Der Himmel über dem Knoblauchsland ist an diesem Sonntagnachmittag stets eintönig grau. Manchmal tröpfelt es. Einmal, da kommt ein ganz fieser Sprühregen. Die Trikots kleben an den Spielern, ehemals gegelte Haare sind den Aufwand nach kurzer Zeit auf dem Spielfeld nicht wert und um den Platz herum rundet ein Meer aus Regenschirmen das Gesamtbild der trostlosen Wetter-Szenerie ab.
Nun ist es tatsächlich zunächst so, dass auch auf dem Feld nicht die hitzigste aller Amateurfußballstimmungen herrscht, weswegen man kurz mit einem Wettervergleich sympathisieren könnte. „Trostlos“ passt aber dann auch wieder nicht ganz, es wirkt eher ein bisschen, als sind beide Mannschaften im dritten von sechs Gängen unterwegs. Zudem mit ein paar Fehlzündungen – eine Auto-Metapher, wenn schon der Wettervergleich nicht sitzt – im Spielaufbau. Bereits vor der Saison sagte Buchs Trainer Helmut Rahner, dass seine Spieler noch zu viele Fehler machen, dass sie aber noch jung sind und erst Erfahrungen sammeln müssen.
Beide Mannschaften jedenfalls teilen in der ersten Hälfte ein Schicksal: Sie finden nicht recht in dieses Spiel. Nach zehn Minuten setzt Buch mal einen Ball über das gegnerische Tor, weitere zehn Minuten später verfehlt Röslau nur knapp das Bucher Tor. Aber ansonsten plätschert die Partie des Tabellenzweiten gegen den Tabellenfünften der Landesliga bis kurz vor dem Halbzeitpfiff so vor sich hin. Fabian Botzel steht dann noch völlig frei vor dem Röslauer Tor, aber, passend zum seichten Tempo der vergangenen knapp 45 Minuten, zögert er zu lang, um die Heimelf endlich in Führung zu bringen.
Fehlte es in der ersten Hälfte also noch an Torchancen, steht die zweite eher unter dem Motto: „Wer will noch mal, wer hat noch nicht getroffen“. Dreimal innerhalb von vier Minuten hat Stefan Fleischmann die Chance zum 1:0, doch es will einfach kein Ball ins Tor. Nicht ganz so häufig und nicht ganz so „mei oh mei, den muss er halt machen“ – um es mit den Worten eines Zuschauers deutlich zu sagen – geht es den Gästen. Und wenn keiner einen reinkriegt endet ein Spiel mit gefühlten 87:43 Torchancen eben mit einem tatsächlichen 0:0.
„Wenn man seine Chancen nutzen würde, geht so ein Spiel auch mal mindestens 4:1 für uns aus“, sagt Rahner später. „Wir hatten sechs klare Torchancen, oder sieben, oder acht.“ Es war die Kombination aus schlechter Chancenverwertung und der Röslauer Abwehrkunst, die seine Bucher Jungs zwei Punkte gekostet hat.
Und dann sagt Rahner noch: „Unsere Grundrichtung stimmt schon, aber wir machen noch zu viele Fehler. Die Mannschaft ist eben noch jung und muss erst Erfahrungen sammeln.“