2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
F: Stefan Wingartz
F: Stefan Wingartz

Mennrath - ein Dorf packt immer gern mit an

Begonnen hat es in Mennrath 1921 in einer Sandgrube mit der Gründung eines Fußballvereins. Daher stammt wahrscheinlich auch der Name "Mennrather Kull".

Verlinkte Inhalte

Der erste Platz wurde damals quer angelegt. 1947/48 wurde das Spielfeld in die heutige Position umgestaltet. In den 30er Jahren spielte Victoria in der Gau-Klasse zusammen mit dem Rheydter SV, dem 1. FC Mönchengladbach und Borussia. Während des Krieges schloss man sich mit dem Nachbarn Rheindahlen zu einer Spielgemeinschaft zusammen.
Im Zuge einer Umstrukturierung entstand Anfang der 70er auch das erste Clubheim, deren Fertigstellung im Jahr 1973 gefeiert wurde. Den 13. Dezember 2001 wird Johannes Hansen, zu der Zeit 1. Vorsitzender des Vereins, nicht vergessen. Durch einen technischen Defekt brannte das Vereinsheim komplett ab. Die Stadt wollte sich am Neuaufbau nicht beteiligen, stellte aber die Versicherungssumme zur Verfügung. Also wurde zum zweiten Male in Eigenregie das Klubhaus neu aufgebaut. Unter der Woche legten die Rentner der Umgebung Hand an, das Wochenende nutzten die Berufstätigen. Auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Brand wurde im Beisein der damaligen Oberbürgermeisterin Monika Bartsch feierliche Wiedereröffnung gefeiert.

Für das Großprojekt "Kunstrasen für Mennrath" konnten unter Federführung von Herbert Küsters, ehemaliger Kassierer in den 70ern und 80ern, die fehlenden 10 0000 Euro aufgebracht werden. Und wieder waren es die Einwohner Mennraths, die Geld und Zeit investierten. Als nächstes steht die Restaurierung des Parkplatzes an. Auch hier wird sich bestimmt das ganze Dorf beteiligen. Unter anderem hat die Schützengruppe Mennrath ihre Unterstützung zugesagt.

Sportlich war die Victoria eine sogenannte Fahrstuhl-Mannschaft. In den 70ern eilte ihnen ein schlechter Ruf voraus. Die Gegner traten ungern in der "Kull" an, wohlwissend, dass es nicht ohne körperliche Blessuren nach Hause geht. Bekannte Trainer waren unter anderem die Ex-Borussen Heinz Michallik und Winfried Schäfer, der 80/81 sogar als Aufstiegstrainer in die Chronik eingeht. Derzeit trainieren und spielen neun Jugendmannschaften, zwei Seniorenteams (beide Kreisliga B) und eine Altherrenmannschaft auf dem Kunstrasen. Wie Küsters und Hansen (beide exzellente Kenner der Vereinsgeschichte) unisono erklären, hat sich der Verein nie von einem einzigen Sponsor abhängig gemacht. Gelder werden durch Vermietung des Vereinsheimes und durch den Verkauf von Speisen und Getränken generiert. Eines ist auf jeden Fall sicher: Egal, wer Hilfe benötigt, die Dorfgemeinschaft wird immer tatkräftige Unterstützung leisten. Das macht die Mennrather fast einzigartig.

Sportlich will Mennrath diese Spielzeit mit einem Team den Aufstieg zurück in die Kreisliga A schaffen. Qualitativ und quantitativ wurde daher noch einmal aufgestockt, so dass beide B-Ligisten besser aufgestellt sein sollten, als in der vergangenen Saison. Da wurde es durch Verletzungen und Sperren oft personell eng, es wurden wertvolle Punkte verschenkt. Beiden Trainern, sowohl Olaf vom Ende als auch Thomas Rohrbach, wird weiterhin vertraut.

Aufrufe: 07.8.2014, 17:00 Uhr
Rheinische Post / Horst HöckendorfAutor