2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bezirksliga, wir kommen: Groß war der Jubel bei der grün-weiß gestreiften Reutlinger Stadtteil-Mannschaft des TSV Sickenhausen mit Trainer Peter Starzmann (oben Vierter von links) nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga A2 Alb.
Bezirksliga, wir kommen: Groß war der Jubel bei der grün-weiß gestreiften Reutlinger Stadtteil-Mannschaft des TSV Sickenhausen mit Trainer Peter Starzmann (oben Vierter von links) nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga A2 Alb.

Mit Peter Starzmann in die Bezirksliga

Kreisliga A2, Meisterstory: TSV Sickenhausen holt sich souverän Meistertitel

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In der Fußball-Kreisliga A2 Alb gelang dem TSV Sickenhausen der Meistertitel mit einem bekannten Trainer. Peter Starzmann ließ die Grün-Weißen jubeln.

Vor zehn Jahren spielte der TSV Sickenhausen einmal in der Bezirksliga Alb. Nun hat der Reutlinger Stadtteilklub mit 67 Punkten und 93:23 Toren bei 21 Siegen vier Unentschieden und nur drei Niederlagen einfahren, was zur Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga A2 Alb reichte. Zu Hause holte man 38 Punkte und blieb ungeschlagen. Mit dem bekannten Trainer Peter Starzmann haben die Reutlinger Vorstädter wieder den Sprung in die Bezirksliga Alb geschafft.

Auch in der Fairplay-Tabelle führt der TSV Sickenhausen mit 43 gelben und einer gelb-roten Karte. Rot sah kein Akteur, der TSV war das fairste Team. Im Tor stand Dominik Starzmann, Sohn des Erfolgstrainers Peter, der mit den Stuttgarter VfB-Amateuren, dem SV Bonlanden und dem SSV Reutlingen (2006) aufgestiegen war, mit Bonlanden sogar im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum spielte und dabei knapp vor der Sensation stand, als man 2:4 nach Verlängerung verlor. Mit dem SSV, als Co-Trainer von Wilfried Gröbner, erreichte er die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, scheiterte knapp. Im letzten A-Liga-Spiel siegte man gegen den TV Unterhausen 7:1 und Torwart Dominik Starzmann (eigentlich wollte er Mittelstürmer werden) erzielte dabei per Elfmeter auch ein Tor. Nun geht man mit Optimismus in die neue Saison im Bezirksoberhaus, verliert allerdings mit Klaus Jetter einen 36-jährigen Spielmacher, der eigentlich nicht zu ersetzen ist, immer eine Top-Einstellung an den Tag legte. Ansonsten baut Starzmann auf eigene Nachwuchskräfte, die erste und zweite Mannschaft arbeiten eng zusammen - ein Vorteil. Man führt derzeit auch Gespräche mit Spielern von anderen Vereinen. Beim TSV gibt es kein Geld. Das bisschen, was der Trainer bekommt, fließt in gesunde Ernährung und Geburtstagsgeschenke. Der TSV Sickenhausen finanziert sich selbst. Eine tolle Kameradschaft, ein gegenseitiges Helfen sind normal und stark ausgeprägt. Im Bezirk Alb ist der TSV auch hier vorbildlich. Man bewirtet die Sport-Gaststätte in Eigenregie, führt Altpapiersammlungen durch und auch ein Sommerfest bringt Geld in die Kasse. So wird der Etat gestemmt. Peter Starzmann kam 2014, rettete den TSV, führte ihn in der Vorsaison auf den dritten Platz, man verpasste die Relegation knapp. Nun gelang der Wurf. Starzmann dankt seinem Co-Trainer Sven Pichler, der ihn bestens unterstützte. Mit Daniel Grauer und Jochen Allgaier kamen zwei Spieler aus Kirchentellinsfurt, die man leicht integrieren konnte. Starzmann verrät: "Wir waren ein eingespieltes Team, das war ein Vorteil für uns. Wir hatten Qualität, profitierten auch von der zweiten Mannschaft, da sind auch gute Spieler dabei. Ich hatte oft an die 38 Spieler im Training, auch die Jungs von 12 bis 17 sind stark, fallen nicht ab und haben Qualität."

Zu den Spielen kommen etwa 100 Zuschauer, bei Derbys sind es auch mal 200. Starzmann führte den Laktattest und Krafttests durch, als auch Jochen Class (Trainer von Oberligist SSV Reutlingen) mithalf. Beim Meister wurde zwei Mal in der Woche trainiert, nun will Starzmann ein dreifaches Training einführen. Das sind schon professionelle Strukturen. Starzmann bleibt Trainer, wird eben von Pichler und auch einigen Spielern unterstützt, wenn er beruflich engagiert ist. Er hatte drei Stürmer mit Top-Quoten: "Das sind Mayer, Pichler und Petrolo, drei unterschiedliche Typen, die 59 unserer 93 Tore erzielten. Wir waren laufstark, kamen oft über Außen, wir haben viel erreicht."

Der Trainer hat zudem im Berufsleben bei der Deutschen Vermögensverwaltung (DVAG) in acht Jahren viel erreicht, auch seine beiden Kinder arbeiten im Betrieb genau wie der ehemalige SSV-Spieler Jochen Weigl.

So leitet dann eben Pichler ab und zu das Training. Starzmann verfügt über ein stabiles Team, das in der Bezirksliga den Ligaerhalt erreichen will. Er sieht viele positive Dinge, ist der Baumeister des Erfolgs, denn er stieg in jedem zweiten Jahr seiner Trainerkarriere auf. Peter Starzmann hat keinen Ehrgeiz, nochmals höherklassig als Trainer zu arbeiten, der TSV Sickenhausen reicht ihm voll und ganz. Im Reutlinger Stadtteil fühlt er sich rundum wohl, kann aber sein Haupthobby Angeln nicht so oft in Angriff nehmen wie erhofft. Beim TSV wird mit Herz Fußball gespielt, da gelten alte Rituale. Nun kommt das Novum des dreifachen Trainings.

Die besten Torschützen waren Moritz Mayer (24), Sven Pichler (20) und Riccardo Petrolo (15), Daniel Grauer traf acht Mal, Patrick Huggenberger und Philipp Halle kamen auf je fünf Tore. Je drei Mal trafen Klaus Jetter, Kevin Laux und Tim Riekert. Je ein Mal trafen Dominik Starzmann, Tony Russo, Max Walker und Florian Trost. Trainer Starzmann setzte 24 Spieler ein, Torwart Starzmann und Andy Huynh standen je 2520 Minuten auf dem Platz, fehlten keine einzige Sekunde. Pichler spielte wie Jetter in allen 28 Spielen. Keeper Starzmann verwandelte seinen Elfer, Grauer und Huggenberger schossen je eine Fahrkarte - nur Halle sah gelb-rot. Im Bezirkspokal-Finale Alb verlor man knapp gegen den TSV Dettingen. Mit Starzmann, der professionellere Strukturen einführte, will man auch 2017 im Juni jubeln, denn alle sind vom Klassenerhalt überzeugt. Der TSV will einen sicheren Platz in der Bezirksliga Alb einnehmen.

Aufrufe: 024.6.2016, 00:00 Uhr
Südwestpresse / WOLFGANG GATTIKERAutor