Zwar standen bereits 22 Minuten auf der Uhr, als Sina Hübner den Torreigen des Regionalligisten eröffnete, doch schon zuvor hatten sich die Solingerinnen viele klare Einschussmöglichkeiten herausgespielt und durchweg überhastet vergeben. Hilgen hatte vom Anpfiff an dem - trotz hochsommerlicher Temperaturen - sehr laufintensiven Spiel der Eintracht wenig entgegen zu setzen. Auch, weil das neue Spielsystem der Eintracht bereits im ersten Testspiel so hervorragend funktionierte. Was Michael Sagorski natürlich freute. "Man sieht ja, dass wir unser Spiel etwas verändert haben. Wir setzen ab sofort nicht mehr auf eine verstärkte Defensive und ein schnelles Konterspiel, sondern wir wollen das Geschehen auf dem Platz jetzt selber aktiver gestalten", erläuterte der neue Coach. "Gegen Hilgen funktionierte das bereits sehr gut. Ob uns das auch gegen stärkere Gegner gelingt, werden wir schon kommende Woche sehen, wenn wir beim Ligakonkurrenten GSV Moers testen werden." Besonders das Angriffsspiel ist jetzt viel variabler. Die Zeiten scheinen vorbei, wo die gesamte Verantwortung auf den Schultern von Nicole Päpke lag. Auch ohne ihre Torjägerin, die zu Beginn auf der Bank saß, erhöhten Mülkye Defli mit Distanzschuss (30.), Nuccia Di Nisi (31.), Sarah Stroot mit Doppelpack (35./42.), Larah Ludwig (37.) und Hübner (44.) bis zum Pausenpfiff auf 7:0.
Zur zweiten Halbzeit brachte Sagorski Päpke und Andrea Rohrbach-Kerl - und beim Stande von 8:0 (56. Di Nisi) - Klaudia Michna. Der Neuzugang vom ehemaligen U17-Niederrheinligisten TSV Aufderhöhe wirbelte sofort die Hilgener Abwehr gehörig durcheinander. Und nachdem Stroot das 9:0 erzielt hatte , bewies die 17-Jährige mit einem Doppelpack (64./66.) sowie dem 14:0 (81.) auch gleich ihre Torgefährlichkeit.
Sagorskis wichtigster Neuzugang blieb dagegen 90 Minuten lang beschäftigungslos. Verena Korm, über Recklinghausen und Köln zurück zur Eintracht gekommen, verlebte im Tor einen extrem ruhigen Nachmittag. Nur ein Mal musste Korm eingreifen, bei einem der wenigen Male, in denen Hilgen nicht nur in die Hälfte der Solingerinnen kam, sondern auch in Strafraumnähe.
"Für das erste Testspiel war das okay." Sagorski mochte den Kantersieg seiner Mannschaft nicht überbewerten. Ein Sonderlob sprach der neue Trainer seinem offensiven Mittelfeld aus: "Was Julia Nowack und Sina Hübner gespielt haben, war sehr gut."