"Mit Christian Hauk hat Veen eine gute Wahl getroffen"

Und er geht mit der Erkenntnis, dass der A-Ligist mit der Wahl seines Nachfolgers ein glückliches Händchen gehabt hat. Der neue Übungsleiter heißt Christian Hauk, und wie das Leben so spielt, man sieht sich ja nicht nur einmal auf dem Platz. "Wir kennen uns aus unserer gemeinsamen Zeit beim SSV Lütttingen", erklärt Deutz. Man hat sich damals schon gut verstanden, die Arbeit des Anderen verfolgt und für gut erklärt. Jetzt, da der eine Veen verlässt und der Andere ankommt, kreuzen sich die Wege erneut. "Mit ihm hat die Borussia eine gute Wahl getroffen", versichert Deutz noch einmal.

Das mit der Wahl dürfte dem Veener Vorstand allerdings auch nicht allzu schwer gefallen sein. In den Geschichtsbüchern der Borussia wird Hauk, inzwischen 42 Jahre alt und als Lehrer an der Gesamtschule in Xanten tätig, vermutlich auf vielen Seiten sein Foto finden können. Nach der Juniorenzeit beim TuS erlebte der gebürtige Xantener seine ersten Jahre als Senior nämlich bei der Borussia. Als 19-Jähriger ins kalte Wasser geworfen vom damaligen Trainer Dieter Müller. "Ein anderer Spieler ist wegen eines Beinbruchs ausgefallen, von da an war ich Libero", erinnert sich Hauk. Libero mit Verantwortung und Freiheiten - das hat ihn als Spieler und später auch seine Arbeit als Verantwortlicher an der Seitenlinie geprägt. "Junge Fußballer brauchen ihre Freiräume", sagt der neue Borussen-Coach, "man kann sie nicht von oben herab wie kleine Kinder behandeln." Ein Ansatz, den er auch bei einem weiteren Trainer der Moerser Zunft verwirklicht sah. "Auf meinen weiteren Stationen habe ich viel von Willi Hermanns gelernt", erinnert er sich gerne an die gemeinsamen Jahre mit dem erfahrenen Trainer aus Rheinberg, den Hauk bei seinen späteren Gastspielen in Millingen und Büderich kennenlernte. "Hermanns hat die Spieler eingebunden und ihnen Verantwortung übertragen, sich aber immer schützend vor das Team gestellt", berichtet er.

Dass ähnliches Vorgehen in Veen nicht unbedingt fehl am Platz sein könnte, sei ihm im Gespräch mit dem Vorstand schnell bewusst geworden. "Wir haben offen miteinander geredet, dass beim Aufbau einer guten Mannschaft nicht der Spaß am Fußballspiel verloren gehen darf - für die Spieler und den Trainer genauso wenig wie für die Zuschauer und die Mitglieder des Vereins." Als Aktiver der Borussia darf Hauk auf dritte Plätze in der Liga verweisen, da ging es mehrfach nur knapp am Aufstieg vorbei. Nicht die Option, an der er künftig gemessen werden wird. "Wir wollen uns etablieren, gerne im oberen Bereich mitspielen, dabei aber nicht vergessen, dass immer noch die Kameradschaft und das Vertrauen im Vordergrund steht." Hört sich altbacken an, trifft aber genau die Stimmung und Erwartung der Borussia. Die erste Maßnahme des neuen Trainers: In der neuen Spielzeit werden die A-Junioren des Clubs einmal pro Woche zum gemeinsamen Training mit der ersten Mannschaft gebeten.

Hauk hat bei seiner Rückkehr an den Halfmannsweg neue Spielfelder mit modernem Kunstrasen vorgefunden. So manches Gesicht aber, das ihm rund um die beiden Plätze begegnete, war ihm noch aus früheren Tagen bekannt. "Ich kenne tatsächlich noch einige aus meiner aktiven Zeit", freut er sich.

Und so gänzlich fremd ist ihm die aktuelle Mannschaft der Borussia auch nicht. Dennis Tegeler, Daniel Müller, die Torhüter Dennis Laakmann und Jos Hennemann kennt Hauk bereits von früheren Stationen - die übrigen wird er bald kennenlernen. "Bislang habe ich erst ein Spiel der Borussia gesehen, aber das wird sich natürlich bald ändern", versichert er.

Außerdem, Ulf Deutz wird ihm natürlich auch noch den ein oder anderen Tipp noch mit auf den Weg geben.