender des Fußballkreises Uckermark den Vorfall in Crussow.

Seit September pfeift Florian Wittig für den Verein Traktor Schönermark. Er hat bisher 44 Partien geleitet, gilt als engagiert und zuverlässig. Für den Jung-Schiedsrichter war der Einsatz in Crussow sein vierter an diesem Wochenende. Das verdeutlicht, wie prekär die Situation bei den einsatzfähigen Schiedsrichtern ist. "Dafür, dass Florian dafür sorgte, dass Fußballer ihrem Hobby frönen können, mit dem Tod bedroht zu werden, ist mehr als verachtenswert", sagte Mirko Wittig. "Wenn das Verhalten gegenüber Schiedsrichtern sich nicht ändert, werden wir bald keine mehr haben. Sie werden sich wegen der Aggressivität zurückziehen", fügte Wittig hinzu. Sohn Florian Wittig hat den Angriff relativ gut weggesteckt. "Aber durchgehen lassen darf man so etwas nicht", urteilt er selbst.

Dem stimmt Sören Kalz, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses in der Uckermark, zu. "Ich war erschüttert, als ich davon erfahren habe. So etwas dulden wir nicht." Ein Sonderbericht ist geschrieben. Dürrmann wurde vom Schiedsrichterausschuss mit sofortiger Wirkung als Schiedsrichter abgesetzt. Die Angelegenheit ist bereits an das Sportgericht übergeben worden.

Dürrmann war am Mittwochabend nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Aufrufe: 02.6.2016, 07:03 Uhr
MOZ.de / Carola VoigtAutor