2024-05-10T08:19:16.237Z

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Michael Hutzler am Rande des Testspiels gegen Cagrispor vom Wochenende: Es wird seine letzte Wintervorbereitung mit der SpVgg Jahn Forchheim sein. F: Zink
Michael Hutzler am Rande des Testspiels gegen Cagrispor vom Wochenende: Es wird seine letzte Wintervorbereitung mit der SpVgg Jahn Forchheim sein. F: Zink

Michael Hutzlers Zeit in Forchheim läuft im Sommer ab

Die SpVgg Jahn sieht sich für die kommende Saison nach einem neuen Trainer um

Die SpVgg Jahn Forchheim und Trainer Michael Hutzler werden nicht gemeinsam in die kommende Saison gehen. Das teilte der Landesligist am Wochenende mit.

Die Lust auf Fußball, sagt Michael Hutzler, habe ihn wie üblich nach dem Jahreswechsel heimgesucht. Seit Sommer 2010 ist der 47 Jahre alte Familienvater aus Ebermannstadt bereits für die Geschicke der Sportvereinigung zuständig und ein unbändiger Tatendrang sein ständiger Begleiter. Hutzler moderierte zu Beginn seiner Amtszeit einen Generationsumbruch, formte die spätere Bayernliga-Vizemeistermannschaft, verzichtete auf einen Teil seiner Aufwandsentschädigung und akzeptierte doch den vernunftgesteuerten Weg des Vereins, sich für die Regionalliga finanziell nicht zu verheben.

Als das über diese Spielzeiten gegossene Fundament im Frühsommer 2015 jäh zerbröselte, weil Akteure eben andernorts Perspektiven ohne Einschränkung geboten bekamen, stand Michael Hutzler zu seiner Zusage. Der zweite, unvorsehbare Umbruch bescherte dem Trainer ein fortwährendes personelles Puzzlespiel auf der Suche nach der verloren gegangenen Balance und mündete in den bitteren Abstieg in die Landesliga. Wieder hatte Hutzler im Frühjahr ein Signal gesetzt und vorzeitig verlängert.

Wäre es nach ihm gegangen, sollte dieses Ritual jetzt 2017 fortgeführt werden. Die Aussicht, die bislang einzige Kerbe einer makellosen Vita mit der Rückkehr in die Bayernliga auszumerzen, treibt den 47-Jährigen vielleicht mehr denn je an. "Ich erkenne beim Micha keine Anzeichen, dass sich Routine einschleift. Er brennt", konstatierte Vorstandsmitglied Uwe Schüttinger kurz vor Weihnachten. Mit Abstrichen liegt der talentierte aktuelle Jahrgang auf Tabellenplatz 2 im Soll.

Dennoch darf Hutzler über den Sommer hinaus nicht weitermachen, wie aus einer knappen Pressemitteilung der um René Hofmann und Mesut Kimiz erweiterten Teamleitung hervorgeht. "Für mich war es nach unserem langen gemeinsamen Weg menschlich eine besonders schwere Entscheidung. Meine Einschätzung, was Engagement und inhaltliche Arbeit unseres Coaches angehen, ist unverändert positiv", sagt Uwe Schüttinger, "aber wir wollen zur kommenden Saison neue Reize setzen, den Spielern eine andere Ansprache und Ausrichtung mitgeben. Es ist aus unserer Sicht der richtige Zeitpunkt, nachdem wir hoffentlich noch ein letztes gemeinsames Ziel gemeistert haben."

Mit potenziellen Kandidaten für die Nachfolge sei noch nicht gesprochen worden Hutzler, der am Freitag vor dem Mannschaftstraining im Gespräch informiert wurde, zeigt sich getroffen und naturgemäß anderer Meinung. "Schade. Ich habe keine Abnutzung gespürt und wäre bereit gewesen." Nach einer "unruhigen Nacht" aber mussten die Emotionen wieder dem sportlichen Fokus im Trainingsbetrieb weichen. "Es ist jetzt meine Aufgabe, das Ego zurückzustellen und alle Energie für den Mannschaftserfolg einzubringen. Das bin ich allein auch meinen Jungs schuldig, von denen ich immer vollen Einsatz verlange", äußert sich Hutzler, der seine Trainerlaufbahn ohne Pause fortsetzen und eine neue Herausforderung suchen will, kämpferisch.

Aufrufe: 030.1.2017, 06:01 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor