2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Garchings Robert Rohrhirsch unterzieht hier die Hose von Kevin Stoiber einem Reißtest. Die Meringer waren nicht nur „textil“ stärker, sondern gewannen im Pokal gegen den Regionalligisten mit 4:3.  Foto: Peter Kleist
Garchings Robert Rohrhirsch unterzieht hier die Hose von Kevin Stoiber einem Reißtest. Die Meringer waren nicht nur „textil“ stärker, sondern gewannen im Pokal gegen den Regionalligisten mit 4:3. Foto: Peter Kleist

Mering sorgt für eine Sensation

Der Landesligist kegelt den Regionalligisten Garching aus dem Wettbewerb – und das verdient +++ Für Gundelfingen ist das Thema Pokal erledigt

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Für den Landesligisten SV Mering geht das Abenteuer Verbandspokal weiter. Die Truppe von Trainer Sascha Mölders warf den Regionalligisten VfR Garching mit 4:3 aus dem Wettbewerb – und sorgte damit gegen den um zwei Klassen höher spielenden Gegner für eine Sensation. Den Meringern spülte dieser Sieg auch noch 300 Euro von Lotto Bayern in die Vereinskasse, die Sylvia Fischer von der Lotto-Bezirksstelle überreichte. Das Thema Pokal ist für den FC Gundelfingen nach zwei Quali- und zwei Hauptrunden-Spielen für diese Saison abgehakt. Im Duell mit dem Regionalligisten FC Memmingen zogen die Grün-Weißen mit 1:4 (1:3) den Kürzeren – und geizten dabei nicht mit Geschenken für die Allgäuer.

SV Mering – VfR Garching 4:3
Sascha Mölders konnte sehr zufrieden mit seiner Mannschaft sein – und nach den 90 Minuten und dem Weiterkommen hatte sich auch der Ärger des Profis wieder ein bisschen verzogen. Denn nach 17 Minuten schien Mölders an der Seitenlinie fast zu explodieren. Grund war das 0:1 durch Stefan de Prato, der eine Kopfballvorlage seines Bruders Florian eindeutig mit der Hand ins Tor bugsiert hatte. Schiedsrichter Luca Beretic gab den Treffer, fragte zudem beim Schützen nach und entschied dann endgültig auf Tor. „Unfassbar, wenn du ein Sportsmann bist, dann gibst du zu, dass du den mit der Hand gespielt hast. Dafür habe ich kein Verständnis“, tobte Mölders an der Seitenlinie. Vergeblich, es blieb beim 0:1. Doch bald sollte sich die Miene des MSV-Trainers, der viele Aktionen lautstark kommentierte und Anweisungen gab, aufhellen. Denn die Meringer hielten mit dem Regionalligisten bestens mit, ein Klassenunterschied war keinesfalls zu sehen. Und der MSV bestrafte dann auch die Nachlässigkeiten des ab und an zu pomadig auftretenden Gegners. Zweimal schalteten die Meringer nach katastrophalen Fehlpässen der Garchinger blitzschnell um, zweimal schlug es dann im Gehäuse der Oberbayern ein. In der 23. Minute war es Manuel Müller der nach einem klasse Pass von Stefan Wiedemann auf und davon ging und Torhüter Arben Kuqi beim 1:1 keine Chance ließ. Nur vier Minuten später nahezu eine Kopie dieses Treffers – nur schickte diesmal Müller Harald Kerber auf die Reise und auch der blieb vor dem Tor eiskalt und netzte zum 2:1 für die Hausherren ein.
Vom Regionalligisten kam auch in der Folge wenig, gefährlich wurde es vor dem Meringer Tor nur ganz selten, Torhüter Sebastian Hollenzer musste kein einziges Mal eingreifen. Aber auch auf der Gegenseite hatte Arben Kuqi wenig zu tun, von drei Bällen, die in Richtung seines Tores kamen, waren eben zwei drin.
Nach dem Seitenwechsel mühte sich Garching etwas mehr, ohne aber zu einer deutlichen Überlegenheit zu kommen. In manchen Phasen wurde es auch nickliger – insgesamt sahen mit Wiedemann, Müller, Bauer und Kerber vier Meringer die Gelbe Karte vom sehr umsichtig leitenden Luca Beretic. Das Spiel wurde insgesamt unterhaltsamer, denn Garching zeigte nun etwas mehr Zug zum Tor. Und die Oberbayern belohnten sich in der 52. Minute mit dem 2:2 – wieder war Stefan de Prato der Torschütze,. Diesmal war es ein regulärer Treffer, Niklas Bauer hatte die Flanke von Alexander Rojek nicht verhindern können und de Prato schob sicher ein. Als in der 69. Minute der Garchinger Stürmer dann mit seinem dritten Treffer den Regionalligisten erneut in Führung schoss, schien die Partie gelaufen. Wieder war eine Flanke dem Treffer vorausgegangen. Wer aber geglaubt hatte, die Meringer würden nun die Köpfe hängen lassen, der sah sich getäuscht. Der MSV setzte nach und kam noch einmal zurück. In der 78. Minute ließ Maximilian Obermayer die in weiß spielenden Meringer wieder jubeln – er machte nach starker Vorarbeit von Kevin Stoiber mit einem unhaltbaren Schuss ins lange Eck das 3:3.
In den letzten zehn Minuten gab es noch Chancen auf beiden Seiten, und als sich die rund 120 Zuschauer schon auf das Elfmeterschießen einstellten, schlug Harald Kerber zu. In der 88. Minute war er nach einem Eckball von Wiedemann zur Stelle, schoss den Ball ins kurze Eck, wo ein Garchinger zwar noch zu klären versuchte, der Linienrichter aber sofort auf Tor entschied.
Schiedsrichter: Beretic (TSV Friedberg) – Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Stefan de Parto (17.), 1.1 Müller (21.), 2:1 Kerber (24.), 2:2 Stefan de Prato (53.), 2:3 Stefan de Prato (69.), 3:3 Obermeyer (78.), 4:3 Kerber (88.)


Allein gegen drei: Memmingens David Anzenhofer (in rot) setzte sich gegen (von links) Torhüter Soma Orban, Christoph Schnelle und Fabio Kühn durch und erzielte an alter Wirkungsstätte das 3:1 für den FC Memmingen. Foto: Walter Brugger

FC Gundelfingen – FC Memmingen 1:4
„Die drei Tore in der ersten Halbzeit haben wir ja wieder mehr oder weniger selbst aufgelegt“, meinte FCG-Coach Francisco Copado hinterher, „und wenn wir selbst unsere Chancen hatten, haben wir die wieder liegen lassen.“ Und damit meinte er nicht nur den Elfmeter, bei dem Manuel Müller nach 40 Minuten den Ball an die Memminger Querlatte setzte.
Das 0:1 durch Fabian Krogler nach sechs Minuten steckte der FCG noch gut weg und kam schnell zum Ausgleich. Beim Schuss von Stefan Winkler wurde die Kugel abgefälscht und landete auf dem Schlappen von Daniel Wiener, der mit dem 1:1 wieder seine Torgefährlichkeit aufblitzen ließ. „Dann haben wir aber zwei schöne Tore folgen lassen“, meinte Memmingens Coach Stefan Anderl mit einem Augenzwinkern. Wohlwissend, dass ausgerechnet die Ex-Gundelfinger Stefan Schimmer (17.) und David Anzenhofer (37.) bei ihren früheren Mitspielern reichlich Freiraum gewährt bekamen. Beide durften nach Eckbällen von Branko Nikolic unbedrängt zum Kopfball hochsteigen und das Ergebnis auf 1:3 stellen. „Wenn dann Müller trifft, wird es sicher noch einmal enger“, meinte Anderl hinterher. Sein Keeper Fabio Zeche hatte zuvor Mario Laubmeier abgeräumt und nicht nur den Elfmeter verursacht, sondern auch dafür gesorgt, dass Laubmeier noch vor dem Pausenpfiff ausgetauscht werden musste.
„Obwohl wir eine sehr gute erste Halbzeit gespielt haben, lag Memmingen deutlich vorne. Der Unterschied lag letztlich im körperlicheren Spiel und der Konsequenz im Abschluss“, lautete die Analyse von FCG-Coach Copado. Solche Chancen, wie sie etwa Bernd Scheu noch in der ersten Halbzeit zugestanden bekam, hatten die Gundelfinger nach dem Seitenwechsel nicht mehr. Und mit dem 1:4 durch den eingewechselten Stefan Heger (78.) war die Partie und Pokalsaison für den FCG endgültig gelaufen.
Schiedsrichter: Wildegger (FSV Wehringen) – Zuschauer: 480
Tore: 0:1 Krogler (6.), 1:1 Wiener (14.), 1:2 Schimmer (17.), 1:3 Anzenhofer (37.), 1:4 Heger (78.)
Besonderes Vorkommnis: Manuel Müller (FC Gundelfingen) verschießt Foulelfmeter (40.)


Aufrufe: 024.8.2016, 21:41 Uhr
Augsburger Allgemeine / Kleist, wabAutor