2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Peilen mit dem SVW Platz zwei an: Chefcoach Djuradj Vasic (li.) und Co-Trainer Ermin Melunovic.	Foto: rscp / Rene Vigneron
Peilen mit dem SVW Platz zwei an: Chefcoach Djuradj Vasic (li.) und Co-Trainer Ermin Melunovic. Foto: rscp / Rene Vigneron

Mission Platz zwei, Teil eins

SVW will in Griesheim eigenen Ansprüchen gerecht werden +++ Barletta: SVW nominell das beste Team

Wiesbaden. Dem Druck trotzen und nur den Blick auf das eigene Ziel richten. Für die Fußballer des SV Wiesbaden beginnt mit der Partie auf dem Kunstrasen des Drittletzten Viktoria Griesheim (Sa., 14.30 Uhr) die heiße Hessenliga-Phase. Mit dem erklärten Anspruch, im Schlussklassement noch Rang zwei zu erreichen. Der würde Aufstiegsspiele in Richtung Regionalliga garantieren.

Trainer Djuradj Vasic, dessen Vertrag kürzlich für die Saison 2015/16 verlängert wurde, geht angesichts der starken Konkurrenz (siehe Infokasten) von 60 Punkten plus X aus, um tatsächlich Zweiter zu werden - eine gigantische Aufgabe bei derzeit 34 Zählern und nur noch zwölf ausstehenden Begegnungen. Daneben wird die heutige Begehung des Helmut-Schön-Sportparks mit Regionalliga-Geschäftsführer Sascha Döther Aufschlüsse liefern, wie das Areal für den eventuellen Aufstieg präpariert werden kann.

Ohne Hübner und Banouas

"In der vergangenen Saison haben die ersten Vier kein Interesse am Aufstieg gezeigt. Diesmal ist es ganz anders. Das sorgt für Spannung und rückt die Liga ins Blickfeld. Wir müssen an uns glauben und mit Überzeugung spielen. Das Spiel in Griesheim wird zeigen, ob wir uns nach oben orientieren können", umreißt Vasic die Lage. Im Vorfeld hat er nichts dem Zufall überlassen. Durch die Winterzugänge Nassim Banouas (fällt in Griesheim aber aufgrund einer Entzündung im Fersenbereich aus), Rene Schwall, Raffael Grigorian, Toni Reljic und Adnan Kizilgöz ist der Kader ausgewogener besetzt. Ausfälle, wie der von Kapitän Chris Hübner (Kreuzbandblessur), können nunmehr besser kompensiert werden.

Daneben hat Vasic das Trainingspensum erhöht. Von Dienstag bis Sonntag ist inklusive des wöchentlichen Punktspiels Fußball angesagt. Den Standard mit fünf Übungseinheiten pro Woche will der Serbe zumindest für die nächsten acht Wochen aufrechterhalten. Um zu sehen, wie die Spieler ungeachtet von Beruf und Studium in der Lage sind, höhere Belastungen zu stemmen. Doch zunächst gilt es, den Griesheimer Widerstand zu brechen. "Alle Fachleute wissen, dass der SV Wiesbaden qualitativ die beste Truppe hat. Da liegt es auf der Hand, dass die Gegner besonders motiviert sind. Andererseits machen wir uns nichts vor. Der SVW ist nicht unsere Kragenweite. Doch wir stecken unten im Schlamassel und müssen jetzt auch gegen Stärkere punkten", sieht Angelo Barletta (38) sein Team unter Zugzwang. Griesheims Zweitliga-erprobter Coach hat sich in der Vorbereitung in Form gebracht, um im Liga-Finish auch auf dem Platz zum Klassenerhalt beitragen zu können. Zudem verstärken drei Japaner das Aufgebot und weiterhin Ex-SVWler Mario Barusic, der sich laut Barletta prima eingefunden hat. Und nicht zuletzt steht Offensiv-Ass Kevin Olali nach kurierter Verletzung wieder zur Verfügung.

Beim Sportverein deutet derweil einiges darauf hin, dass die Elf beginnt, die beim 4:0 im Test über Wirges eine Stunde hervorragend spielte und harmonierte. Wobei sich der im Abwehrzentrum eingesetzte Ferhat Gündüz mit einem Bluterguss im Bereich der Sohle herumplagt.

Die Ambitionen der Anderen

- RW Hadamar (2./37 Punkte), Pressesprecher Hans Reichwein: "Im Hinblick auf die Aufstiegsspiele für den Zweiten wollen wir zumindest die Möglichkeiten nach oben einmal abklopfen und unsere Sportanlage in Augenschein nehmen lassen. Wenn alles mit kleinen Nachbesserungen zu machen wäre, würden wir das sicher in Angriff nehmen. Nicht aber, wenn es mit gewaltigen Investitionen verbunden wäre. Ob wir Zulassungsunterlagen zur Regionalliga einreichen, hängt vom Ergebnis der Besichtigung ab. Finanziell haben wir einen Hauptsponsor und weitere Förderer im Rücken."

- Bayern Alzenau (3./35), (Stadion aufgrund dreijähriger Regionalliga-Zugehörigkeit vorhanden), Vorstandsmitglied Andreas Trageser: "Wir sind schuldenfrei, werden definitiv die Unterlagen einreichen. Derzeit stammen 18 unserer 24 Kaderspieler aus der eigenen Jugend. Unser Neuzugang Noah Michel, der bei Eintracht Frankfurt und zuletzt bei Jahn Regensburg gespielt hat, passt als 19-Jähriger bestens rein. Den Kurs mit den Jungen behalten wir auch im Fall des Aufstiegs bei."

- TSV Lehnerz (4./34), Fußball-Vorstand Detlev Höpfner: "Wir wollen auf jeden Fall die Lizenz für die Regionalliga beantragen. Die Begehung unserer Anlage, auf der 2500 bis 3000 Zuschauer Platz finden, steht aber noch aus, sodass die baulichen Maßnahmen nicht abzusehen sind. Zu Risikospielen müssten wir wohl ins Fuldaer Stadion ausweichen. In finanzieller Hinsicht können wir auf einen Sponsoren-Pool bauen."

Aufrufe: 026.2.2015, 11:00 Uhr
Stephan NeumannAutor