2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Ist noch sein erstes Tor für den FC Schönberg schuldig: Marcel Kunstmann (l.). Hans Taken
Ist noch sein erstes Tor für den FC Schönberg schuldig: Marcel Kunstmann (l.). Hans Taken

Mit Gift, Galle und Moral

Regionalliga: Ein Sieg gegen Hertha II kann Aufsteiger Schönberg helfen, nicht in die Abwärtsspirale zu geraten

Montags werten Trainerstab und Kicker des FC Schönberg 95 immer das jüngste Spiel aus. Mal kürzer, mal länger. Am vergangenen Montag dauerte es länger. Die 2:3-Niederlage bei der TSG Neustrelitz, die beiden Gegentreffer in den Schlussminuten, das überschaubare spielerische und kämpferische Engagement der Schönberger Kicker, der fehlende Biss und Wille, unbedingt etwas Zählbares zu erreichen - all das wurde mit Hilfe von umfangreichem Bildmaterial durchleuchtet und aufgearbeitet. Zwei Erkenntnisse unterm Strich: Mehr Lust am Fußball und mehr Teamgeist müssen wieder her. ,,Jeder muss für den anderen rennen", sagt Trainer Axel Rietentiet. Aggressiver, galliger, giftiger. So soll die Spielweise sein, mit der der Regionalliga-Aufsteiger punkten soll.

Noch, so sagen sie im Schönberger Lager, sei alles im grünen Bereich. 14 Punkte auf dem Konto, ein Polster zu den Kellerkindern der Liga ist noch vorhanden. Doch die Sorge, nach dem 0:2 gegen Wacker Nordhausen und dem 2:3 in Neustrelitz, mit einer weiteren Pleite in eine Abwärtsspirale zu gelangen, die ist bei den Grün-Weißen nicht wegzureden. Bestes Mittel, erst gar nicht in einen Abstiegsstrudel zu gelangen: ein Erfolg gegen die Zweitvertretung von Hertha BSC, die am Sonntag, Anstoß 13.30 Uhr, im Palmbergstadion zu Gast sein wird.

Doch das junge Team der Hertha-Buben hat auch schon 14 Punkte auf dem Konto, trotzte Zwickau und Jena jeweils ein Remis ab, ist seit vier Spielen ungeschlagen. ,,Die Mannschaft ist eine Wundertüte", sagt Trainer Axel Rietentiet, der bei Hansa Rostock selbst ein U23-Team trainiert hat. Hertha II, eine Mischung aus A- und B-Jugend-Bundesligaspielern, aus Profis, die von der Ersten kommen und einem Stamm an festen Spielern - ,,da steckt jede Menge Qualität drin", weiß der Schönberger Coach. Qualität, die habe sein Team auch. Und die braucht es auch, kommen in den verbleibenden sechs Partien der Hinrunde doch noch hochkarätige Gegner. Mit Überraschungs-Liga-Primus und Mitaufsteiger Oberlausitz Neugersdorf, dem FSV Zwickau, dem Berliner AK und Babelsberg 03 stehen allein vier Partien gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel an. Drei Punkte gegen Hertha II, die könnten die Mecklenburger da schon gut gebrauchen, damit aus dem grünen Bereich nicht bald ein roter wird.

Aufrufe: 022.10.2015, 17:30 Uhr
Hans TakenAutor