2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Hohentengens Michael Rist (links) schirmt den Ball gegen Mengens Lucas Mücke ab. Archiv-Foto: Thomas Warnack
Hohentengens Michael Rist (links) schirmt den Ball gegen Mengens Lucas Mücke ab. Archiv-Foto: Thomas Warnack
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Michael Arndts Fairplay wird nicht belohnt

Fußball-Szene regional: Abstiegskampf in der Fußball-Bezirksliga

Verlinkte Inhalte

Bad Saulgau / sz - Keinen guten Start in die Restrunde erwischte der SV Hohentengen am Sonntag. 2:3 hieß es am Ende gegen den SV Ebenweiler, der Vorsprung auf die Abstiegszone ist ein bisschen geschrumpft. "Unglücklich"", befand Hohentengens Trainer Franz-Peter Scherer in der Rückschau der Partie. "Wir waren im Spiel auf Augenhöhe, Ebenweiler war in der ersten Halbzeit etwas besser, wir waren im zweiten Abschnitt am Drücker." Zu allem Unglück habe der Schiedsrichter dann auch noch einen schlechten Tag erwischt. "Aber das passiert jedem mal." Und dass am Ende die Fairplay-Aktion von Angreifer Michael Arndt nicht belohnt wurde, tat ein Übriges. Arndt hatte zum 3:2 für die Gastgeber getroffen, als er gegenüber dem Schiedsrichter zugab, den Ball mit der Hand gespielt zu haben.

"Es war ein langer Ball und ich habe reflexartig den Ball mit der Hand mitgenommen und das Tor erzielt", erinnert sich Michael Arndt selbst an die Szene. "Der Schiri hat das Tor dann zunächst gegeben und mich dann aber gefragt, auch weil es natürlich Proteste gab", erzählt Arndt. "Ich habe es dann zugegeben und es war für mich klar, dass ich das tue. Schließlich will ich nicht, dass ich mit einem schlechten Ruf dastehe." Da er selbst seit kurzem Schiri sei, sei das umso wichtiger, so Arndt. Umso bitterer für Arndt und den SV Hohentengen, dass sein Team am Ende ganz ohne Punkt dastand, denn Maximilian Gindele erzielte das 3:2 für die Gäste. "Leider eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters, das Tor zu geben. Außerdem hätten wir kurze Zeit später noch einen Elfmeter kriegen müssen", erinnert sich Arndt.

Irgendwie passte das auch ins Bild der nicht ganz optimalen Vorbereitung der Hohentengener, die seit dem 20. Januar wieder im Training sind. "Wir haben 16 Trainingseinheiten und vier Vorbereitungsspiele mit zwei Siegen und zwei Niederlagen bestritten. Im Training waren im Schnitt 17 Spieler anwesend", sagt Franz-Peter Scherer. Da aber einige Leistungsträger verletzt waren oder sind, berufs- oder studienbedingt nicht am Training teilnehmen konnten oder schlichtweg krank waren, grenzte sich der Kader schnell ein. "David Gebhart fehlt wegen einer Handverletzung, Michael Arndt konnte, weil er verletzt und krank war, nur selten trainieren, Martin Löffler macht seinen Techniker und fehlt deshalb, auch am kommenden Wochenende gegen Krauchenwies, und Manuel Heinzler fällt mit einer Fußverletzung aus. Das können wir nicht mit unserer zweiten Mannschaft auffangen. Insgesamt ist unser Kader zwar wieder breiter, aber der zweite Anzug muss noch zulegen, ist aber schon weiter als einige Leistungsträger der Vorrunde", sagt Scherer. In der Winterpause stießen Torhüter Patrick Leichtle (SF Hundersingen) und David Löffer nach eineinhalb Jahren Auslandsaufenthalt und Verletzung zum Kader.

Vorrangiges Ziel ist der Klassenerhalt. Scherer rechnet vor: "Zehn Siege, zehn Unentschieden und zwölf Niederlagen war die Planung für diese Saison. Bislang stehen wir bei 5 - 6 - 9. Wir haben also noch zwölf Spiele Zeit,unser Ziel zu erreichen. Damit hätten wir am Ende 40 Punkte auf dem Konto." Scherer will zunächst die Defensive stabilisieren. Erst einmal spielte Hohentengen zu null, beim 1:0-Sieg gegen Krauchenwies. Just zum FCK führt die Reise am kommenden Wochenende. "Das wird ein ganz schweres Spiel, aber es ist ein Derby und in dieser Saison haben wir bislang alle Derbys gegen Krauchenwies, Bad Saulgau und Mengen gewonnen. Die Jungs scheinen da besonders motiviert." Scherer lobt vor allem das starke Pressing und die gute Raumaufteilung des Gegners. "Ich habe den FCK schon einige Male gesehen und Georg Fotiou hat das sehr gut hingekriegt", lobt Scherer den FCK-Kollegen. "Dazu kommen mit Felix Liehner, Patrick Vogler und Timmy Rauser vorne sehr starke Spieler und die Routiniers wie Alex Reutter, Tamo Bausback und Markus Heberle machen das natürlich auch sehr gut."

Scherer will mit seiner Mannschaft auch die Flexibilität im Angriff steigern. "Das führt hoffentlich dazu, dass wir mehrere Spieler in die Torschützenliste bringen. Hier sind wir zu leicht auszurechnen, da 90 Prozent unserer Tore Michael Arndt geschossen hat. Er hat aber noch Trainingsrückstand." Ein weiteres Ziel sei es, einige Spieler fit zu bekommen, wie David Löffler und Spieler, die sich im Auslandssemester befinden, wie Dominik Kramer, den wir im April zurückerwarten."

Scherer selbst weiß noch nicht, wie es mit ihm in der kommenden Saison weitergeht. "Die Arbeit mit den Spielern und die Zusammenarbeit mit der Abteilungsleitung ist gut. Alle wissen, um was es geht. Aber die ersten Spiele sind der Gradmesser und danach wird entschieden. Es ist weiter eine Herzensangelegenheit für mich, dass ich Trainer beim SV Hohentengen bin. Ich will aber nicht der Sargnagel zur Kreisliga A sein. Andreas Remensperger ist der optimale Co-Trainer und immer nah dran und auch dabei. Grundsätzlich will ich auch in der nächsten Saison am Steuer stehen. Die Zeit wird zeigen, ob dies so auch bleibt." In Sachen Abstieg schreibt Scherer noch keine Mannschaft ab, auch nicht die SG Hettingen/Inneringen. "Mit Alex Failer haben sie wieder einen erfahrenen Trainer, der das Umfeld und die Liga kennt."

Scherer hofft, dass es keinen Absteiger aus der Landesliga in die Bezirksliga gibt. "Dann steigen hoffentlich nur zwei Teams in die Kreisliga A ab und der Drittletzte muss in die Relegation. Deshalb gilt es, auch dem SV Uttenweiler die Daumen zu drücken, uns auf uns zu konzentrieren und die Punkte gegen den Abstieg zu holen."

Aufrufe: 07.3.2017, 22:26 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Marc DittmannAutor