2024-04-25T14:35:39.956Z

Totopokal
Premierentitel perfekt: der 1. FC Schweinfurt 05 krönt sich zum Bayerischen Pokalsieger. : Megapix
Premierentitel perfekt: der 1. FC Schweinfurt 05 krönt sich zum Bayerischen Pokalsieger. : Megapix

Premierentitel perfekt: Schweinfurt löst DFB-Pokalticket

Bayerischer Totopokal - Finale: 2009, 2010, 2011, 2013 und 2017: Wacker Burghausen scheitert auch bei seiner fünften Finalteilnahme

Der 1. FC Schweinfurt 05 holt den Titel im Bayerischen Totopokal 2017 und steht somit in der Hauptrunde des DFB-Pokals. Gegen eine nur in Halbzeit eins gefährliche Wacker-Mannschaft setzten sich die "Schnüdel" am Ende hochverdient durch. Der goldene Pokalsieg-Treffer fiel in Minute 65 nach einem platzierten Schuss ins kurze Eck von Steffen Krautschneider.


SV Wacker Burghausen – 1. FC Schweinfurt 0:1 (0:0)
Der 1. FC Schweinfurt 05 hat's gepackt - und zwar gleich im ersten Anlauf. Während der SV Wacker Burghausen auch bei seiner fünften Bayerischen Pokalfinalteilnahme am Titelgewinn scheiterte - bis zur Einführung der Regionalliga Bayern berechtigte zwischenzeitlich ja auch Platz zwei im Bayerischen Cup zum Einzug in den DFB-Pokal - haben sich die "Schnüdel" ihren Traum vom Pokalsieg erfüllt. Der FC 05, der ab der kommenden Spielzeit alles auf Profifußball ausgerichtet hat, feiert zum allerersten Mal den Gewinn des Bayerischen Totopokals und freut sich im DFB-Pokal 2017/18 auf ein Duell mit den ganz Großen, samt garantierten Einnahmen per TV-Gelder und Antrittspämie in sechsstelliger Höhe. Und das auch vollkommen verdient, weil die "Schnüdel" den zweiten Durchgang mit all ihrer Cleverness bestimmt haben und die konterstarken Wackerianer einfach nicht mehr zur Entfaltung kommen ließen. Dabei begann der denkwürdige FC 05-Nachmittag nicht nach Wunsch für die Unterfranken. Burghausen erwischte den besseren Start in eine erste Halbzeit ohne Tore, aber mit viel Herz, Leidenschaft und großem Einsatz. Der SV Wacker Burghausen und der 1. FC Schweinfurt 05 duellierten sich im ersten Durchgang auf Augenhöhe - mit leichten Vorteilen für die Wackerianer, die etwas mehr vom Spiel, die Mehrzahl an Zweikämpfen gewannen und auch die etwas gefährlicheren Torgelegenheiten auf ihrer Seite hatten. Per Distanzfreistoß feuerte der scheidende SVW-Kapitän Christoph Burkhard ein Geschoss auf den "Schnüdel"-Kasten, Zentimeter drüber (24.). Und wenig später köpfte der aufgerückte Daniel Hofstetter eine Burkhard-Eckballhereingabe wuchtig allerdings viel zu unplatziert genau auf Gästekeeper David Paulus (32.).

Schweinfurt versteckte sich schon im ersten Durchgang keineswegs, kam durch Christopher Kracun zu einer echten Topchance - ebenfalls zu unplatziert genau in die Arme von Miha Tetickovic (19.). Aber Halbzeit zwei stand ganz im Zeichen der Gäste, die ebenfalls Power-Fußball zeigten und sich in jeden Zweikampf schmissen. Der goldene Treffer fiel in Minute 65 dann aber eher unspektakulär. Aus 22 Metern halblinks zog Steffen Krautschneider einfach mal ab, und versenkte seinen platzierten Schuss neben den kurzen Pfosten, so eben an SVW-Keeper Miha Tetickovic vorbei, der Alex Eiban ersetzte. Die etatmäßige Nummer eins wurde von Coach Patrick Mölzl nicht aufgeboten. Der Schlussmann wechselt in wenigen Wochen schließlich von den Wackerianern zum 1. FC Schweinfurt 05. Dieser Belastungsprobe wollte der Trainer seinen Schützling dann doch nicht aussetzen. In der Schlussphase war Schweinfurt dem zweiten Treffer deutlich näher als Wacker dem Ausgleich. Der SVW knickte in dieser wichtigen Phase leistungsmäßig weg. Schweinfurt zeigte sich nervenstark, und wickelte die Schlussminuten - total Herr der Lage - ab. "Wir können stolz sein auf unsere Leistung sein, auf die wir die letzten drei, vier Wochen hingearbeitet haben. Am Ende hätte die Partie auch höher ausfallen können, wenn wir unsere Chancen am Schluss genutzt hätten", so FC 05-Erfolgscoach Gerd Klaus. Wacker-Coach Patrick Mölzl hingegen war die Enttäuschung über die verpasste Chance auf hohe DFB-Pokaleinnahmen deutlich anzumerken. Die wiederum hätte der Verein nach der geplanten Umstellung von Profi- auf Amateurbedingungen sehr gut gebrauchen können. Mölzl attestierte sich selbst und den Seinen nach dem erneuten Pokalfinal-K.o. "eine Leere" mentaler Art. "Einfach nur bitter. Im ersten Durchgang sind wir dreimal alleine aufs Tor zugelaufen. Und im zweiten Durchgang fangen wir uns nen Konter ein. Richtig bitter."
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen) - Zuschauer: 2.584
Tor: 0:1 Steffen Krautschneider (65.)


SV Wacker Burghausen: Miha Tetickovic, Christoph Rech, Christoph Burkhard, Daniel Hofstetter, Moritz Moser, Benjamin Kindsvater (81. Christoph Bann), Philipp Knochner, Muhamed Subasic, Stefan Wächter (70. Christoph Popp), Juvhel Tsoumou, Marius Duhnke - Trainer: Patrick Mölzl
1. FC Schweinfurt 05: David Paulus, Herbert Paul, Marco Janz, Philip Messingschlager, Kevin Fery, Marius Willsch (91. Marino Müller), Steffen Krautschneider (93. Johannes Bechmann), Lukas Billick, Christopher Kracun (61. Nikola Jelisic), Marco Haller, Adam Jabiri - Trainer: Gerd Klaus



Vorschau - das Pokalfinale:


SV Wacker Burghausen - 1. FC Schweinfurt 05 (Do 14:45 Uhr)
Der Start für Burghausens Neu-Coach Patrick Mölzl verlief - vorsichtig ausgedrückt - holprig. Im Halbfinale des Totopokals setzte sich der SV Wacker zwar souverän mit 4:0 bei Landesligist Sturm Hauzenberg durch, aber in der Liga lief`s hinten raus eher schlecht als recht. Mölzl war aber auch nicht zu beneiden, die Saison war Anfang April bereits gelaufen und so testete der Cheftrainer bereits eifrig für die kommende Spielzeit und betonte immer wieder, dass der Fokus komplett auf dem Pokalfinale liegt. Eine indiskutable 0:6-Klatsche gegen den FC Ingolstadt II brachte den Übungsleiter in Erklärungsnot. Vor allem von der Konkurrenz hagelte es Kritik. Schnee von gestern, jetzt zählt`s. Der Showdown gegen die "Schnüdel" überstrahlt alles. "Endlich ist es da, das Finale, auf das wir ja schon so lange warten. Wir freuen uns darauf, denn es ist für uns der Höhepunkt dieser Saison. Wir werden alles dafür tun, damit wir dieses Spiel gewinnen und ich sage: Wir werden das Endspiel gewinnen. Mehr gibt es nicht zu sagen", betont Mölzl, der bis auf Christoph Schulz und Kevin Hingerl alle Mann zur Verfügung haben.

FC-Coach Gerd Klaus: »Für uns ist es das Spiel des Jahres, für den Verein vielleicht sogar das Spiel des Jahrzehnts.«

Die Gäste aus Schweinfurt überlassen fürs große Endspiel nichts dem Zufall. Bereits am Mittwoch um 12 Uhr reist der FC 05-Tross gen Südostbayern und wird in der Nähe von Burghausen Quartier beziehen. Die "Schnüdel" stellen im Sommer - konträr zu den Plänen beim SV Wacker - auf Profitum um, und da käme natürlich ein attraktiver Gegner in der ersten DFB-Pokalrunde alles andere als ungelegen. Für den Finaleinzug musste die Schweinfurter übrigens mehr schwitzen als die Gastgeber. Der FC 05 setzte sich in einem denkwürdigen Match hauchdünn mit 3:2 in Memmingen durch. "Für uns ist es das Spiel des Jahres, für den Verein vielleicht sogar das Spiel des Jahrzehnts", versucht FC-05-Trainer Gerd Klaus erst gar nicht, die Bedeutung der Partie kleinzureden. "Burghausen hat eine starke Mannschaft, ich sehe beide Teams auf Augenhöhe. Wir müssen unsere beste Saisonleistung abrufen. Aber wir haben ja bisher immer gezeigt, dass wir voll da waren, wenn es um viel ging." Personell hat Klaus weiterhin einige Sorgen, wie zuletzt in der Liga sind noch immer einige Akteure angeschlagen. "Wir müssen schauen, wen wir fit kriegen", sagt der Trainer ein wenig kryptisch, "es ist ja noch ein bisschen Zeit." Auf die Unterstützung ihrer Fans können sich die Schweinfurter verlassen. Allein vier Fanbusse wurden gechartert. Insgesamt werden mehr als 300 FC-Anhänger an der Salzach erwartet.

  • Ausfälle: Der SV Wacker muss auf die Dienste von Christoph Schulz (Trainingsrückstand nach Sprunggelenksverletzung) und Kevin Hingerl (Schulteroperation) verzichten. Beim FC 05 sind einige Akteure angeschlagen, sollten aber rechtzeitig fit werden.
  • Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)





Aufrufe: 025.5.2017, 17:11 Uhr
S. Ziegert / mwi / dmeAutor