Einer der Remscheider Spieler sorgte übrigens ungewollt für Schmunzeln im Saal. Als festgestellt wurde, dass er in dieser Saison bereits zum zweiten Mal verhaltensauffällig und vor die Kammer zitiert worden sei, war der Kicker geradezu verblüfft. Daran könne er sich nicht erinnern. Wäre dieser Umstand nicht traurig, hätte er sich wenig später bald einen Comedy-Preis verdient, als er seine Amnesie treuherzig damit begründete: "Ich bin eben sehr vergesslich . . ."
Sehr genau konnten sich die Beteiligten im zweiten Fall an die Vorkommnisse beim A-Liga-Spiel der SG Hackenberg gegen die TG Hilgen erinnern. Allerdings auf unterschiedliche Art und Weise. Wegen wiederholten Betretens des Spielfeldes - die Rede war von "zwischen fünf und zehn Metern" - wurde TGH-Coach Christian Hausmann vor die Kammer zitiert. Schiedsrichter Bernd Herbeck hatte Hausmann hinter die Umzäunung verbannt.
Herbeck selber hatte die Situationen in seinem letzten Spiel als Unparteiischer nicht wahrgenommen, wohl aber sein Assistent Frank Tammschick, der zugleich Vorsitzender des Fußballkreises ist und als Assistent an der Linie stand. Tammschicks Aussagen bestritt Hausmann jedoch vehement. Er bekam Schützenhilfe von seinem Vereins- und Trainerkollegen Sven Riechmann: "Unser Trainer war auf dem engen Hackenberger Platz höchstens mal einen Schritt auf dem Feld. Sowas passiert. Dafür hat ihn Tammschick aber hysterisch angeschrien. So was habe ich noch nie erlebt, das war absolut respektlos." Ende vom Lied: Die Kammer sprach Hausmann wegen des Verdachts des unsportlichen Verhaltens frei. Die Aussagen von Tammschick seien glaubhaft, könnten aber nicht bewiesen werden.
In einem zugleich verhandelten dritten Verfahren wurde der diesmal "geständige" TGH-Coach Christian Hausmann wegen einer Beleidigung des Schiedsrichters im Spiel gegen den SSV Bergisch Born dagegen zu einer Geldstrafe von 100 Euro verdonnert.