Moral stimmt, der Erfolg fehlt

Der Tabellenletzte der Fußball-Regionalliga wartet weiter auf den zweiten Saisonsieg. „Wenn du nach einem solchen Spiel wieder mit leeren Händen dastehst, ist das ärgerlich“, stellte Beecks Teamchef Friedel Henßen fest. „Wir lassen so gut wie nichts zu, und dann sind da zwei Standards, bei denen wir nicht zum Ball gehen, weil wir schon abgeschaltet haben. Das zieht sich wie ein Roter Faden durch diese Saison.“ Diese Konzentrationsschwächen machten die komplette Arbeit zunichte. Nach dem 1:0 der Gastgeber durch Marius Müller (35.) kam Oberhausen durch Robert Fleßers (82., nach Freistoß) und Patrick Bauder (86., nach Eckball) zum schmeichelhaften 2:1-Erfolg.

„Ich habe vor diesem Gegner gewarnt, den man nicht nach dem Tabellenstand bewerten darf“, sah sich RWO-Trainer Andreas Zimmermann von den 90 Minuten im Waldstadion bestätigt. „Alle, die Beeck in den letzten Wochen gesehen haben, wissen, dass das eine richtig gute Truppe ist, die spielt, rennt, beißt und kämpft. Wir wussten, dass wir über Standards zum Erfolg kommen müssen.“ So geschah es dann auch. Denn, so Zimmermann über seine Rot-Weißen, „spielerisch war das von uns gar nichts“. Die Statistik wies den ersten Torschuss der Oberhausener in der 44. Minute aus.

Vier Riesenchancen ausgelassen

Das Wissen, durchaus mithalten zu können, macht es den Beeckern etwas leichter, den Rest der Saison ordentlich über die Bühne zu bringen. Denn die Moral stimmt, auch wenn zwischen Aufwand und Ertrag eine große Lücke klafft. „Die Mannschaft weiß, dass sie konkurrenzfähig ist, aber sie belohnt sich nicht“, betont Friedel Henßen. Dabei hatte der Teamchef am Samstag vor allem vier Situationen vor Augen. Beim Stand von 1:0 liefen Johannes Walbaum (52.) und Sahin Dagistan (75.) jeweils allein auf das Gästetor zu, aber Dagistan schoss am langen Eck vorbei, und Walbaum wurde im letzten Moment noch entscheidend gestört. Dann hatte Dagistan nach Fleßers‘ Ausgleich die große Chance zur erneuten Beecker Führung, doch der Stürmer traf nur das Außennetz (84.).

Das machte Patrick Bauder zwei Minuten später besser, als er per Kopf die Rot-Weißen in Front brachte. Und dann hatte Arian Berkigt die Chance, in der Schlussminute zu egalisieren. Doch sechs Meter vor dem Ziel traf er den Ball nicht. „Den muss ich machen“, meinte der FCW-Kapitän nach dem Abpfiff selbstkritisch.

In dieser Saison des Beecker Leidens haben die „Kleeblätter“ zumindest eines gelernt: den aktuellen Nackenschlag schnell wegzustecken und sich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. „Wir werden weiter Woche für Woche versuchen, Punkte zu sammeln.“ Die nächste Möglichkeit dazu ist am kommenden Samstag in Kray, beim Vorletzten der Tabelle.